Faksimile 0550 | Seite 548
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Pick
Pick (vgl. pik):
1) interj. zur Bez. eines pickenden (pinkenden), tickenden Tons und eines plötzlichen Stichs, z. B.: Die Täubchen fingen an, „pik, pik, pik, pik“ und lasen alle gute Körnlein in die Schüssel. Grimm M. 99; P., p., perick, | so tönt im Feld der Wachtelschlag. Kinkel 416 etc.; Mein Bienchen kam. P., stach’s ihm in die Hand. JBMichaelis 220 (Ramler F. 1, 82) etc., vergl.: Fritz, ich kriege dich, piek! Rothbackiger Bube, versteckst dich? V. 2, 110. 2) m., –(e)s; –e:
a) das Picken, der Stoß oder das Hacken mit der Schnabelspitze: Der Vogel . . | nascht mit geschäftigem P. unter den Früchten umher. G. 1, 301; Den Jasmin | aus seiner Hand mit losem P. zu haschen. W. etc.
b) das Stoßen, Zuhacken mit etwas schnabelähnlich Spitzem und die dadurch bewirkte Wunde, der Stich etc.: Böse [Ader-] Lässen, da allein der „Bick“ die Kunst ist. Pestalozzi 1, 714a; Hau das Ort wohl und tief mit vielen „Bicken“. Ryff Th. 47; Heile solche „Bick“ oder Wündlein. 37 etc., s. nam. Stalder 1, 169.
c) der durch das Picken, das Aufstoßen der Spitze auf etwas Hartes hervorgebrachte Ton oder ein ihm ähnlicher (vergl. Tick): Der P. der Uhr. Campe.
d) Groll auf Jemand, s. Pik.
Anm. Vgl. Diez 262: „It. picco, span., port. pico, prov., frz. pic, Schnabel, Bergspitze und dgl.; fem. it. picca, span., port. pica, frz. pique, Spieß; verb.: ital. piccare, span., port., prov. picar, frz. piquer, stechen. Die Wörter lehnen sich an lat. picus, Specht (Vogel, der die Baumrinde hackt) mit langem i, daher keine roman. Form mit e vorkommt. Vgl. lässt sich kymr. pig, Spitze, deutsch picken, Pickel. Dahin gehört ferner it. picchio, Specht, Stoß, picchiare, klopfen, frz. picot, Spitzhaue, picoter, stechen, sticheln“ etc., s. ferner 50: „It. becco, prov., frz. bec, port. bico, Schnabel, Spitze . . ., celt. Wort: .. Becco, id valet gallinacei rostrum. Sueton. Vitell. 18; gäl. beic, bret. bék, auch niederl. bek [vgl.: Dies ist, wie die Sachsen sprechen, recht Speck für ihren Beck. Fischart B. 121], kymr. pig. Daher prov. beca, Haken, vermuthlich auch frz. bêche, Grabscheit, verb.: it. beccare .., frz. becquer, hacken; bêcher, graben, nhd. bicken, picken“ etc. Das Zusammenfließen verschiedner Stämme erklärt das Schwanken des Anlauts (s. nam. picken, bei Adelung bicken, ahd. picchan. bicchan, mhd. bicken) und des geschärften und gedehnten Inlauts, vgl. die Schreibw.: pick, pik, piek, s. die so beginnenden Wörter.