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put Pute puteln Puter
Pūt: 1) a.:
s. pur 2a. 2) interj.: Lockruf für Hühner. Alexis H. 1, 2, 390; Monatbl. 1, 435b etc., vgl.: Die Weibchen [der Truthühner] lassen nur den Ton p. hören, daher nennt man sie auch Puter und ruft sie p., p. Oken 7, 617 (s. engl. pout), auch: Wie man eine Henne lockt: putt, putt! Freytag DW. 305; Bernd 225 etc., was aber auch Geld bez. (etwa als des Lockenden?): Wie steht es denn damit, putt, putt? indem sie die Gebärde des Geldzählens machte. Prutz E. 3, 319 (vgl.: Putje bi Putje. Schütze Holst. 3, 250).
~e, f.; –n; Putchen; –en-:
1) Puthuhn (s. d.), nam. wälsches Huhn, s. Bernd: Herumjanken wie die P. [Henne] um die lustigen Entlein. Jahn M. 51 etc.
2) übertr. auf Pers.:
a) vrkl., als Kosewort: So schmeichelt er: mein Putchen du! mein Täubchen du! Droysen A. 1, 213 etc. (s. Huhn 1. am Schluß), niederd., z. B.: Giw Schnüting, | meiu Püting! [Gieb Küßchen, mein Putchen] und vergl.: Das Puttchen, Puttel, liebkosende Benennung der Hühner, zuweilen auch der Kinder und Ehegatten. Bernd 225 und: Die Putten [Kinder]. Rahel 1, 187; 188 (s. Butt und butteln).
b) unvrkl. (vgl. Gans 6c) = dumme, nam. auch dummstolze Frauenspers. (vgl. P–n-Junker und: Mit put-ähnlicher Würde. .. Sah frappant wie ein Puter aus. Bucher (Nat.-Z. 8, 265): Dumme P. Droysen A. 3, 203; Glaßbrenner Spr. Th. 18 etc.; Eine italiänische P. kommt nach Deutschland und singt englisch. Zelter 4, 300 etc.
~eln, tr. in Zsstzg.:
Ver-p.: Dein Vater ist ein Lump und er verputelt dein Vermögen auch noch. Auerbach D. 4, 296, macht es all etc., (vgl. etwa: verpudeln).
~er, m., –s; uv.:
Truthahn (s. d.). JGMüller Lind. 1, 59; Schücking (Gartenl. 9, 641a); Thümmel 2, 19; V. 1, 2; 181; 3, 187; Bei der Kirchenmustrung thut er | sich wohl am Superndenten-P. 4, 124 (s. Konsistorialvogel); Werner Lthr. 96 etc., vgl. p.-roth etc. und: Stand kalkutisch stolz, puterhaft. Baggesen 4, 74.