Pfau
Pfāū, m., –en, –(e)s; –en, (–e); –chen; -, –en-:
1) ein Geschlecht der hühnerartigen Vögel, Pavo, nam. P. cristatus mit Federbusch und ausgezeichnetem Farbenschmuck, bes. in den mit regenbogenschillernden Augenflecken gezeichneten langen Bürzelfedern, die das Männchen (der Pfauhahn, vgl.: Einen P. und eine P.- Henne. 4, 88 etc.) zum Rad schlagen kann; dagegen häßlich von Stimme und Füßen; bei den Alten der Vogel der Götterkönigin Juno; oft als Bild glänzender, strahlender Schönheit und Pracht (vgl. als Ggstz.: Krähe 1), aber auch: sich blähender Eitelkeit und sich brüstenden Stolzes — den ein Blick auf die Füße zu demüthigen ausreichte — etc. und so zuw. gradezu von Pers. oder Personif. etc.: Jch sollte doch, wie der P. auf seine Füße, so auf meinen Großvater .. hinsehn. 20, 79; Mynheer, der flämische Storch, dürfte nicht . . eine Gesellschaft verschmähen, worunter sich das honettste Geflügel, P–en und Perlhühner .. befanden. Lut. 1, 247; Lilith war ein stolger P. 1, 46; Die weiblichen Seelen sind P–en. 21, 137; Stolz wandelt der P. .. und schlägt goldaugige Räder. 4, 33; Wie nun des Tages P. sein farbiges Gefieder | entfaltet und der Rab der Nacht den Kopf bog nieder. Rost. 95a; Der tolle Talbot siegprang’ eine Weile | und spreize wie ein P. sich mit dem Schweif! | Wir rupfen ihn und kürzen ihm die Schleppe. Sh. 7, 281 etc., auch in Zsstzg.: Die zierlichen Stadt-P–en. E. 53 etc. —
2) (s. 1) übrtr. auf einige andre Thiere:
a) auf Vögel, in Zsstzg.: Feld-P. = Kiebitz (s. d.). 2, 584; Hahnen-P., ugw. Bez. des Truthahns. Wasser-P. (vrsch. c) = P.-Reiher, Ardea pavonina etc. —
b) auf Fische: Coryphena Plumieri; Labrus pavo; Chaetodon pavo, Meer-, See-P. —
c) eine Art Schmetterling, s. Pfauenauge 1 und vgl.: Einem sog. Pfauen-Schmetterling. 4, 427 etc.; Wasser- P. (vrsch. a): Libelle. — 3) (s. 1) ein Sternbild am südl. Himmel.
Anm. Ahd. phâ(w)o, mhd. phâwe, pfâ(we), aus lat. pavo, vgl. ταως (und dazu hebr. Wörterb. s. v. rֶֶr). — Nom. auch: Der Pfaue sprach zum Raben. Erb. 2, 79. — Genit.: Des „Pfawen“. 39, 13; Des P–en. R. 9, 77; 1, 75; 64, 21 etc.; Die augenvollen Federn | des P–es. F. 2, 431 etc. — Dat.: Krähen neben dem schönen P. 28, 59; Der P. gefällt dem P. 12, 233; Luc. 6, 343 (ebd.: Dem P–en) etc., seltner: Zum Pfaue. F. 1, 47 etc., dagegen: Einem P–en. 2, 91; 5; W. 1, 33; Logierten zum P–en. 26, 145; 9, 173; E. 2, 82; Bei Junos P–en. 3, 298 [es ist von einem die Rede] etc. — Acc.: Einen P. 4, 88; 3, 149; Luc. 6, 343 etc., daneben: Einen P–en. 698b; 818b; 746b; 786b; Br. 1, LVI; Luc. 1, 32 etc. — Mz.: Eine .. Krähe schmückte sich mit .. Federn der farbigten Pfaue . .. Die Pfauen. 1, 144, doch kommt hier die letztre Form fast allein vor, z.B. 1. 10, 22;2. Chr. 9, 21; 57b; 98; Voln. 24; 1, 119; 28, 303 ff.; 3, 105; Reis. 3, 126; 397; Petr. 1, 149; K. 2, 167; 416; 22, 233; N. 248; 12b; N. 1, 95; Sh. 1, 80; Ov. 1, 106; 34, 102; 259 etc., vgl.: Affen und „Pfaben“. Lthr. 153b (Der große Prophet, der auch seinen Pfabenfuß und Fehltritt hatte. 75a) etc. — P. gilt für beide Geschlechter, wie niederd. fem.: An der Pfaue sieht man nichts Häßliches als ihre Füße. Baumg. 85a; 66* Das Weib von einer Pfauen | geboren zu der Pracht. 1, 301; Die Pfaue macht ein Rad. 1499 (dagegen: Der P. 1435) etc. — Best. gilt für das männl. P.-Hahn, wie für das weibl. P.-Henne oder Pfauin. W. 33 (als Bez. einer Schönen); Th. 180 (eig.), — daneben: Die Pfäuin. 171, vgl. für das männl. Thier: der P., — für das weibl.: die P. und Pfauin. F. 2, 333 etc. — Verkl.: Ein junges Pfauchen. Petr. 1, 92; 1, 1, 141) etc., daneben: Pfäulein. — Fortbildung: Seine pfauenhafte Gravität. SchJ. 1, 78, vergl.: Pfauicht daher gehn. — Vrsch. Pfau, Mauerpfau, mundartl. = Epheu (s. d., Anm.).
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