pusten
Pūsten, intr. (haben) und tr.:
mit starkem Hauch blasen (s. d. 1u. 2), z. B. mit persönl. Subj.: lSie pauschten die Backen und bliesen und pusteten. 3, 244; 12, 295; 1, 1, 448); Reis. 2, 89; Mus. 3, 106; 2, 155 etc., auch: In die Hände Leb. 2, 290), sich den Goldstaub ins Gesicht 8, 33), aus einem thönernen Pfeifenstummel Seifenblasen Z. 9, 225), den Kaffe kalt Kind. 1, 6) p.; Pusterich, ein Götzenbild, | . . pustet über klar Gefild | Wust, Gestank und Grauen etc. 6, 168; Ich will Dir ’was p. (s. husten) etc.; von Thieren, z. B. von Katzen. gH. 1, 256; Pferden. N. 2, 218; Schlangen. Schl. 59 etc., auch: Ihre Lungen pusteten. H. 2, 1, 96 etc. u.: Der Ofen (6), die Bälge H. 41; 140) die Lokomotiven N. 2, 340) p. etc. und unpers.: Warum im Schlott es pustete und stöhnte. H. 2, 1, 71 etc.
Anm. P. „grobes, deutsches Wort“ 6, 168) —, „in breiterer Ausspr. pausten“. 2, 222 (s. aus-, ver-p.), vergl.: pfausen, pfausten. 1, 323, s. fauchen, bauschen, bausen, Baus- und Pausback etc., gr. φοcγα etc. — Dazu Püster, m., –s; uv.:
1) Blasebalg. 2, 222; 10, 186 etc., nam.: [Puder-] Püster. 101; 1, 42 etc. —
2) ein Götze der alten Deutschen. Lind. 2, 300; 2, 27; „Büster oder Büsterich“. 2, 64; Püstrich. 12, 295 [Teufel]; Pustrich. 3, 114; 6, 168 etc. — Dazu: Der püsternde Balg. 3, 3 etc.; pustern, s. auf-p.
Zsstzg. s. die von blasen, athmen, schnaufen etc., z. B.: Áb-: Den Staub a. —
Án-: Das infame Ding, wie so heiß es mich angepustet hat. Droysen A. 2, 123; Das aus gepustete Licht wieder a. —
Āūf-: Dann pustete er und sträubte sich auf wie ein Truthahn. LBüchner Leb. 14 etc., vgl.: Pustere dich nicht auf! Rahel 1, 455. —
Āūs-: Daß er nicht die große Flamme aus-zu-p. versuche, damit das kleine Talglicht ein wenig heller leuchte. Mendelss. Bar- tholdy Reis.; Die Fackel a. Schwegler (47) S. 51 etc.; Ein Ei a. etc.; Die Teufel fingen sämmtlich an zu husten, | von oben und von unten [farzend] aus-zu-p. G. 12, 228 etc. Vgl.: Paustest du mit vollem Rachen Donner, Blitz und Hagel aus. Schottel 979. —
Be-: Eine Wunde, die Gesichtsrose b., s. bereden 1e. —
Hêr-: Er pustete aus seinem Waldhörnchen den abgebrannten Cigarrenstumpfheraus. Keller gH. 2, 30; Daß der Nordwind nicht hineinpuste. Alexis H. 2, 3, 199 etc. —
Lōs-: „Siehst du“, pustete [brach pustend] der Leutenant los. Goltz 2, 429 etc. —
Um-: Er ist so schwach, man kann ihn um-p. etc. —
Ver-: intr. u. refl.: sich verschnaufen; von der Erschöpfung sich aufathmend erholen: Nicht um aufzuhören, sondern um zu v. Alexis H. 1, 2, 376; Alle, die von ihrem ersten Schreck verpusteten. 2, 1, 131; Sich zu v. 133; Ihr Pferd . . v. zu lassen. JGMüller Lind. 3, 28 etc., vergl.: Bis die Zuhörer sich verpaustet. Möser Ph. 4, 100. — Wég: Ich puste es weg. Sternberg BrM. 6 etc.
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