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Pflegen
Pflegen Ggstd. der Pflege (s. d. 1) machen:
Eine od. einer Pers., den oder des Patienten, die oder der Blumen p.; Gleichwie eine Amme ihrer Kinder pflegt. 1. Thess. 2, 7; Er hub ihn auf .. und pfleget[e] sein. Luk. 10, 34; Sie pfleget[e] des Königs und dienet[e] ihm. 1. Kön. 1, 4; Sein wird auch nicht von Menschenhänden gepfleget, als der Jemands bedürfte. Ap. 17, 25 U. o.; Spartanische Regierungshäupter würden diese Musik geduldet, ja gepflegt haben. Börne 1, 103; Du hast mich erzogen und meiner gepflegt. Cham. 3, 234; Eine Römerin ist im 15. Jahre in der vollen Blüthe ihrer Schönheit; allein sie pflegt ihrer nicht durch Bewegung, sie betäubt sie durch Schlaf etc. Forster Jt. 1, 230; Möge stets so der Gescheite | nutzend Blumenzierde p. G. 4, 10; Ein Wundergut . ., das ich .. mehr . . als meines Lebens Licht | mit Freud’ und Furcht, mit Lust und Sorge pflege. 13, 232; Mit Spezereien | hatten wir ihn gepflegt. 11, 33; Wie mir diese Hand weggeschossen ward und du mein pflegtest. 9, 25; Als ich dein, in der Kindheit Morgen, | mit Muttertreue pflog. Gotter 2, 65; Blieb Franziska bei der alten gebrechlichen Mutter .. und pflegte ihrer. Hebel 3, 299; Er pflegte seines Leichnames [s. d. 1] so sorgfältig. Holtei Ob. 1, 224 (Zschokke 8, 272 etc.); Wo ein Mägdlein .. | des Leibes mehr denn des Spinnrockens pflag [s. 2]. Reithard 249; Du pflagst des Reichs Kleinode [s. 2]. Platen 2, 251; Welcher meines Leibes pflag. Rückert 3, 223; Die Blumen auch mich freuen, auf kurze Zeit gepflogen. W. 2, 230; Ich pflegte Deiner | mit weiblich sorgender Geschäftigkeit. Sch. 384a; Unterwürfig meiner Gattinpflicht, | pflegt’ ich die Pfänder unsrer Unglücksehe. 612a; Sein pflagen weise Frauen. Simrock Gudr. 23, 52; 198; Gott .., der ihrer gnädig pflag. 79; Blieb .. mager, | so sehr das Fräulein ihn auch pflag. Tiedge (der Schoßhund); Emsig p. wir und treu | des Götterstrahls. V. 4, 60; Er pflegte sie gastfrei. Od. 3, 490; Die .. des Greises | pflegte mit sorgsamer Treue. 24, 390; Pflegte sie sein .. und nähret’ ihn, als er ein Kind war. 1, 436; Er pflegte der weidenden Herd’ auf der Weide [s. 2b]. 9, 217; Sie sagten mir . ., | Erdgeister pflegten ihrer, brächten ihnen auch, | zuweilen Kundschaft. W. 11, 122; 17, 30 etc.
a) oft in verstärkender Reimverbind., gew. nur mit Accus.: Einen, Etwas hegen (s. d. 1 und 3) und p.
b) zuw. mit Angabe der Wirkung, natürlich immer mit Accus. (s. auf-, er-p.): Die Hände welken, die dich groß gepflegt. Hungari 1, 649; Doch hegt’ und pflegt’ ich dich gewiß zu Tod. Schlegel Sh. 1, 58 (s. a) etc.
c) das pass. Partic. zuw. adjekt.: Den Übergang aus den dichtern Baumpartien in die jetzt gepflegtere Ordnung des Gartens. Gutzkow R. 9, 416; Zu den künstlichern und gepflegtern Anlagen. Höfer Hausbl. (60) 1, 22 etc.; Ggstz.: Ein wilder ungepflegter Bart etc.; ferner: Gottgepflegte Beherrscher. B. 195b [,gottbeseligt“. V. Jl. 2, 98, gottbeschützt] etc. Dazu als Fortbildung: In dieser besondern Wohlgepflegtheit. Mundt Kaisersk. 2, 122 etc., vergl. 4b. 2) dem (im Genit., seltner im Accus.) Genannten sich hingebend widmen, ihm obliegen, es sich angelegen sein lassen, betreiben, verwalten etc., oft nahe an 1 grenzend: Von einem Geschlecht, aus welchem nie Keiner des Altars gepfleget hat (s. a). Hebr. 7, 13 [„aus welchem Keiner ein Diener des Altars werden durfte“. Eß]; Der [Stifts-] Hütte p. (s. a). 13, 10; Pflege du des Volks vor Gott. 2. Mos. 18, 19 [nimm dich seiner an, vertritt es vor Gott, s. 1]; Wer nicht des edlen Weidwerks p. kann (s. a). B. 70a; Er hieß sein Weib, der zweiten Büchse p. Cham. 4, 128 [sie schußfertig halten, um sich ihrer zu bedienen]; Wie dieÜbrigen ihrer Andacht p. mochten. G. 19, 10; Wollte Gott, daß ich mich auf eine so edle Kunst verstünde; denn wir lesen, daß Jupiter sie mit Ganymeden ver- übte und hier auf der Erde pflegten die größten Kaiser .. derselben. 29, 49; Siepflegte die Genesung ihres Mannes. Gutzkow 3, 264; Er saß in einer Ecke und pflegte seiner Gedanken [hing ihnen nach]. Hölderlin H. 2, 25; Daß ich .. mit dem Hauptstuhl [Kapital] meiner Tage keinen bessern Wucher gepflogen [getrieben, geübt, nicht besser gewuchert]. Olearius Baumg. 51a; Wird .. wilden Mords gepflogen. Lenau Alb. 181; Die nur des Mords noch p., und nicht der Schlacht, | des Völkermords. Platen 2, 200; Indem mit Inbrunst sie des Morgenopfers pflag (s. b). Rückert BE. 193; Daß . . ein König Unbill pflog (s. f). Morg. 1, 21; Als der Kadi nun .. der Geschäfte pflag. Mak. 2, 91; Pflag des bittern Jammers. Schlegel Gd. 1, 109; Sie pflegten [s. 1; bestellten, bebauten] die Erde und sie gab ihnen reichliche Nahrung. Stilling 1, 44; Sie pflegt des Herdes. V. 4, 133 etc. Nam. in bestimmten stehnden Verbind., die wir alphabetisch nach dem abhängenden Hw. folgen lassen:
a) Des Amts p. (od. warten). 4. Mos. 18, 6; 23; [Sie] pflegten des Priesteramts unter ihrem Vater. 8, 26; Amts p. 1. Kön. 8, 11; Da er Priesteramts pflegetle] vor Gott. Luk. 1, 8 etc., s. b.
b) Zwanzig Andre pflegten | des Diensts dabei. W. 11, 119 etc.; Sie würgen ihre Kinder zum Opfer oder p. Gottesdienst, der nicht zu sagen ist. Weish. 14, 23; Hebr. 10, 11 etc., s. a.
c) Der Freundschaft, die er pflog | .. mit dem Infanten. Schlegel Span. 161; Welche mit meinen Basen eine eifrige Mädchenfreundschaft pflog. Keller gH. 2, 51; Pflog ich mit einem Jüngling .. aufrichtige, beständige Freundschaft. G. 4, 260, nach Olearius Ros. 70b, wo es aber heißt: Pflegte .. aufrichtiger, beständiger Freundschaft, s.e U. . d) Seiner Gelegenheitp. Adelung, sie wahrnehnen; seinem Hang zur Bequemlichkeit folgen. e) (s. c) Oft so pflogen wir einst mit einander Gemeinschaft. V. Od. 1, 210. f) Gerechtigkeit p., üben. g) Erinnere dich der traulichen Gespräche, deren wir pflogen. Cham. 5, 170; Pflogen trauliches Gespräch. Gerhard W. 1, 159; Laß uns Gespräches mit einander p. Giesebrecht Ep. 41; Wir pflogen | abgerißnes Gespräch. G. 1, 275; Der . . | in der Winternacht Gespräche pflag. Platen 1, 183; Gespräche, die zwischen dem Paare gepflogen wurden. Prutz E. 2, 307; Wie sie .. verschwiegenen Gespräches pflog. Rückert N. 201; Daß ihr Gespräche mit Prinz Hamlet pflöget. Schlegel Haml. 1, 3; Ward ritterlichen, höflichen | Gespräches viel gepflogen. W. 11, 119 etc., s. m, r, s, 1. h) Güte p. (Rechtsspr.): den Weg der Güte versuchen, einen Vergleich der Parteien zu bewirken suchen, vgl.: P. söhnliche Wege, die verführten Bauern zu stillen. Mathesius Lthr. 44b, s. 4b. i) Laß uns der Liebe p. [im Beischlaf]. Spr. 7, 18; Beide pflegen süßer Liebe. B. 156a; Schaidenreißer 43b etc., s. k. k) (s. i) Buhlerisch gewogen | war sie manchem jungen, schönen Mann. | Doch sobald sie satt der Lust gepflogen. B. 57a; Nun ich alt bin, soll ich noch Wollust p.? 1. Mos. 18, 12; Habe ich .. sinnliche Vergnügungen mit ihr gepflogen. G. 28, 351 etc.; Nach Adelung auch noch mit Dat.: Seinen Lüsten p. [fröhnen]. l) Wer pflog, du Ränkesinner, Rath mit dir? B. 148b; Nachdem sie Rath gepflogen. ebd. etc.; Also pflegten sie Rath. 192b; Die Pairs .. haben | eines rothen Raths gepflogen. Cham. 3, 345; Rathes p. Freiligrath H. 228; Deßwegen ist es so schwer, Rath zu p., besonders mit der Menge. G. 15, 57; Die wackern Schweizer pflogen | der Antwort wegen Rath. Langbein; Mit ihnen Beiden pfleg’ ich Raths, | wie etc. Sch. 520a; Du verstandst aus meinen Zeichen mich | und pflogst durch Zeichen mit den Zeichen Rath. Schlegel Joh. 4, 2; Pflog mit Jenen Rath, zu morden mich. V. Sh. 1, 101 etc. m) (s. g) Daß ich . . mit ihr vertraulich | holder Rede pflag. Daumer 1, 257; Pflegt ..| nicht solcher Reden mehr! W. 11, 143. n) Auch pflegte er mit Niemanden über die abzufassende Formel die geringste Rücksprache. L. 8, 410. o) Schicke mir eine Rechnung, was ich dir überhaupt noch schuldig bin, ich möchte nach und nach Richtigkeit p. [die Zahlung in Richtigk. bringen]. G. Merck 1, 98. p) Süßer Ruh | .. pflegten wir zusammen. Göckingk (Matthisson. A. 8, 291); Daß er .. Ruhe pflag. Luther 6, 501b; Stahr Rep. 3, 71; So möcht’ ich wohl | ein wenig Ruhens p. W. 11, 144; Die Mittagsruhe zu p. 15, 8 etc., vgl.: Wenn wir der Stille p. Gelert. q) Jener Herr hat in den wälschen Landen | der besten Sitt’ als Kavalier gepflogen. WhMüller 1, 381 u. (s. c); Er hatte mit Aufmerksamkeit und Antheil ihres Umgangs gepflogen. Ense (Rahel 1, 22); Wo ich .. Umgang pflog | mit Schmetterlingen. Heine Verm. 1, 163; Ein vornehmer Mann, der mit gekrönten Häuptern nahen Umgang pflog. Immermann Schr. 12, 289; Pflog mit ihnen trauten Umgang, pflegte | oft mit ihnen herzliche Gespräche. Kosegarten Dicht. 3, 149; Mit dem ich süßen Umgang pflegte. Mendelssohn Ps. 55, 15 etc. r) (s. g) Welche einer feierlich flüsternden Unterhaltung pflagen. Keller gH. 3, 144; [Der] mit dem dicken Wirth die Unterhaltung pflog. Müllner 7, 113. s) (s. g) Noch immer pflog man Unterhandlungen. Lewald Ferd. 3, 168; Durch den | Maria Unterhandlung mit mir pflog. Sch. 435b; Die Unterhandlungen, die der König durch seine Gesandten mit den griechischen Städten pflegte. W. Luc. 6, 165 etc. t) (s. g) Die Unterredungen, welche Lessing bei diesem Besuche mit Michaelis pflog. Guhrauer Less. 1, 103; Indem wir mit ihm Unterredung pflegten. Olearius Reis. 151b etc.; Des ehrwürdigen D. Jonä gepflogene Unterrede. Luther SW. 56, 157 etc. u) Sinnlicher Vergnügen, der Wollust p., s. i u. ä. m. 3) mit Infin. u. ,,zu“ (s. d am Schluß) als Umschreibung, zur Bez. des gewöhnlich, in der Regel Geschehnden, vergl. mit persönl. Subj. „gewohnt sein“ mit Infin. (wobei die Neigung des Subj. zu Etwas, das durch vorangegangnes wiederholtes Geschehn des Nämlichen ihm eigen geworden ist, hervortritt): Der Bote, die Post, die Eisenbahn pflegt um diese Zeit zu kommen, es ist gew., in der Regel so der Fall; Mein Freund ist gewohnt, täglich zu mir zu kommen, er würde Etwas vermissen, wenn er nicht kommen könnte; „Ich bin nicht gewohnt, solchen Widerspruch zu hören“. Weil dir Niemand zu widersprechen pflegt; Er ist gewohnt, sehr breit zu erzählen; daher p. seine Erzählung langweilig zu sein; Er pflegte, ihnen auf das Osterfest einen Gefangnen loszugeben, das Volk war daher gewohnt, die Freigabe zu erwarten; So pflegt es zu geschehn; Die Messe pflegt sehr besucht zu sein etc. (vergl. abhäng. „daß“ oder Accus. bei „gewohnt sein“, in welchen Fügungen p. nicht vorkommt: Ich bin gewohnt, daß man mich so behandelt, solche Behandlung gewohnt etc.).
a) mit zu ergänzendem Infin.: Daß sie für ihn thäten, wie man [zu thun] pfleget. Luk. 2, 17 etc.
b) mit pleonast. verstärkenden Adv.: Zwar pflegt der Schwanz gewöhnlich gekrümmt zu sein. Burmeister Gsch. 499; Die man gewöhnlich kalte Leute zu nennen pflegt. G. 16, 66; W. 7, 35 etc.; Der König pflegt gemeiniglich Personen aus Lissabon zu diesem Posten zu nehmen. Forster R. 1, 14; Zinkgräf 1, 247; Sonst p. sie immer das Gekämmte zu frisieren. G. 34, 278 etc.; Das pflegt oft (häufig, inder Regel, gemeinhin, meistens, zuweilen etc.) zu geschehn.
c) in der heutigen Prosa, wie schon gw. bei Luther, mit schwacher (regelmäßiger) Abwandlung, doch findet sich bei Alteren, u. noch zuw. dichterisch, das Jmpf.: Wie er zu ruhen pflag. B. 149b; Geibel Jun. 28 (DMus. 5, 1, 25); Pflag immer (s. b) zu verzeihn. Hagedorn 1, 175; 2, 191; 233; 298; Pflag [„ pflegte“ 52] sie zu mahnen. Kosegarten D. 3, 53; Mühlpforth Geistl. 10; 15; Opitz 2, 126 v. 554; 138 v. 914; Vormals pflag [„pflegte“ V. H. 2, 320] der . .. Landmann . . . | Milch zu opfern. V. Ländl. 1, 271; Gd. 4, 162 v. 202; Od. 3, 409; W. 10, 8; 12, 75; Wie er zuweilen [s. b] pflag (a). 20, 160 etc.
d) in der Regel: Hab ich auch je gepflegt, dir also zu thun? 4. Mos. 22, 30 od. häufiger: dir also zu thun gepflegt etc., doch findet sich auch (s. brauchen, Anm. etc.) nam. bei Altern: Hat pflegen zu sagen. Luther SW. 61, 381 u. v.; Olearius Ros. 2a; 10a; 10b; Zinkgräf 1, 84; 2, 15 (Daß er habe zu sagen gepflegt. 45); Die Gesetz hat er p. mit einer Spinnweben zu vergleichen. 1, 304; Auf grünem Grase hat man dir zu opfern p. Opitz 2, 250; 141; Wackern. 3, 567⁴⁰ etc., auch zuw. ohne ,,zu“, z. B.: Daß Joseph habe p. ... mit diesem Becher wahrsagen. SClara EfA. 1, 193, vgl.: Dermal aber pflegt man nicht allein aus Silber . essen und trinken. 192 etc. S. nam. darüber: Weichmann 3, XXXI (Richey) u. Anm.
e) vralt. die Zsstzg.: Er ge- pflag auch Homerum seine Holdschaft zuheißen. Schaidenr. VIII und im pass. Form (vgl. lat. solitus sum): Alexander ward gepflegt, Homerum .. einen königlichen Poeten zu nennen. VII etc. 4) dazu:
a) Pfleger, s. u.
b) Die Pflegung, gew. Pflege (s. d.), doch; Die Gläubiger zur Pflegung der Güte einladen (s. 2i) und (selten): Die Redepflegung. Rückert N. 264, s. ver-p.
c) Gepflegtheit, s. 1c.
d) (s. 3 u. vgl. 2): Gepflogenheit = Herkommen, Sitte, Brauch, Gewohnheit, z. B.: Zur Wahrung jener .. unterthänigen Ehrerbietung, welche .. in jener Adresse der Landesstände und Repräsentanten, von der gesetzlichen Gepflogenheit abweichend, beseitigt worden ist. Reskript des Kaisers v. Oestreich an die ungar. Stände v. 30. Juni 1861; Auch fand schon vor langer Zeit die Gepflogenheit statt, die innern Theile .. mit Schienen zu belegen. Scheuchensuel 100; Die mancherlei schönen Übungen und Gepflogenheiten, die aus dem Volke herausgewachsen waren. Steub DTr. 2, 69 etc.
Anm. Ahd. phlëkan etc., mhd. pflëgen, gewöhnlich mit starker Abwandlung, dagegen nhd. mit überwiegend schwacher, nam. für 1 und 3, während in 2, nam. in den stehnden Verbind., noch meist pflog (pflag); gepflogen gilt; einen Überrest des mhd. Partic. gepflëgen, s. 3d. Abstammung dunkel. Dazu Pflicht, ahd. phliht, mhd. pfliht.
Zsstzg. (mit durchgängiger schwacher Abwandlung): Āūf- [1b]: groß pflegen: Der Knabe . ., im Verborgenen aufgepflegt und erzogen. G. 33, 44; Laube Br. 79; Der von Napoleon aufgepflegte Militärgeist. Stahr Par. 2, 149; V. Sh. 2, 69 etc. Er- [1b]: Wo Lieb’ und Freundschaft unsres Herzens Segen | mit Götterhand erschaffen und e. G. 11, 6. Herán- [1b]: Hat Eine sich den Helden nun | beinah herangepflegt. 1, 109. Um- [1]: mit pflegender Fürsorge allseitig umgeben, pflegend umwalten: Mütterlich umpflegete sie deiner Erzeugerin | reichliche, füllhornmilde Hand stets. Platen 2, 262. Ver- [1]: pflegend versorgen: Wo der Menschen Liebe| die Müden gern verpflegte. Brückner 167; Tauben, | die ich so pünktlich selbst verpflegt. Göckingk 2, 161; Was [von Pflanzen] des Pachters wacher Fleiß wohl verpflegt und eingeschlossen. Hagedorn 2, 25; Simrock Gudr. 23; 39; Ein reiches Spital, worin viel übele verpflegte Arme. W. 13, 228 etc., seltner: Ich war es wohl zufrieden, | die Neige meines Lebens zu verp. | mit ruh’gen Stunden. Schlegel Sh. 6, 153 etc.; Die Verpflegung der Kranken, Armen, Verwundeten etc.
Zū-: (niedrd.) Einem zur Hand gehn, Handreichung leisten, s. Brem. Wörterb. 3, 333; Schon vielen Andern hast du ja so zugepflegt. V. Ar. 1, 413.