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Producent producieren Produkt Produktion produktiv Produktivität
* Prod~ucént (lat.), m., –en; –en:
ein Produ- eierender (s. d. 1; 2 und 3b).
~ucīēren, tr.:
1) Etwas vorbringen, vorzeigen, z. B.: Ein Zeugnis p.; Seine Künste p. (s. 3); Der, die Freuden der Autorschaft genießend, sein unglückliches Manifest ganz zur unrechten Zeit wieder produciere. G. 25, 76; Produciere dich nur selbst! 6, 353, zeige dich, stelle dich dar etc. Dazu z. B.: Der Producent [Vorzeiger] eines Zeugnisses etc.
2) (s. 1) Rechtsspr.: die Beweismittel im angesetzten [sogen. Produktions-] Termin beibringen, dazu: Der Producent, der Beweisführende, Ggstz.: Der Produkt, sein Gegner.
3) (s. 1) ein Erzeugnis zu Tage fördern, liefern, z. B.:
a) von geistigen Erzeugnissen: Eine Novelle, einen Roman, ein Schauspiel p. etc.
b) von Naturerzeugnissen, nam. als Stoffen für die weitre Verarbeitung oder insofern sie für die Konsumtion dienen: Dieser Landmann, dies Land produciert [baut] viel Getreide; Dies Land produciert Taback, Wolle, Honig, Holz, Gold etc., s. Produkt. Dazu: Die Producenten im Ggstz. zu den Konsumenten.
~úkt: 1) m., –en; –en:
Rechtsspr.: s. producieren 2. 2) m., –(e)s; –e: eine Züchtigung auf dem Hintern als Schulstrafe etc. und übertr., s. abkehren 2 etc.: Sie mußten .. ihren P. auf sich sitzen lassen. CFBahrdt 2, 51; Kl. Od. 2, 261; Weise Jak. 54 etc., auch: Mit aufgehobener Rechte und flammender Ruthe demselben ein [statt einen] P. zu applicieren. Zelter 2, 275; Weidner 3, 19 etc. 3) n., –(e)s; –e; –en-:
a) Erzeugnis, z. B.: Ein geistiges P.; Ein P. der Kunst, der Natur, der Industrie, der Landwirthschaft; Ein P. einer chemischen Verbindung oder ein chemisches P.; So ist auch Banquo’s Geist Nichts als P. von Makbeth’s Geisteszerrüttung und Gewissensangst. HVoß JP. 46 etc., auch zuw. verkl.: Manches poetische Prodüktlein. Börne 3, 241; Anbei erfolgt ein neues P–chen. Zelter 2, 452 etc. und Zsstzg. z. B.: Bergwerks-P–e. Scheuchenstuel 35; Der Bimsstein .. ein sehr leichtes, bröcklichtes Feuer-P. Forster A. 1, 42; Geistes-P–e; Die Hütten-P–e, die Erzeugnisse der Hüttenmanipulation, theilen sich in Halb- P–e, welche noch weiteren hüttenmännischen Verarbeitungen unterliegen, in Roh-P–e [s. b], welche als solche schon ein Verkehrsobjekt zu sein pflegen, in raffinierte P–e, welche bereits bei der Hütte einer Läuterung oder Verfeinerung unterlagen. Scheuchenstuel 133; Das Trauerspiel .. und manches andere Kraft-P. Platen 4, 176; Kunst-P–e; Der Export derartiger Landes-P–e (s. b). Demokr. Stud. 447; Sch. 1087a; Kein echter Künstler verlangt sein Werk neben ein Natur-P. oder gar an dessen Stelle zu setzen. G. 29, 397; Die Neuheit und Nutzbarkeit seiner Natur-P–e. Forster R. 1, 175; Eine große Anzahl bunter Muschelschalen und dgl. See-P–en. Waldau N. 1, 101 etc.
b) (s. a) kaufm.: Naturerzeugnisse zur weitern Verarbeitung für die Konsumtion, dazu: P–en-Handel, -Geschäft, -Händler etc.
c) Mathem.: das Ergebnis einer Multiplikation: Ein P. aus drei Faktoren etc.
~uktiōn, f.; –en; –s-:
das Producieren und das Producierte (s. Produkt): Das Schreckbild der Über-P. MWiggers Volkswirth. 1, 11, der allzugroßen die Konsumtion überwiegenden P.; Ur-P., Gewinnung der rohen Naturprodukte etc.
~uktiv (–īw), a.:
erzeugend, schöpferisch etc.: P–e Kraft.
~uktivitǟt, f.; 0:
das Produktivsein.