Faksimile 0566 | Seite 564
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Plaute
Plāūte, f.; –n:
kurzes, breites Seitengewehr, dann (verächtl.) überh.: ein Seitengewehr, großes Messer (s. d. II 1b), vgl. Plempe: So ich ein centeau de chasse oder „Plauthen“ (kurzen Hirschfänger) anhabe. Döbel 1, 107a; Schwäb. W. 73.
Anm. S. Spate 191, wo als gleichbed. mit P. Plinte (Brem. Wörterb. 3, 338, s. u.), Plotz, Pletze aufgeführt ist, wohl als Nbnf. zu Blatt (s. d. 3b) = Weidmesser, vergl.: Der Weidplotz. Spangenberg Jagteufel P. 4b; Plötz und Dölche. Hammer RH. 277; Blötze (Mz.). Ma- thesius Sar. 74b; An der Seite hinge eine breite Blötze. Weise Erzn. 194; Ich hau dich mit der Plotzen (Blotzen). HSachs 4, 3, 45a; 3, 3, 8d u. 58c; Die Fischer mit ihren Salmenplötzen. Fischart Garg. 286b; Fischplötzer. 118a; Seinen Plötzer entbloßt [aus der Scheide]. Hessische Zeitschr. 4, 86 (v. J. 1591), vergl. Plätze, f.: Küchen-, Hackmesser und —: (Bergb.): kegelförmige eiserne Haue zum Sprengen der Steine. Campe, bei Grimm Bletz, bei Frisch Plotz. Vgl. ferner als Fischname: „Plötzen, auch wohl Weidenblätter [offenbar = Weidblätter, d. i. Weidmesser] genennet“. Döbel 4, 76; In Sachsen heißt der Cyprinus alburnus, Bliethe und Weidenblatt. Oken 6, 311; Die Plötze, C. erythropathalmus. 306 etc., vgl.: „Pliten (s. o.) . . kleine Plattfische, unstreitig von platt“. Brem. Wörterb.; Pletzen. Hesekiel Jen. 1, 78; Plötzen. Berl. Fischerei-Policeiordn. (12. Apr. 1859) § 14, auch (z.B. in Mecklbg) masc.: Der Plötz, s. Adelung, vgl. russ. als Name des Fisches, m0rBa, norηa. Ferner bei Spate: Der Plätz = Hauer, Wildschwein, s. plotzen 2.