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Placker Plackerei plackern
Plácker, m., –s; uv.:
1) Jemand, der plackt (s. d., nam. 5), Plager, Schinder: Jch wünsche die Plage meinem P. Rückert Mak. 1, 38; Die ritterlichen P. und Landschädiger. Alexis H. 2, 2, 2 („Plaker.“ 1, 2, 329); Land-P. 2, 3, 233; Bauern-P. Hermes Soph. R. 6, 451; Leute-P. (oder -Plager. Sch. 322a) etc.
2) (s. 3a und Plack II 1) P., Plackrich, Schmutzfleck, nam. Kuhfladen. Weinhold 70b und das dort Angeführte.
3) Bez. mancher Fehler, wo Etwas nicht ist, wie essein sollte, nam.:
a) Kupferstech. (s. 2u. Blacker): ein fehlerhafter schwarzer Fleck (Klecks) in einer radierten Kupferplatte, wenn bei zu dichter Schraffierung das Scheidewasser den Firnis ganz durchgefressen (s. Plack 1. W. Merck).
b) der Fehler, der durch das Nachbleiben Einzelner, wo Alles a tempo (zugleich) erfolgen sollte, entsteht, z. B. bei Musikaufführungen: Einige P. der königlichen Kapelle abgerechnet. Zelter 3, 248 und nam.: vereinzelter Schuß beim Rottenfeuer (s. d. und vgl. Heckenfeuer); dann auch verallgemeinertz. B.: Daß der Leithund sich selbst nicht irre machet und übereilet und einen Plackert machet. Fleming J. 259a, s. plackern.
~ēī, f.; –en:
(s. placken 5) Schererei, Schinderei, plagende Beschwer und Mühe: Jch habe unsägliche P. auf dem Hals. B. 500b; 485b; Das Erdetreiben .. | ist immer doch nur P. G. 12, 155; 11, 127; Die P–en, wodurch die Kleinen einander selbst und, wenn sie sich verbanden, auch den Größern lästig wurden. 22, 94; 25, 94; P–en und Hudeleien. Hebel 3, 425; H. Ph. 10, 112; Er möchte die Staatskanzelei mit solchen P–en und Stänkereien verschonen. HKleist E. 1, 36; Pfeffel Po. 3, 79; Schlegel Sh. 6, 285; 7, 123; Viel Kummer, P. und Ausgaben erspart. W. 23, 245; Ein Kind in Windeln | machte mir minder P. 11, 48; HB. 2, 132; Luc. 6, 13; Wo ich der Bücher-P–en [P–en wegen der Bücher] enthoben bin. Platen 7, 207 etc.
~n, intr. (haben):
Placker (s. d. 3b) machen: Eine Generalsalve, die freilich ein wenig plackerte, aber doch ganz hübsch knallte. JGMüller Lind. 4, 261, vgl. plätzern; Des Sängers, der sich hüten muß, mit der Aussprache der Worte nicht zu p. [hapern]. Zelter 1, 9; Auch Stottern und P. gab große Belustigung. 3, 452 etc., seltner so: placken, vgl. pudeln 2b.