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plaustern
Plāūstern, tr.:
refl. u. intr. (haben): bauschen (s. d.), nam. von Vögeln, die ihre Federn spreizen u. aufsträuben, z. B.: Dabei plaustert er sich denn manchmal auf, wie ein kollernder Truthahn. Tieck NK. 4, 174; Im aufgeplausterten Gefieder. Winkell 2, 389 etc., häufiger in niederd. Form: Korb, in welchem Hühner .. gackerten und mit den Flügeln pluhsterten. Immermann M. 1, 382; Stand einer Glucke gleich die Rotte der Rebellen | und brütete, die Waffen plusternd, | Gott weiß welch eine Unthat aus. HKleist Hint. 212; Wie ein Truthahn, welcher die Federn plustert. Prutz E. 1, 217; Ein Vögelchen, das in Sturm und Unwetter .. in seinen aufgeplusterten Federn sitzt. .. Ganz in dem Federwulst versteckt. Gutzkow Z. 3, 362; Sie plusterten sich auf und schlugen mit den Flügeln. Kladderadatsch (1856) 90 etc., s. aufprusten; Aus-p., s. Anm.
Anm. S. Pausback, niederd. Plusterback und plu- sterig: rund u. fett von Ansehn, aufgedunsen. Schütze Holst. 3, 224 (= plutzig. Brem. Wörterb. 3, 347) etc., vergl. als svwdt.: blodern, plodern [s. plaudern, Anm.], s.: „Plodern, aufgeblähet werden; plödern, aufblähen“. Radlof Tr. 70 etc. und pludern = bauschig schwellend schlottern und flattern (s. d., Anm.: mit Nbnf.: flodern, fluttern und fluddern, z. B. Kürnberger N. 1, 293), z. B.: Die Schürze war hinten zusammengebunden, daß sie nicht um den Reifrock pludern konnte. .. Ihre zerlumpten Röcke so gespreizt. CFBahrdt 3, 260. Dazu: Nicht im pludrichten Gewande .., sondern in enganschließender schmiegsamer Kleidung. Alexis H. 1, 1, 1; „Warum hat Er die Schnepfen am Büchsenranzen hängen?“ Damit sie nicht pluderig (st[r]au- „big) werden. Laukhard deutsche Sag. 48 etc., vgl. Pluderhose, mit Nbnf.: Ploder-, Plauderhose. Frisch 1, 112a; ferner: Plunder, wie Pluder (s. d.), zur Bez. des Durcheinander, z. B. Pluder- oder Plunderkammer. Tieck N. 4, 405 u. Pludermus. Fischart Garg. 30a, 192a etc. (s. Frisch b. l.) = Mengelmus (s. d.) auch Nbnf.: Plauder- mus. Garzoni 94b etc., vgl. auch plaustern = plündern: Kelche .. raubten sie aus der Kirchen und plausterten und brannten die Flecken aus. Kantzow 1, 79 (vgl. ausplacken); Wenn sie wirklich kommen und uns „beplinsern“ (plündern). Suder Altpr. 69. S. niederd.: plüserije = Plunder. Brem. Wörterb. 3, 347 und plûstern als Frequent. zu plusen, plüsen etc. = zausen, nam. auch von Vögeln: die Federn mit dem Schnabel picken und ordnen (z. B. Grimm Ald. Wäld. 2, 192) etc. ebd.; Schütze Holst. 3, 223; KlGroth 311, dazu: plusi(g), zerzaust, wirr ebd., s.: Alte unbrauchbare Taue werden in Stücke zerhauen u. dann die Kabelgarne auseinander gezupft oder ausgeplüst. Bobrik 73a und Plüs, Haar-Plüs, das durch dies Ausplüsen gewonnene Werg, s. Flausch, Anm.