Pfropf
Pfropfen
II. Pfrópf, m., –(e)s; –e; Pfröpfchen, lein; -. — ~en, m., –s; uv.:
1) ein in eine Offnung zum Verschluß derselben hineinzusteckender Stöpsel (s. d., vgl. Kork 3), nam. aus einer (mehr oder minder) elastischen Masse: Den P–en auf die Flasche stecken, von der Flasche abnehmen, (mit dem P–en-Zieher) herausziehn; Ein P–en von Kork, Holz, zusammengedrehtem Papier, von Hede (Werg) etc.; Wird der P. herausgehoben [aus der Flasche]. 2, 243; Als er auf eine der .. Springröhren losritt, den P. eröffnete und Wasser einlaufen ließ. 23, 336; Daß man in die Öffnung einen papiernen oder thönern P. eintreibt. 1, 775; Weil sie den P. lösten. N. 5, 253 etc. Zsstzg. z. B.: Holz-, Kork-, Lehm- 17), Papier-P–en etc.; Die Öffnung wird .. mit einem Holz-P–e zugestopft. 2, 113; Die Anwendung des Korks zu Flaschen-P–en .. Zu Bouteillen-P–n. 483; Die oberhalb mit einem Ajustierloche versehenen Gewichte werden auf dem dazu gehörigen Ajustier- P–en aus Kupfer, Zinn, Blei . . gestempelt. (1861) §9; Saug-P–en, auf die Offnung der Saugflaschen (Ludel) zu stecken mit einem Saugeloch; Mit einem in Branntwein, Wein oder Essig getauchten Brot-P. im Maule. Nat. 3, 67 etc. — Nam. auch:
a) das auf die Ladung von Geschütz, Minen etc. Gepreßte: P–en, Vorschlag: zur Deckung des Pulvers. Br. 278; Bloß bei der Flinte bedarf man des Vorschlags, auch P. oder Stöpsel genannt. .. Der Filzvorschlag etc. 3, 417; Es wird erst die Kugel, dann der P. in die Kanone gebracht. Die P–en werden gw. von Werg, aber auch von Heu oder Papier gemacht. 284a, auch „Propp.“ 536b. So: Flinten-, Kanonen-, Minen- etc., Filz-, Heu-, Werg- etc., Lade-, Schieß-, Zünd-P., auch übertr.: Was hinter dem aussetzenden Pulse steckt, nämlich eben ein wirklicher Herzpolype, der Zünd-P. des Todes. 3, 40 etc. — c) Schiff.: P–en oder in niederd. Form: Proppen, z. B. die keilförmigen Hölzer zum Verschluß und Schutz der Klüsen gegen einstürzendes Seewasser; ferner: der Verschluß der Mündungen des Geschützes zu gleichem Zweck, gw. aus Kork, best.: Mund-, Wind-P–en; ferner die mit Werg umwickelten und beschmierten Hölzer als Verschluß der in die Seiten des Schiffs geschoßnen Löcher etc., best.: Schmier-P–en. — d) sprchw.: Etwas ist für den P–en, unbedeutend, ohne Belang, kann nichts helfen, wohl hergenommen von dem Korkgeld (s. d.). —
2) Bauk.: ein unter einer Säule statt eines schadhaft gewordnen und deßhalb abgeschnittenen Endes gesetztes und mit Zapfen verbundnes neues Ende. —
3) (s. 2) nam. niederd. Bez. einer kurzen, dicken und untersetzten Pers.
Anm. Wohl entlehnt aus dem niederd. propp(en), vgl. proppen, voll stopfen = prampen (s. Pframpfe, Anm.), prampsen, prompsen (s. z. B. in Mecklenb. auch: prompsendig oder proppendig, — und verhochdeutscht — pfropfendigvoll), s. 3, 364 und 358, doch vgl. auch I und s. II pfropfen 1b und 2. Für Bed. 2 vergl. pfropfen II 4 und einpfropfen 1c, doch auch engl. (under)prop, stützen und z. B.: Diese marmornen Paläst, | unterproppet mit Alabaster. Bibl. 4, 135). Versch.: Er murmelt und pröppelt. SW. 60, 341 = brabbeln (s. d.).
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