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Pfingsten
Pfingsten, n., –s; uv. f.; uv.; Pfingst-, (-):
ein am 50sten Tage nach Ostern gefeiertes Fest bei Juden und Christen (bei Jenen als Fest der Ernte u. der Gesetzgebung, bei diesen als Fest der Ausgießung des heil. Geistes): Der Tag der P. Ap. 2, 1; Bis auf P. 1. Kor. 16, 8; Bis P. ebd.; P. waren die nächsten [Festtagel. Freytag Bild. 1, 74; P., das liebliche Fest, war gekommen. G. 5, 123; Am nächsten Sonntag, an der heiligen P. Gotthelf G. 103; Ein P., wie ich es jetzt beschreiben will. IP. TitanKap. 22; Im Dorf ruft der Widewohl [s. Pirol]: |„P. ist da; Baur, dein Bier hol!“ Rollenhagen Fr. 401; Auf alle Welt das schöne P. lacht. Roquette W. 44; Das Fest der P. Schwab Volksbl. 1, 361; P. war, das Fest der Freude, | das da feiern Wald und Heide. Uhland 259; Verkündiget heitere P. V. 2, 3; Er gab uns frohe P. 3, 203; Zu P. auf dem Eise etc.
Anm. Aus gr. ετηγooτη (der 50ste Tag), lat. pentecoste, goth. paintekuste, ahd. fimfchustim, mhd. pfinge(s)ten, vgl. das dem gr. πετε entsprechende fünf (s. d. Anm.) und das veralt., mundartl. Pfinztag (z. B. Luther SW. 64, 374) für den fünften Wochentag, (Donnerstag). Schm. 1, 321. Selten als Bstw. uv.: An einem P.-Tag. Schwab 405; P.-Fest. Roquette W. 6 etc., gew. Pfingst-Tag, -Fest, -Zeit, -Lied etc. Über Geschlecht und Zahl s. o. die Bsp. und vgl. Oster(n), Weihnacht(en) etc. Dazu: Der Pfingstling, Pfingstel, Pfingst-Hansel, -Jackel, -Lümmel, s. d. und vgl. Ausführlicheres. Schm. 1, 320.