Pfeifer
Pfeiferei
Pfeiferlen
Pfeiferschaft
Pfēīfer, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) Einer, der pfeift, z. B. einen Schauspieler auspfeift 13, 302 etc.), oder (vgl. pfeifen 4a: Wenn nun Einer gefragt hätte ..: giebt mir Deß Ursachen, so stünde er als ein P. SW. 35, 29, als Einer, der Nichts zu sagen wüßte, höchstens pfeifen könnte etc., — nam. aber = Pfeifenbläser; Musikant, der ein pfeifenartiges Blase-Instrument spielt: Die Geiger und P. 1. 4, 21; Sänger und Saitenspieler, P. und Posauner. 18, 22; 9, 23; Drei P., deren einer eine alte Schalmei, der andere einen Baß, der dritte einen Pommer oder Hoboe bläst. 20, 23 ff.; Der blinde P. Amar. 33; 34, 318 etc. und (nam. bei den Alten) auch weibl.: P–innen und ein Gedräng von Menschen. Luc. 3, 349. Nach den versch. Arten der Pfeife z. B.: Quer-P. Ca 38; Den polnischen Bock pfeifen. .. Der Bock- P. 2, 75a; Dudelsack-P. 31, 99; Sack-P. 189b; Reis. 62b; Sp. 45; Sack- P–in. HB. 1, 196 etc. Verallgemeinert aber = Musikant überh. in Zsstzg.: Die im Dienste der Gemeinden angestellten Musikanten (Kunst-P.). 3, 424; Des Apotheker Mörser verdirbt des Kunst-P–s Musik. 11, 386; Lind. 2, 328; Kunst-P., ihr Fiedeler und ihr Trompeter! 1, 141 mit Anm. 201, und so z. B.: Raths- 28, 13 ff.), Stadt-P. oder -Musikant etc., vergl. P.-König, -Gericht, Pfeiferschaft. Ferner: Schnurr-P., s. Schnurr-Pfeife und -Pfeiferei. — 2) euphemist. Bez. des Teufels, wie Kuckuck und Geier (s. d. 3 und 1, nam. in Bezug auf den pfeifenden Schrei, s. 3): Ich wäre bereits beim P. Hausbl. (57) 1, 121 = zum Teufel, verloren. — 3) Bez. von Thieren (nam. nach ihrer Stimme (a—c):
~ēī, f.; –en: a) Das kanadische Murmelthier. Die Franzosen nennen es in Kanada P. (siffleur) etc. 7, 762. —
b) mehrere Fische, z. B.: Die Meerleier (Trigla lyra). Beim Ergreifen giebt er einen pfeifenden Laut von sich und hat daher den Namen P. erhalten. 6, 179; Die größre Schmerle (Cobitis fossilis) .. Mieß-Gurren, wegen des Lauts, den sie hören lassen . ., in Böhmen P. und Peisker. 285 etc., s. auch Strebkatze 1. —
c) in Zsstzg., von Vögeln, nam. Regen-P., Charadrius, kiebitzartige Vögel, deren Pfeifen Regen kündet, mit mehrern (schwankenden) Arten (niederd. nach dem Geschrei Tüt, z. B. Quickb. 197, s. Ditte): Der Mornell-R. (Ch. morellinus) . ., der Halsband-R. (Ch. hiaticula), der kleine R. (Ch. minor), oft Seelerche genannt und der Gold-R. (Ch. pluvialis). Th. 71 etc., auch: Sand-P. (Tringa hypoleucus); Strand-P. (Ch. litoralis). —
d) Bez. mancher Insekten und nam. ihrer Maden, die versch. Feldfrüchte wie eine Pfeife aushöhlend durchbohren, s. und: Der sogen. P., dessen Made sich in die Schoten der Ölgewächse, besondern des Räpses bohret etc. 5, 1636; So wären die P. aus dem Rübsenfelde. M. 4, 244; 238; Card. 45 etc. —
1) das Pfeifen (verächtl., vgl. Gepfeife): Jch tanzte wie ein Bär nach ihren P–n. Verk. 6; Mehr Ehre davon haben als von dieser P. [diesem Musicieren]. 28, 19 c. —
2) in Zsstzg.: Schnurr-P. (s. Schnurrpfeife) = Tand, werthloser Kram, Krimskrams (brotlose Künste), Schnurre etc. Dicht. 1, 177; Sh. 516; R. 1, 296; Sal. 1, 12; Reis. 2, 41; Rom. 78; N. 175; Lind. 1, 111; Nachg. 254; 3, 167; Sp. 117; 10, 271; 23, 210; Luc. 1, 64; 117; 5, 224 etc. —
~len: s. pfeifen, Anm. — ~schaft, f.; –en: eine Gesammtheit von Pfeifern oder Musikanten: Die ganze P. 34, 318; Die Stadt-P. etc., auch: das Pfeifersein: Die Kunst-P. bringt wenigein etc.
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