Faksimile 0626 | Seite 624
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quiek Quik Quick) quieken quiekern quiekig
Quīēk(Quīk, Quick): 1) interj.:
Bez. eines hell und schrill quäkenden Lauts, wie ihn z. B. Ferkel, Mäuse etc. hören lassen (vergl. piep! etc.). 2) n., –(e)s; 0: in Zsstzg.: Ge-: das Quieken, s. Quack 2 und außer den Belegen dort, z. B.: Euer G–e. Görner Kind. 221; Welch ein G., welch ein Gequacker! G. 2, 70; Ein G., wie das eines Ferkels. Immermann M. 2, 257; Das abscheuliche G. | der dummen Nachtigallen! V. 3, 92; Sh. 2, 45; Winkell 2, 39 etc.; Das Chor-G. | von Beelzebub’s Vokalmusik. Matthisson 207; Eines Dudelsacks Katzen- G. Langbein 1, 81 etc., auch in der (der gw. Ausspr. widerstrebenden) Schreibw.: Das Gequicke der Menschlein da unten. Börne 4, 325; Grabbe Hann. 27; Das Gequicke, das Gekreische. L. Nath. 4, 3; Jahrzehntelangen Gequicks romantischer letzter Schrei. Platen 4, 194; Das Gequicke einer lichtscheuen Fledermaus. Vogt Köhl. XXXVII etc. Daneben: Gequieks. Auerbach D. 2, 513 etc. und: Der Ton der Kraniche ähnelt dem Gequietsch eines ungeschmierten Rades. Winkell 1, 331 etc., s. quieken.
~en, intr. (haben) und zuw. tr.:
den durch „qui(e)k“ bez. Ton hören lassen: Ferkel, Mäuse, Fledermäuse etc. a.; Wo .. ein Geist | als Hase quiekt, als Geißbock meckert. Boie (Matthisson A. 8, 128); Sie quiekten wie die Frösche. G. 9, 114; Ein sinnverwirrendes Q. und Miauen und Gekrächze und Gepiepe. ETAHoffmann Ausgw. 7, 279; Er quiekt wie ein Ferkel. Immermann M. 1, 150; Fing es an zu g.; Geigen wurden angestimmt. Keller gH. 2, 139; Q. Violinen. Kohl Irl. 1, 410; Q–de Stute. Laube Band. 1, 20; Chäris quiekt im höchsten Ton. V. Ar. 1, 4, vgl. tr. (s. u.): Als der engbrüst’ge Chäris jüngst den Schlachtgesang | zu „quieken“ anfing. W. 34, 255; Lockvögel, die nicht viel schackern, aber oft q. Winkell 2, 38 etc., auch: Das „Quiken“ junger Ferkel. Forster R. 1, 196; G. 6, 339; Gotthelf U. 2, 91; Heine Rom. 47; Quikt der Zaunkönig. Tschudi Th. 127; Die Angeln der Thür quikten. Waldau N. 3, 251; 247 etc., auch: Die Thüren .. schmieren, daß sie nicht quicken. Auerbach Ed. 222; Hörst du die Jungen [Vögel] quicken? Ab. 227; Der Mäuschen heimliches Quicken [Reim: picken]. Heine Reis. 2, 285; Mit ihrer quickenden Sopranstimme. Holtei Jahr. 2, 37; Reithard 378; Die Frösche quack, queck, quickten. Rollenhagen Fr. 613 etc. und selbst: „Zitto“, quieckte ein Sopranstimmchen. Börne 2, 230, wo widersprechend „ie“ Dehnung und „ck“ Schärfung des Volkals bez. (s. Sanders Orth. 34 u. 44). Daneben: Quieksen wie junge Eulen. Auerbach Ed. 400; Es ist nicht der rechte Ton .., es ist so was Quieksendes . ., wie wenn ein Taubstummer spricht. 99 etc.; Ferkel quietschen so. Gerstäcker Flatb. 35; Rappelt es, rutscht es, quietscht es. Immermann M. 2, 314; Was in diesen Hebeln sause, krache in diesen Walzen, pfeife und quietsche in diesen Röhren. Prutz E. 1, 265 etc.; Die Violinisten tasten da immer hinter dem Brett hinauf, als wenn da bei den quitschenden Tönen die Herrlichkeit läge. Gutzkow 3, 170; Hörte .. springen, im Sumpfwasser quitschen [vergl. quatschen]. Kürnberger Am. 410; Das Quitschen einer Violine. Seydelmann 31; Kreischend und quitschend. Tieck N. 4, 125 etc., vgl. I. Quetschen und zwitschern etc., ferner quiekern und quinkelieren etc. Zsstzg. wie bei ähnl. Tonw., z. B.: [Der Mehlkloß] springt ab quitschend vom Teller. EWagner 10, 62 etc.; Wie grade die Pfeifen so recht auf-q. Lewald Leb. 3, 22; Tieck N. 4, 36 etc.; Seine helle, durchgellende und durch-q–de Manier [beim Singen]. Arndt E. 28 etc.; Dicht neben der .. Chaussée knarrten und quietschten die zweiräderigen Karren .. in einem schmutzigen .. Beiweg hin. Gersäcker Äq. 3, 67; Daß ihr jöhlt wie Kesselflicker ... daß ihr eure Altlapperstückchen herausquiekt ohne Linderung .. der Schreikehle. V. Sh. 2, 313 etc.; Nach quiekt die Frischlingsrotte der wilden Mutter Weg [sie folgt q–d]. Gartenl. 9, 508b etc.
~ern, intr. (haben):
Hei, wie Das „quickert“, rennt und wirrt und schreit! Eichendorf Ph. 50, ob = quieken (vergl. schles.: quickern = kichern, s. d., Anm.) oder von quick (s. d.) = sich lebhaft rege bewegen?
~ig, a.:
viel und leicht quiekend, auch quieksig (vgl. quienig).