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Quas quasen Quaser Quaserei quasig
Quās, m., –es; 0:
Schmaus, Schlemmerei: Körte Sprchw. 4862; Im Q. und Saus liegen. Mathesius (Frisch 2, 76c); Fraß und Q., gute Leckerbißchen aufzusuchen. Olearius Ros. 1b; Mit Fraß und Q. die Nacht zum Tage gemacht. 10a; Pröhle J. 149; Spate 1489, vgl.: Auf den bestimmten hochzeitlichen Quoß. Scherffer 416.
~en, intr. (haben):
schlemmen. Spate; Mit dem Essen q. oder aasen (s. d. 1) und Zsstzg., z. B.: Ver-q. = ver- aasen 2: Was man an der Saat spart, verliert man an der Ernte; was man aber an der Saat verquaset, gewinnt man nicht an der Ernte wieder, weßhalb man nicht mit dem Sacke säen muß, sondern gar bedachtsam mit der Hand. Körte Sprchw. 5125; Spate, derauch zer-q. aufführt.
~er, m., –s; uv.:
Einer, der quast. ebd.; Erz-Q. etc.
~erēī, f.; –en:
das Quasen, Schlemmerei, Zechgelage. ebd.; Eschenloer 1, 80 (s. Weinhold 74b); Ver- aasung (Aaserei).
~ig, a.:
schlemmerisch.
Anm. Vergl. Aas; unäßig etc. und: Quas-worm, fressendes Geschwür im Schwanz der Rinder. Brem. Wörterb. 3, 397 (s. Sterz-Seuche, -Wurm, Epizootia can crosa. Falk Th. 2, 341a), auch: quosen, quösen. Schütze Holst. 3, 263 ff. S. nam. Frisch l. l., der auch aus einem Wörterb. von 1482 anführt: Quast, Fraß, Schwalk [Schwelgerei] und Brem. Wörterb. l. l.; „Darna Gras, darna Quas: man muß den Aufwand nach dem Vermögen einrichten. .. In Hamburg: Darna Gast, darna Quast, wie der Gast ist, so wird er bewirthet“, s.: Wie deGast, sode Quast od. deKost. Körte Sprchw. 1779, auch hochd., z. B. ohne Reim: So der Mann, so der Quast. Forster Br. 2, 628, s. auch quisten. Für das im Brem. Wörterb. aufgeführte: quasen = in Ekel erregender Langweiligkeit schwätzen (dazu: Gequase, Quaserei) gilt, in Mecklenburg wenigstens, quasseln [mit zweiweichen s], dazu: Der Quasseler, die Quasselei.