peinen
peinigen
Peiniger
Peinigung
peinlich
Pēīn~en, tr.:
(selten) peinigen: Teufel, so nicht gern p., | müssen ihr Art und Eid verneinen. 3, 463ē) etc., s. —
~igen, tr.: Pein (s. d.) bereiten, verursachen: Sie peinigten und geißelten ihn. 2. 7, 13; Von unsaubern Geistern gepeiniget. 5, 16; 4, 21 etc.; Was plagt ihr doch meine Seele und peiniget mich mit Worten? 19, 2; Der von Allem, was die Menschheit peinigt, auch gequält worden. 33, 117; Alle Empfindungen, die ihn diese Tage gepeinigt hatten, wachten auf. 15, 12; Als sie mich .. auf solche Weise zudeckten, kneipten und peinigten. 19, 81; Von ihrer Gunst und Strenge gleich gepeinigt. 422b; Du kannst sie auf das Blutgerüste führen, | es wird sie minderp. als: sich | von deinen Reizen ausgelöscht zu sehn. 424b; Eine Sehnsucht, wie dem [Drckf. für den oder des] Erdürstenden nach der Woge kühlen klaren Wassers peinigte mich. N. 5, 168. —
~iger, m., –s; uv.: a) Auch zuw. ohne Obj.: Nichts peinigt stärker als der Neid etc., nam. im adjekt. Partic.: Die p–den Verlegenheiten, in welche ihn sein Geldmangel setzte. Br. 1, 22; P–de Zweifel. F. 45; Als die Sorge .. zu einer p–den Angst geworden. 1, 1, 199 etc. —
b) mit Angabe der Wirkung: Einen todt p.; [Der englische König] darf seinen Unterhalt nicht durch Kammerkünste aus dem Lande p. 1, 39 etc. und so Zsstzg.: Daß Ritter, wie es die Physiker manchmal thun, die Natur auf die Folter gespannt und ihr Bekenntnisse abgepeinigt, die sie oft wieder zurücknimmt. 2, 243 etc.; ferner: Von der bösen Hechel itzt, | scharfgespitzt, | wirst du [armer Flachs!] durchgepeinigt. 3, 133 etc. —
Einer der peinigt, z. B. = Henkersknecht. 18, 34 etc.; In der Pers. des Teufels den P. und den Gepeinigten zu trennen. 11, 165; Th. 15, 10; P–in; Menander’s neue Komödie, der Selbst-P. 21, 134 [ëoτὸν τμμμρoυμeνος]; Den sein einmal erwähltes System zum Selbst-P. verdammt. 190 etc. Auch von Personif.: Das volle warme Gefühl meines Herzens .. wird mir jetzt zu einem unerträglichen P., zu einem quälenden Geist, der mich auf allen Wegen verfolgte. 14, 60; Vom wilden P., dem Hunger getrieben. Giaf. 242; Seine P. sind seine schwarzen Thaten. 1, 25. —
~igung, f.; –en: das Peinigen und das Peinigende, die Qual: Damit sie die P., die er ihnen zugedacht hatte, desto länger aushalten könnten. 13, 44; Legte ich mir versch. Arten von Selbst-P. auf. 15, 51; 9, 282; 16, 107; 17, 110 etc. —
~lich, a.: 1) körperliche Pein machend (selten, wegen der besondern Anwendung in 2), s. auch 3: Tödtliche und p–e Krankheiten. 11, 82; Hielt diese Kluft dich p. eingeklemmt. Sh. 3, 27 etc. — 2) Ge- richtsspr. = kriminal (insofern bei Kriminalverbrechen früher die Geständnisse des Inquisiten durch Peinigung mittels der Folter erlangt wurden): Kaiser Karls V. p–e Gerichtsordnung; Die p–e Frage, Jnquisition mittels der Tortur; Mit dem Würgeschwert der p–en Gerechtigkeit. Jt. 1, 12; Verbesserte die p–e Gesetzgebung. 2, 119; Den armen Verbrecher, der p. zum Tode geführt wird. 5, 6; Sprechen von p–er Anklage, von Schafott. 195b etc. Verstärkt: Noth-p.; Kein armer Verbrecher .., | der vor hochnoth-p–em Halsgericht steht. 66b etc. und dazu: Unter allen Hoch- und Nothpeinlichkeiten, in welche mich dein unerbittliches Inquisitoriat radikaler Strenggläubigkeit verstrickt. 197). — 3) das Gemüth peinigend und ängstigend, mit quälender (folternder) Unruhe erfüllend oder (zuw.) davon erfüllt etc.: So war die Epoche einer düstern Reue bei dem Mangel einer gewohnten erquicklichen Liebe höchst p., ja unerträglich. 22, 88; Meine Lage war p. genug. 21, 219; 18, 166; Liegt auch das Zünglein in p–er Hut, | verplaudern ist schädlich. 1, 181; Ihre Abwesenheit p. empfinden. 15, 61; Was auch in meinem Herzen p. sich bewegt etc. 35, 277; Die p–e Unterhaltung heiterer zu modeln. R. 8, 102; 2, 51; 6, 23; Lag ich in einem p–en, todähnlichen Schlaf. H. 2, 61; P. harrend. 4, 286; Der Menschheit p–ste Pflichten. 1119a; Jener Zeit, | die so drückend und so p. | alles Leben eingeschneit. VII etc. Auch (zur Bez. gemischter Gefühle): Eine Aufgabe, die uns in einen p. süßen (s. d.) Zustand versetzt. 24, 72; Eine süß-p–e Situation. 11, 282 etc.; Die P–keit meiner Lage etc. — 4) (s. 3) von einer ängstlichen (s. d. 4b), pedantisch, bis aufs Einzelnste und Kleinste sich erstreckenden Sorgfalt erfüllt oder solche erheischend (penibel): P. genau, ordentlich, reinlich sein; Nie diese oft so verächtlich scheinenden, über [durch] ihre Geringfügigkeit mühsamen und ihre Einerleiheit p–en Arbeiten bis zum kommenden Tage aussetzen. 4, 38; Manche Werke, die auf eine gewisse p–e Arbeit hindeuten. 30, 468; Die Behandlung ist zwar fleißig, doch weder geleckt noch p. 31, 194; Aus der gewissenhaften P–keit, die sowohl seine Gemälde als Holzschnitte beschränkt, trat er [Albr. Dürer] heraus bei einem Werke etc. 27, 271; Auf p–e Weise ordentlich. SchE. 41 etc.
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