Pfuhl
Pfūhl, m., –es; –e, Pfühle; Pfühlchen; -:
1) größre, tiefre Pfütze (s. d.): Der Enten-P. . ., die dir verhaßte Lache. . . Nur diesen P. verwehrt dir mein Gebot. .. „Wer meidet nicht von selbst die garst’ge Pfütze?“.. Sie muß den Sumpf . . vorübergehen etc. 2, 274; Durch grünbewachsne P–e mühsam schwamm. 16, 119; Endlich ließ ich | im grünen P. sie .., bis an den Hals drin watend, daß die Lache | die Füße überstank. Sh 3, 108; Im faul begrünten P. Sh. 1, 85; Da der P. mit spielenden Farben aufgor. Br. 1, 10; Wann in Gluth ausdampfet der P. und die Erde zerlechzet. Ge. 3, 432. —
a) Daß man unter P. und Sutter diejenige Flüssigkeit versteht, welche sich auf dem Boden der Dungstätte durch das Abscheiden der flüssigen Düngertheile und durch Hinzutritt des Regen- oder Schneewassers ansammelt. (55) 611a etc. —
b) übrtr.: O, hätt’ ich nicht .. mich .. zu dieser Wildnis frechen Städtelebens, | zu diesem Wust verfeinerter Verbrechen, | zu diesem P. der Selbstigkeit gewendet! 13, 347 etc., u. nam. Bibl.: Der feurige P. (vergl. Feuer-, Meer-, Schwefel-P.), Bez. der Hölle (seltner so bloß: P., z. B.: Himm. 23; 5, 179 etc.), so auch: Der brennende „Pful“. 11, 137; Der ew’ge „,Pful“. 2, 13; Der tiefe P. der Verdammnis. 122a; Der P. des Abgrunds, der Sünde, des Lasters etc.; Einen hassen wie den P. der Hölle. 4, 289a; 382a etc. —
2) s. Pfühl.
Anm. S. Muhme, Anm. Mundartl. Pfudel (vgl. Pfütze), s. 69b und Pfuhl- oder Pudelschnepfe, pudelnaß. — Vrsch. schwzr. Pfuhl, n., Auskehricht; verpfuhlen, veraasen.
Zsstzg. eig. u. übrtr. z. B.: Meint ihr, der Himmel sei .. ein Katheder- und Dinten-P.? Platen 3, 14; Enten-P. im Hof. G. 34, 254 etc.; Ein trüglich Bild | der Hölle war’s, ein widerspenst’ger Geist | heraufgestiegen aus dem Feuer-P. Sch. 473a; Ramler F. 2, 315 etc.; In ’n Frosch- P. alles Volk verbannt, | das seinen Meister je verkannt. G. 2, 123; Ein tragisches Gefühl des Sünden-, Elends- und Jammer-P–s. Vischer (Schwegler 46) 536; Ist der Franzose .. in seinem Laster-P–e immer gewandt. .. Daß ein solches Volk sich über dem Abgrunde, in den seine Sitten blicken lassen, auf den Wellen zu halten weiß. 537; Läuter-P. [s. Fegefeuer]. IBMichaelis 127; Mist-P.; Daß man nicht eine Mist und Sau-P. draus mache. Luther 1, 171a; Vom Schwefel-P. erzeugte Drachen. G. 13, 51; Des pferdefüßigen Monarchs vom Schwefel-P. [Hölle]. Gotter 1, 263; Mühlpforth 2, 44; Satans Schwefel-P. W. 12, 101; Zieh mich empor aus dem Sünden-P.! Cham. 3, 236; Das ganze Thal verwandelte sich in einen großen Wasser-P. Hebel 4, 22 etc.
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