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Personal onali~en Personalität Personiert personisicieren Personisikation Personig Person~ persönlichen Persönlichkeit Personnage
* Pers~onāl (lat.):
1) a.: persönlich, nam. als Bstw., z. B. P.-Arrest, -Kredit, -Union etc.
2) n., –s; –e: eine Gesammtheit von Personen gleichen Berufs, gleicher Stellung etc., auch: Gegen Ende des Jahres stieg die Zahl des P–e [an der Bühne] auf 40. Schütze HambTh. 490 etc. und Zsstzg., z. B.: Bühnen-, Dienst-, Küchen-, Lehrer-, Opern-, Schauspiel-P. etc.
~onāli~en, pl.:
Persönlichkeiten; kurzer Bericht von dem Lebensgange einer Person.
~onalitǟt, f.; –en:
Persönlichk.
~onīērt, a:
s. Person 2i.
~onisicīēren, tr.:
etwas Unpersönliches als Person darstellen (s. verpersönlichen): In der Fabel werden Thiere etc. personificiert; Daß Philosophen es zur austheilenden oder gar im ewigen Dunkel rathschlagenden Gewalt des Schicksals personificierten. H. 11, 409; Er ist der personificierte Egoīsmus (s. Person 2e); Die Personificierung, das P. und das Personificierte. Seltner (nach dem Frz.): Er muß also seinen personifierten Abstraktis Sinnbilder zugeben. L. 6, 442; 8, 246; Bei Personifierung eines abstrakten Begriffes. ebd. etc.
~onisikatiōn, f.; –en; –s-:
Personificierung: Daß der Reichthum, die Armuth [in diesem Bühnenstück] Personen, nicht P–en sind. Droysen A. 1, 128.
~ōnig, a:
in Zsstzg. mit Zahlw.: aus so und so vielen Personen bestehend: Manches vielpersonigte Schauspiel. Schütze HambTh. 492; 516; 708 etc.
~ón~ lich (veralt. wie mhd. ohne Uml.):
a:
1) auf eine Person und ihre Jndividualität sich beziehnd, dazu gehörend, daraus hervorgehnd etc.: Eine p–e Bemerkung, entw. sich auf die Person des Sprechenden selbst oder auf die eines Andern beziehnd; Statt einer sachlichen Be- urtheilung seine rein p–en Ansichten geben; Im Disput p. . werden, statt der Sache die Person angreifen; P–e Ausfälle; Jede Kritik der Zeitgenossen oder gleichzeitig geltender Ansichten muß nothwendig p. in der Art werden, daß die P–keit [s. d.] des Kritikers zum Vorschein kömmt. Börne 2, 175; Daß mancher Einzelne in seinem p–en Werth entschieden hervortrat. G. 25, 171; Unterscheidest, was an ihm allgemein menschlich liebenswerth und was er p. ist. Gutzkow R. 7, 463; Die p–e und namentliche Satire. L. 7, 406; Ich konnte nicht hoffen, sie zu meiner Denkart umzustimmen; die ihrige war ihnen durch lange Gewohnheit p. geworden [mit ihrer Person und Individualität verwachsen]. W. 18, 63; Ich muß jede Beleidigung meines Gastes wie eine p–e [mir selbst zugefügte] ansehn etc.
2) = in Person (s. d. 2e u. i), leibhaft, insofern die Person, um die es sich handelt, selbst und unmittelbar zur Erscheinung kommt: Einen p. einladen, Ggstz.: durch einen Andern, durch einen Boten, Brief etc.; Die p–e Einladung; Die p–e Zusammenkunft der beiden Fürsten; Sich p. an dem Kampf betheiligen; Jemand p. [von Person, s. d. 2i] kennen; Namhafte ältere Männer wurden, wo nicht p., doch im Bilde verehrt . . . Der Wunsch nach p–er Bekanntschaft. G. 25, 171; Zufriedenheit, . .. Geschmack und reiner Sinn | für’s wahre Gute, geistig scheinen sie | in seinen Liedern und p. doch | wie unter Blüthenbäumen auszuruhn. 13, 121; Wo sie den Kaiser personlich in [nach] Deutschland brächten. Luther 5, 278a; Hie erzeigt sich Gott selbst, nicht .. durch heimliche Offenbarung od. in fremder Gestalt als durch Engel, sondern personlich. 6, 288a; Da die göttliche Majestät .. p. da ist, daß es nicht ein schlecht Bild, sondern das Wesen selbst. 289a; Personlich und leiblich selbst zu erscheinen. 499b; 8, 10b; Minerva, welche mein Fest personlich und sichtiglich besucht hat. Schaidenreißer 12b etc. Auch (mit scherzh. Anstrich) gesteigert: Erschien die Excellenz in selbst-p–ster Person. Gutzkow R. 8, 195 etc. Veralt. auch in Fällen, wo keine Vertretung und Vermittelung der eignen Person durch Andre oder durch Etwas statthaben kann, z. B.: Eine Schlacht, in welcher Herzog Karl unterlag und p. [selbst] todt blieb. Zinkgräf 1, 118 etc.
3) (veralt., mundartl.): stattlich von Aussehn (eine ganze Person vorstellend): Er wird recht p., sieht ganz p. aus. Heinatz; Ein gar p–er herrlicher Mann. Stumpf 380b; Es war ein schöner, p–er Mann. 382a etc.
4) Sprachl.:
a) P–e Fürwörter, die eine Person bez. oder doch bez. können, Jenes die der ersten und zweiten Dies die der s. g. dritten Person: „Er“ ist ein p–es Fw., das aber auch einen Ggstd. bez. kann etc.
b) P–e Zeitwörter, mit einem bestimmten Subjekt, Ggstz.: Un-p–e, mit einem unbestimmten, nur aus der Wirkung erkennbaren Subj., s. nam. Herrig 18, 105 ff.: „Ich friere“ ist ein p–es, „es friert mich“ ein un-p–es Zeitwort.
~ȫnlichen, tr.:
persönlich machen, als leibhafte Person darstellen, personificieren, gw.: Ver-p., z. B.: Der Ausdruck, der Beide, [die Tugend und das Laster] verpersönlicht. Kant; Sie [E. M. Arndt] ver-p. in sich das heilige, unzerreißbare Geistesband, das alle germanische Stämme umschlingen muß. Der Pangermane (Brüssel 1859) vom 25. Dec.; Nicht im Stande, sich das unsichtbare Land der Geister im Volksleben ohne Verpersönlichung zu denken. Demokr. Stud. 1, 317.
~ȫnlichkeit, f.; –en; –s-:
1) der Inbegriff alles Dessen, wodurch ein Wesen zur Person wird, d. h. zu einem mit Bewusstsein durch seine Individualität von allen andern sich unterscheidenden Einzelwesen von bestimmt ausgeprägter Eigenthümlichkeit, und dann auch: ein solches Einzelwesen nach seiner Eigenthümkeit, eine Person: Er hat oder ist eine sehr angenehme P.; Nach dem Sprachgebrauch der Philosophie ist P. ein Dasein mit Bewusstsein, d. i. ein vernünftiges Dasein. Forster B. 1, 744; Nicht die Talente, nicht das Geschick zu Diesem oder Jenem machen eig. den Mann der That; die P. ist’s, von der in solchen Fällen Alles abhängt. Der Charakter ruht auf der P., nicht auf den Talenten. G. 4, 283; Es war die P. des großen Königs, die auf alle Gemüther wirkte. 20, 52; Es befinde sich eine Person in einem Saal . . Man gebe dieser P. etwa noch einen eitlen Sinn. 39, 153; 27, 404; Sich und den Gefährten hat er | die P. bestätigt. 4, 153 [die Jdentität; daß sie dieselben Personen sind]; Nicht der Stand, nicht einmal die Bildung mache einen Unterschied, sondern nur die P. selbst. Und diese P. ist ein Ding, das sich nicht näher beschreiben lässt, aber sie ist ein Inbegriff des ganzen Menschen. Und in Kraft dieser P. könne die die Spinnerin .. vom vornehmsten Adel sein und die erlauchteste Frau eine gemeine P. Kürnberger Nov. 1, 192; Dejotas (so werden diesedrei P–en genannt deitates Gottheiten). Schelling 2, 2, 446 etc.
2) eine persönliche Beziehung, nam. insofern sie ungehörig da woes sich um Sachliches, um Objektivität handelte hervortritt, ein persönlicher Angriff etc.: Die gerichtliche Policei machte den P–en und Zoten auf dem Theater bald ein Ende. G. 35, 355; P–en kann kein Mensch aus deinen Briefen herausklauben. L. 13, 188 etc.
~onnage (frz. perßonnāshe und oft pers–), f.; –n:
Person (mit spöttischem Nebensinn): Eine der wunderlichsten P–en. G. 29, 208 etc.; seltner: Daß er ein trauriges Personage sei. W. Luc. 6, 220.