placken
Plácken, tr.:
1) Wolle mit den Reißkämmen (od. Plackschrobeln) krämpeln, s. 5 u. Plack 3. —
2) einen Flicken auf Etwas setzen, s. Plack 2 und pläckeln. —
3) (s. 2) an Etwas heftend befestigen, kleben (s. Plakat): Zettel an die Wand p., s. an-, ein-p. — 4) (s. 2; 3) angefeuchtete Erde stampfend und schlagend (mit dem sog. Plackscheit) an oder auf Etwas befestigen, vergl. platschen. — 5) (s. 1 und kämmen 1d etc.) Einen mit rastlosen Scherereien hart plagen: Dr. 1, 187; Wie sie [die Erde] sich quälen lässt! | wie man sie scharrt und plackt! 10, 276; Land und Leute p. 12, 185; Jeder kahle Hundsfott plackt dich | mit Schimpf und Lob voll Unvernunft. 4, 115 etc. —
a) Verstärkt: Plagen und p. 20, 21; W. 1, 385 etc.; Schinden und p. Mus. 1, 280; 322a; Wallst. 1, 40 (und „plagen.“ 325a) etc. —
b) refl.: sich quälen: Man muß mit den Gefangenen sich p. und plagen. 6, 113; 2, 184; Worum man sich doch ängstlich müht und plackt. 34, 322; Woran man sich so lange geplackt hat. 26, 127; Sich zu p. und zu quälen. 636b; Sich müde p. Stammb. 29; Kom. Op. 3, 392; Da muß ich mich, dich heim zu tragen p. 12, 10 etc., s. Placker 1, Plackerei etc. — 6) intr. (haben) = plackern, s. d. — 7) tr. u. intr.: niederd. st. flecken.
Zsstzg. z. B.: Áh- [5]: Sich a. Kohl E. 2, 379; W. Luc. 5, 75 etc. —
An-:
1) [3] Jeder achte sich, was an die Ecken wird angeplackt. A. 1, 304; E. 1, 65; 72; Es ihm auf dem Wege öffentlicher Anplackung bekannt machen. 72 etc. —
2) [4] Erde a. —
3) [3] (Gärtn.) ein unten keilförmig zugeschnittnes Pfropfreis in einen entsprechenden Einschnitt des Wildlings setzen und klebend und bindend befestigen. Term. 1, 24a, bei „anplatten“. —
4) „bei Jagden mit hohen Zeugen rechts und links an Bäumen spannenlange Merkmale in Holz und Rinde machen, um die Zeugknechte anzuweisen, wo sie das Zeug hinbringen, abwerfen und aufrichten sollen.“ etwa (vergl. 1), insofern diese Merkmale gleichsam die Stelle eines Plakats vertreten oder — wahrscheinlicher — = anplätzen (s. plätzen 4a). — Āūf- [3]: Einen Zettel etc. a. — Aūs-:
1) [3] auskleben (inwendig). — 2) [5] Als sie nun alle Häuser ausgeplackt und beraubt hatten. Bild. 1, 51, wohl: durch P. der Bewohner ausgeplündert, s. aus-plaustern, -pochen. — Be- [3]: Die Ecke mit Zetteln b. — Eīn- [3]: nam.: Das Schiff e. (oder placken): Kuhhaar und Papier an den untern Theil des Schiffbodens kleben, um darüber die Spickerhaut zu legen. — Er- [5]: Etwas von Einem e. ähnl.: Die Schuld von ihm heraus- p. etc. — Zer- [5]: Sich um Etwas z. etc., auch: Daß demohngeachtet noch Rath für seine liebe Harmonie gewesen wäre, ohne den Markus so häßlich zu z. [zerschinden, aufs ärgste zu malträtieren]. 10, 89 etc.
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