Faksimile 0617 | Seite 615
Faksimile 0617 | Seite 615
Quarz quarzen quarzhaft
Quārz, m., –es; –e; –chen, lein; -:
1) Krystall (s. d. 4): Zwerge [s. Quarg, Anm.], Querze oder Q–e nannten unsere Vorfahren die eigenwüchsigen Körper der Stoffe, die im Erdboden aus den Auflösungen der Bestandtheile der schüttigen Bergarten erzeugt werden. Volger Buch der E. 246; 106; 465; Mehlartig feine Q–chen von Alaun. EE. 173; Salz-Q–e . . Diese Salzer. 461; 288 etc. 2) (s. 1) Mit Unrecht beschränkt man diese Benennung [„ Q.“] in neuerer Zeit bloß auf die aus Kieselerde gewachsenen Körper, während man gleichzeitig an die Stelle des allgemeinen Gebrauches jenes Wortes die griech. Benennung des Eises, .. Krystall gesetzt hat, welche einst irrthümlich einer äußerlichen Ähnlichkeit wegen auf die Kieselerde-Q–e (Bergkrystalle) übertragen ward und deren alten schönen Namen der „Strahler“ verdrängen mußte. B. d. E. 106 (vgl. Strahler-Q–e. EE. 479), so nun jetzt allgm.: Q. in weitrem Sinne alle im Wesentlichen aus reiner Kieselerde bestehnden Minerale, im engern Sinn = gemeiner Q., der zu den verbreitetsten Mineralkörpern gehört und in den wichtigsten Gebirgsarten einen wesentlichen Gemengtheil ausmacht etc., s. Karmarsch 3, 1; Unter den versch. Varietäten des Q–es werden mehrere ihres schönen Ansehens wegen häufig als Edelsteine benutzt, insbesondere der Bergkrystall, Amethyst, das Katzenauge, der Avanturin, Karneol, Heliotrop und Chrysopras. 414; Man untersch. nach Glanz und Farbe gw. folgende Abänderungen [des gemeinen Q–es]: Fett-Q., durch Fettglanz ausgezeichnet, zuw. mit schöner rosenrother Farbe und durchscheinend, Rosen-Q. .. und bisweilen milchweiß, Milch-Q. . .. Stink-Q., derb und krystallisiert, giebt beim Zerschlagen einen brenzligen .. Geruch ..; Faser-Q., derber Q. von feinstängeliger und faseriger Struktur. Oken 1, 140; Der sog. Gelenk-Q. oder biegsamer Sandstein, ein quarziger Talkschiefer. 770 etc., vgl.: In dem eigentlichsten Verstande. nennt der Naturalist nur die allerhärtesten Q–e Edelsteine und Q–e nennt er alle feste, mehr oder weniger durchsichtige Grubensteine, welche mit Stahl Feuer schlagen. L. 11, 264 etc. In älterer Form: Querz. Mariäkirch. Bergand. Anh. Nr. 537 etc., mhd. quarz, Mz. querze.
~en, tr. in Zsstzg.:
Durch-g.: mit Quarz durchdringend füllen, z. B.: Der Thonschiefer hat sich stark durchquarzt und nam. im Partic.: Stark durchquarzten Thonschiefer. G. 40, 284; Von einem dergestalt durchquarzten Glimmer. 202 etc. Ver-q.: refl. und intr. (sein): quarzig werden: Verquarzter Porphyr etc.
~haft, a.:
quarzartig (quarzicht), quarzhaltend, durchquarzt (quarzig), z. B.: Besteht aus einem sehr q–en Glimmerschiefer. 26, 152 etc., vgl.: Bald thonige, bald quarzige Grundmassen. 40, 224; So verträgt die Masse nur wenig quarzigen Zusatz. Karmarsch 3, 514; Der quarzige Sand. KCvLeonhard (DViertelj. 1, 1, 55); Oken 1, 497 U. V.