Pole
Polei
poleia!
Polemarch
Polemik
polemisch
polemisieren
Polen
Polenta
Police
Policei
Polichinell
policieren
Polier
polieren
Polierer
Polisander
polisch
Polisson
Polissonnerie
polit
Politesse
Politik
Politiker
Politikus
politisch
politisieren
Politur
Politze
politzen
Polizei
Polizeihaft
polizeilich
Polizist
Polizistenthum
Polizze
* Pōl~e: 1) m., –n; –n: ~izēīhaft, a:
s. Polack 1; 2. — 2) f.; –n: s. Pohle. —
~ei (⏑–), m., –s; –e. — f.; 0 ς –en: eine Pflanze, Mentha pulegium (P., Wasser-P., (Frösch-) Polich. P. (–⏑). 371 u. 3, 445; P. (⏑–). Th. 5, 56; Hier leg den P. (–⏑) sachte hin. 34, 317; Die Blüthen meiner P. (–⏑). 318 etc. Ferner ähnliche Pflanzen: Wilder P., M. arvensis (Pferde-P.), Melissa nepeta u. calaminta; Thymus serpyllum; Gamander-P, Teucrium polium; Wald-P., Clinopodium vulgare etc. —
~ēīa! interj.: in der Verbind.: Eia (s. d.) p.! schlaf! Od. 2, 180. —
~emárch (gr.), m., –en, (–s); –en: eine obrigkeitl. Pers., etwa = Kriegsminister. —
~ēmik, f.; –en: ein wissenschaftlicher Streit, Streitschrift u. die Kunst derselben: Die beiden P–en. Gel. 313. —
~ēmisch, a.: der Polemik angehörig etc. —
~emisīēren, intr. (haben): Polemik üben. —
~en, n., –s; 0: Name eines Landes; sprchw.: Noch ist P. nicht verloren!, noch darf man hoffen; P. ist offen!, es herrscht Aufregung etc., s. polnisch u. Polack. —
~énta (it.), f.; 0: Brei Vog. 2, 103 etc. u. das das Mehl dazu liefernde Getreide, vergl.: Der Plenten, Mus aus Buchweizenmehl und — Buchweizen. Sich den Leib mit Knödeln und Plenten vollstopfen. (56) 1, 471 und in lässiger Ausspr. (mit b u. d für p u. t): Des türkischen und Heide-Korns. .. Jenes, das sie auch gelbe Blende nennen, und dieses, schwarze Blende genannt, werden gemahlen, das Mehl in Wasser zu einem dicken Brei gekocht und so gegessen. 23, 38; 14. —
~ice (frz. –īße, s. Diez 269), f.; –n: ein ein Verzeichnis etc. enthaltender Zettel, nam.: das von einer Assekuranz dem darin Versicherten ausgestellte Dokument, „Versicherungsschein“, auch „Politze“. s. Gießzettel und nam. 1, 280. —
~icēī etc.: s. Polizei etc. —
~ichinéll (frz. –ischinéll), m., –s; –s, –e: eine komische Maske der italiän. Komödie (in ital. Form. Pullicinélla, spr. Pullitsch–; Policinéllo, spr. Politsch–), s. 626; Der rohe Pulcinell. 24, 246; 217; Einige hundert Pulcinelle. 219 etc. — dann allgem. wie Hanswurst = Narr, Geck etc., im Volksmund auch (s. I. Putz, Anm.) Putznelken, Putschenell etc., s. auch Punch. —
~icīēren (–iß–), tr.: die Bewohner eines Landes etc. in einer bürgerlichen wohlgeordneten Gesellschaft ver- einigen etc.: Das policierteste aller Länder. 32, 221; [Dort] finden wir lange vor der Policierung unsres Griechenlands schon große monarchische Staaten. 31, 435 etc. —
~īēr, m., –(e)s; –e: Polierer (s. d.). —
~īēren, tr.: 1) einem harten Ggstd. (Metallen, Stein, Glas, Holz etc.) durch geeignete Behandlung einen feinen spiegelnden Glanz geben, s. 2, 860 u. vgl. Politur: Poliert die Pfeile wohl! 51, 11; Wenn du gleich polierst an ihm wie an einem Spiegel, so bleibt er doch rostig. 12, 11; Nun polierte er ein wenig das Glas. .. Jemehr er das Glas glättete. 39, 199; Poliere die Schnallen und blindgewordenen Puckeln. 1, 256 etc.; Ein unpolierter Spiegel etc., bei Alteren (s. Benedeien Anm.), auch: Ein ungelehrter Mensch sei gleich einem ungepolierten Spiegel. 1, 226. Ferner mit a statt ō: Wie ein „gepallirt“ Silber. 530b; Pallieren. 528b; Von palierten marmelsteinen Quadraten. 42b; Balliert. Tr. 135 etc. —
2) (s. 1) übrtr.:
a) etwas aus dem Groben Gearbeitetes fertigen, die letzte Hand anlegend, z. B.: von den feinern Arbeiten bei Maurern u. Zimmerleuten (s. Polierer), ferner von Geistesprodukten, schriftstellerischen Werken etc.: Mehr Veränderungen des p–den [glättenden] als des feilenden Verfassers. 4, 273 etc. Ferner: Eine Person p., ihr einen feinen Schliff (s. d.) geben, — nam. im Partic.: Poliert. 32, 86 etc., Ggstz.: Unpoliert, vgl. ungeschliffen, ungehobelt etc., mit Fortbild.: Jhre Unpoliertheit übersteigt allen Glauben. Hausbl. (60) 1, 54 etc., auch hier (vralt.): Ungepaliert. 3, 471 ¹ etc. und bei Einzelnen in lat. Form: In der politen Welt. 2, 7; Diese polite Sprache. etc. —
3) Zsstzg. zu 1 u. 2, z. B.: Jhre Oberfläche war so glatt abpoliert [1]. A. 1, 112; 175; In deiner Marmorglätte, | im Ebenmaß von abpolierter Reinheit. 91 etc.; Die Möbel neu auf-p.; Wer dergleichen aus seiner Religion auspolieret [p–dfortschafft]. 10, 14; Ein Gedicht aus-p. [vollständig]; Mit aller auf die letzte Auspolierung verwendeten Zeit. 12, 156 etc. —
~īērer, n., –s; uv.: Einer, der poliert (s. d.), z. B. (1): Möbel- P.; Harnisch-P.; „Klingenbalierer“ [Schwertfeger]. Garg. 63b etc., auch (2) nam. bei Maurern und Zimmerleuten, Name der obern, mit den feinern Arbeiten beschäftigten Gesellen: P., Maurer-, Zimmer-P. (od. -Polier, s. 39), vgl.: Steinmetzen, Marmor-P., Schnitzer. Luc. 1, 10 etc. erwähnt auch: Brunnen-P. (in Wien). —.
~isánder, m., –s; 0: Purpurholz. —
~isch, a.: s. polnisch. —
~isson (frz. issóng), m., –s; –s: Gassenbube. —
~issonnerīē, f.; –(e)n: ungezognes rohes Treiben oder Reden. 6, 270. —
~īt, a.: s. polieren 2. —
~itésse, f.; –n: polites Wesen, feines Wesen, Artigk.: Geschliffenheit (P.). SchE. 10. —
~itīk (gr., — ugw. ⏑–⏑ H.15, 324), f.; –en: 1) Staats- Wissenschaft, -Kunst; die Kunst, einen Staat — nam. auch in seinen Beziehungen zu andern — zu leiten u., was darauf Bezug hat: Staats-Sachen, -Angelegenheiten. — 2) Staatsklugheit (s. d.) und daher auch (vergl.: Diplomatie) Verschlagenheit u. schlaue List in der Erreichung seiner Zwecke, „Weltkunst“. 1, 9, 71. —
~ītiker (ugw. –⏑–⏑ Blumauer 2, 27), m., –s; uv.: Einer, der sich mit Politik (1) beschäftigt, — vgl.: Staats-Mann, -Künstler, -Klügler, Kannengießer etc. —
~ītikus, m., uv; –se: 1) zuw. = Politiker. — 2) gw. (s. Politik 2) = Pfiffikus, Schlaukopf: Erz-P. —
~ītisch, a.: 1) auf Politik (1), auf das Staatsleben bezüglich, dahin gehörig: P–e Ereignisse, Zeitungen, Schriften; Die Herren Globisten schreiben keine Zeile, die nicht p. wäre, d. h. die nicht auf den heutigen Tag einzuwirken trachtete. 33, 126; Pfui! ein p. Lied! 11, 85; P–e Verse (vrsch. 3); Es sieht düster genug am p–en Horizont aus etc.; P–e Geographie (s. d.) etc.; Das Klein-P–e [Kannengießerei] der Kaffehäuser und Kabinette. Ber. 305 etc. Veralt. st. policeilich. 3, 730²³; —
2) der Politik (2) gemäß, staats-, diplomatisch-, weltklug, schlau etc.: Weise, sehr weise! . . P., sehr p.! 14, 127; Legt euch nicht auf das gefährliche Fach der p–en Pfiffigkeit, seid deutsch ehrlich! Lut. 1, 202; Das muß ein verschmitzter, erleuchteter Kopf sein, versteht ihr? ein feiner, p–er Kopf muß Das sein. M. 2, 139; Wenn du nur ein bischen p. wärst. .. Ja, wenn man ein bischen klug in der Welt ist. Kom. Op. 3, 414; 42 etc.; Erz-p.; Un-p–e [unvorsichtige etc.] Äußerungen, Handlungen; Es ist durchaus un-p., sich über andre als nicht-p–e (1) Gegenstände mit Fremden zu unterhalten etc. —
3) P–e Verse (vrsch. 1), im Griechischen Verse, wie sie in Polis (der Stadt, d. i. Konstantinopolis) aufkamen, in denen statt der frühern Quantität der Accent als Maß dient, s. Ngr. 1, XIV. —
~itisīēren, intr. (haben): sich mit den politischen Ereignissen beschäftigen, davon sprechen etc., kannengießern. —
~itūr, f.; –en: 1) das Polieren u. der dadurch bewirkte Glanz, eig. u. übrtr., der äußre feine Schliff etc., z. B.: Die polierte Nation. . . Ob noch hier und da unter der P. der Naturstoffhervorblickt etc.G. 32, 87. —
2) beim Polieren des Holzes etc. der aufzutragende harzige Firnis, gw. eine Auflösung von Schellack in Weingeist. 2, 861. —
~itze: s. Police. — ~itzen, tr.: Behufs des Polierens vorher glätten, schleifen. —
~izēī: 1) f.; –en; -: a) der Inbegriff aller der Anstalten, wodurch in einem Gemeinwesen von Obrigkeitswegen für öffentliche Ordnung und Sicherheit gesorgt wird (s. b): früher auch allgm.: die Verwaltung eines Gemeinwesens überh. und die Ordnung desselben: Das Evangelium aber lässt nicht allein bleiben dieselbigen äußerlichen „Policeien“ Weltregiment und Ordnung etc. 6, 442b; In ihre ländliche P. Eingriff zu thun. 343b. —
b) die die P. (a) verwaltende Behörde (P.-Amt, -Kollegium) u. zuw. auch: das amtl. Lokal derselben (P.-Stube etc.): Bei od. auf der P. sich melden, den Paß visieren lassen; Die hiesige P. ist sehr wachsam, macht den Leuten unnöthige Scherereien; Die geheime P. etc.; Er wird trotz allen P–en seinen Zweck erreichen. 2, 224 etc. —
c) vralt. statt Politik u. Politesse, s. —
d) in Zsstzg. zu a u. b, z. B.: Die Landes-, Stadt-, Dorf- (od. Land-) P. etc.; Gesundheits- (od. Sanitäts-) P. etc. — 2) (mundartl.), m.; –s; –s: Policeidiener: Sonst will ich den P. kommen lassen. Thür. 1, 478; Die voranreitenden P–s oder Stadtwachen. Th. 2, 128 etc., so auch: Der Polizeier. G. 87; Oberamtm. 96; Thür. 1, 330 etc. —
dem Bereich der Polizei angehörig, von ihr ausgehnd etc.: Jch bin froh, daß unser Wiederfinden unter weniger p–en Umständen stattgefunden. Gr. 1, 147, s. d. folg. —
~izēīlich, a.: policeihaft: P. erlaubt, verboten; Mit p–er Erlaubnis; P–e Verfügung; Alle religiösen und p–en Ceremonien. 33, 282; In einem p–en Signalement. R. 6, 212 etc.; Aus gesundheits-p–en Rücksichten; Dazu bedarf es einer landes-p–en Erlaubnis; Eine vor-p–e Epoche. 33, 318 etc., — vgl. (vralt.): Es soll aber solcher Ehe halben nicht eine abbrüchliche „polliceische“ Satzung und Ordnung in der Kirchen sein etc. 6, 328b etc. —
~izist, m., –en; –en: eine zur Policei gehörige Person: Die östreichischen Soldaten und P–en. A. 2, 218; Geheime P–en etc. —
~izistenthum, n., –(e)s; 0: Policei-Wirthschaft: L. Napoleon wüthete ganz fassungslos im vollendetsten P. 9, 229 etc. —
~izze: s. Police und Gießzettel Work in progress
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