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pfriemen
II. Pfrīēmen, tr.:
mit einem Pfriem stechen, bohren: Hätte er ihn .. an die Wand gepfriemt. Luther SW. 61, 336, vgl.: Hirsenpfriemer. Rachel 8, 253 und 497 als Spottbez. für den Puristen Zesen, wohl = Mikrolog, vgl. Haar-, Wortklauber. Zsstzg. (vgl. die von spießen etc.): Einen Schmetterling an-, auf-p.; Die Sohle durch-p. etc. „c ein einzusetzendes Reis, Setzling, Senker: Ein P., das jung und zart vom Strumpfe wird gehauen, | lässt sich in kurzer Zeit der Mutter gleiche schauen. Opitz 2, 128, s. P.- Reis und: Der Gärtner hat sein Ziel, wie tief er Pfropfer senkt. Mühlpforth 2, 24.
Anm. Ahd. phrofâ (f.), aus latein. propago, dazu pfropfen 1, mit veralt. Nbnf.: propfen, z. B. einpropfen. Fleming 154; Tscherning 305 etc.