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Pokal
* Pokāl, m., –(e)s; –e; –chen:
werthvoller Becher (s. d., Anm. 1 u. die Bsp. dort), gew. mit Deckel u. groß. G. 20, 24; 67; Sch. 69a; W. 11, 119 etc.; zuw. übertr. Blumenkelch: Der Primula Gold-P. V. 3, 11.
Anm. Aus frz. bocal, s. Diez 58. Neben den gw. Mz. P–e (z. B. Matthisson 49; Sch. 19b; V. 2, 71 etc.) findet sich: Pokäle schnitzen. Gleim 3, 42; Lichtwer 177; Niebuhr Nachg. 1, 68 etc. (s. Zsstzg.) und so auch verkl.; Nie aus der Hand, solang sie lebet, | ihr schön Pokälchen giebt die Tulpe. Daumer 2, 63; Platen 2, 338 etc.
Zsstzg. z. B.: Dann kreise | der Bundes-P. Mat- thisson 249; Im sidonischen Doppel-P. V. 3, 32; Aus dem Familien-P–e getrunken. Matthisson E. 1, 225; Des Feindes Schädel wird zum Fest-P–e. Beck Fahr. Po. 4, 40; Schütte [o Natur] den Regen vom Wolkensaal | nieder aus schwarzem Gewitter-P. Hungari 2, 586; Gold-P. Grün Sch. 47 (s. o.); Aus Goldpokälen. H. 11, 219; Jeder Lust-P. hat seine Hef’ am Grunde. Geibel Jun. 221; Opfer-P. V. Th. 2, 2; Diese Trinkpokäle. H. (JBMichaelis 250); Beim Wein-P. Göckingk 3, 229.