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Petschaft petschaften
Pétschaft, n., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
das beim Siegeln aufgedrückte Werkzeug mit den eingravierten Zügen (Wappen, Namen etc.) und zuw. der Abdruck desselben, das Wappen, Siegel (eig. und übertr.), s. Petschier: Mit seinem P. versiegelt; Sein P. aufdrücken; Oblaten-P., zum Siegeln mit Oblaten; Mit dem angeborenen P. des Vorsitzenden besiegelt. Erbvgl. 171; Unter eurem P. und mit eigener Hand geschrieben. Luther 6, 5a; Als wäre es eines leichtfertigen Buben „Betschafft“ und kein fürstlich Wappen. 31a; Ein „Pittschaft.“ JvMüler 14, 57 (vgl. „Pittschafftring.“ Hagg. 2, 24); Muhammed .., das P. der Prophetschaft [der ihr das Siegel aufgedrückt]. Rückert Mak. 1, 94; Thümmel 7, 44.
~en, tr.:
petschieren (s. d.), z. B.: Etwas ver-p. etc.
Anm. Mhd. betschat mit verpetschaten, aus dem Slaw., vgl. russ. nearb (petschat) etc., s. Frisch 2, 46a und V. 1, 197 ff., in der Endsilbe umdeutend angelehnt ans Deutsche mit andrer Endung: Petschier (s. d.).