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pulverig pulverisieren pulvern
Púlver~ig, a.:
pulver-artig, -förmig, -haltend etc.: Das Wasser überzog sich mit einer .. gelben p–en Decke. Gartenl. 9, 457; Den p–en Abfall [des Torf]. Karmarsch 3, 536; Es riecht p. [nach Schießpulver] etc. Zsstzg. z. B. (kom.): Fühlt’ ich brechpulvrigen Abscheu | vor Spinnen. Platen 6, 251, wie nach einem Brechpulver, bis zum Erbrechen gehnd etc.
~isīēren (frz. pulw–), tr.:
pulvern.
~n: 1) tr.:
zu Pulver zerkleinern etc.: Gepulverten Schwefel. Mitscherlich 2, 2, 403 etc., auch mit Uml.: So muß man die Quassia pülvern. G. 40, 28; Feingepülvertes schwefelsaures Silber. 26 etc., bei Altern auch (s. Pulver 1) = (zu Asche) verbrennen, z. B.: Hieronymus von Prag .. kann sich p. lassen. Mathesius Pr. 72; Den Ketzer zu pülvern. Luther 1, 549a etc. 2) (schwzr.) intr. (haben): (eig.) mit Pulver schießen; übertr.: losziehn; seinen Unwillen über Etwas mit Leidenschaft äußern. Stalder; Gotthelf 5, 153; 190 etc., auch tr.: Johannis, sobald er ein Glas Wein im Kopfe hatte, „pülferte“ dem Vater seinen Mißgriff noch im Grab nach. U. 2, 334; Einen auspülvern, aushunzen. Weinhold etc. 3) (veralt.) pudern: Sein Haar pülvern. Moscherosch 2, 700. 4) Zsstzg. s. 2 und z. B. [1]: Die getrockneten und verpülverten Blätter des Majorans. Rumohr Kochk. 158 etc., aber auch: Ich hätte wohl gar das Erbe meiner Mutter auch noch ver-p. sollen. Kürnberger Nov. 1, 177 = verpuffen (s. d.), vergeuden.