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Patience Patient Patin Patocken Patois Patriarch patriarchalisch Patriarchat Patriarchenthum Patric patrimonial Patriot patriotisch Patriotismus Patrize Patriziat rizi~er rizi~er~ rizi~erthum patrizisch Patrolle Patron Patronanz Patronat Patrone Patronschaft Patrouille patrouillieren
* Pat~ience (frz. paßjángß), f.; –n:
Geduld, nam. auch Bez. mehrerer Spiele („,Geduldspiele“), wobei die gemischten Karten nach den Regeln des Spiels gelegt, sich in einer best. Reihenfolge ordnen müssen oder durch regelrechtes Wegwerfen keine übrigbleiben darf: Eine P. legen; Die P. geht auf, geht nicht auf etc.
~iént (pazjént), m., –en; –en:
ein Leidender, in der Behandlung des Arztes Befindlicher, weibl.: P–in.
~in (–eng), m., –s; –s:
Überziehschuh; Pantoffel, s. Pantine.
~ócken: s. Padoggen. ~ois (–oā), n., uv.; uv. (im Gen. und Mz. mit lautendem „s“):
verächtl. Bez. einer Mundart, als Sprechweise des gemeinen Volks, Bauernsprache, Kauderwälsch, „Platt“, s. Diez 704, vgl.: In diesem Misthaufen des griechischen Battois störlen. Reiske (L. 13, 448).
~riárch (gr.), m., –en, (–s); –en:
1) Erz-, Stamm-, Urvater. 2) Oberbischof der morgenländischen Kirche. L. 2, 220 etc. 3) ein ehrwürdiger Greis.
~riarchālisch, a.:
in der Weise eines Patriarchen, auch: „patriarchisch“.
~riarchāt, n., –(e)s; –e:
Würde und Gebiet eines Patriarchen (2).
~riárchenthum, n.. –(e)s; 0:
patriarchalisches Wesen. Hartmann E. 92.
~ric etc.:
s. Patriz etc.
~rimoniāl (lat.), a.:
erbherrlich.
~riōt, m., –en, (–s); –en:
Vaterlandsfreund.
~riōtisch, a.:
vaterlandsliebend: Patriot’sch (– –). L. 3, 302.
~riotismus, m., uv.; -iotismen:
Vaterlands-Gefühl, -Liebe. G. 32, 84; Die kümmerliche Beschränkung eines erkältenden Sprach-P. 230; Lokal-P. [auf die engre Heimat, Vaterstadt beschränkt]. 23, 117; Hebel 3, 162 etc. Seltne Mz.: In dem österreichischen Staate giebt es, genau gezählt, neun verschiedene Patriotismen. Börne Frzfr. 59 etc., vgl. Vaterländelei.
~rīze, f.; –n:
s. Matrize.
~riziāt, n., –(e)s; –e:
der Patrizierstand. Wehl Allrw. 260.
~rīzi~er, m., –s; uv.:
Einer aus dem vornehmen, bevorrechteten Stande, eig. und zunächst im alten Rom (im Ggstz. der Plebejer), dann auch in den frühern deutschen Reichsstädten (s. Geschlechter) etc.
~rīzi~er~ haft, a.:
in der Weise eines Patriziers. Heine Lut. 2, 32.
~rīzi~erthum, n., –(e)s; 0:
Patriziat. Freytag Bild. 1, 281.
~rīzisch, a.:
patrizierhaft; zur Partei der Patrizier gehörig: Einen stock-p. gesinnten Senator. G. 32, 161.
~rólle, f.; –n:
1) Schnur und Quaste an einer Trompete.
2) s. Patrouille.
~rōn, m., –(e)s, (–en); –e, (–en); –chen (Goltz 3, 101), (weibl.:
Patrōnin): 1) Schutz-, Schirmherr; schützender Gönner: G. 12, 84; W. Luc. 5, 121 etc.; So waren sie die P–en und die bisherigen Patricier die Klienten. AdMüller Bereds. 205 etc.; Der Klabotermann, d. i. der gute unsichtbare Schutz-P. der Schiffe. Heine Reis. 2, 24; Tisch-P., ein reicher Gönner in Bezug auf die bei ihm freie Tafel findenden Gäste und Schmarotzer. w. Luc. 1, 245 etc., s. d. Folg. 2) (s. 1) Schutzheiliger: Der P. der Kirche (s. 3); Wie heißt du? „Georg, ehrwürdiger Herr.“ Georg! da hast du einen tapfern P. G. 9, 15; Jeder Orden mochte im Besondern das Andenken seines P–s im Stillen feiern. 23, 149 etc. Daher auch (s. Prinz 4 und heilig 2b, am Ende) scherzh. übertr. = Pers.: Daß Sie einen saubern P. zum Manne haben. Benedix 8, 137; Ein pfiffiger P. G. 11, 90; Ein schnakischer P. L. 13, 545 etc.
3) (s. 1) Jemand, insofern ihm das Recht, gewisse Stellen zu besetzen (das „Patronat“) zusteht: Gerichts-, Kirchen-, Schul-P.; Diese Katzenbuckel, welche der Pastor vor seinem P–en macht. Gutzkow B. 132; Den Kirchen-P. Rabner 4, 28.
4) (s. 1) Haus-P., zuw.: der Hausbesitzer in Bezug auf seine Miethsleute. 5) (s. 1) P., Schiffs-P., theils der Schiffseigenthümer, theils der Kapitän eines Kauffahrteischiffs. Platen 4, 297 etc.
~ronánz, f.; –en (Fallmerayer Or. 2, 49); ~ronāt, n., –(e)s; –e:
die Würde, Stellung, das Recht eines Patrons (s. d., nam. 3), vgl. Patronschaft.
~rōne, f.; –n; –n-, Patron-:
1) eine Etwas schützend umfassende Hülle oder Hülse von steifem Papier, Pappe etc. (s. Patron 1), z. B.:
a) Buchdr.: die die unbedruckt bleibenden Stellen vor dem Abschwärzen schützenden Papierstreifen im Rähmchen (s. d.).
b) Kochk.: „ein rundgeschnittnes Stück Papier zur Bedeckung der Speisen während des Kochens, Backens und Bratens“. Scheibler Kochb. 12.
c) die Papier-Hülse, -Rolle, -Düte (s. Scharnitzel), für etwas Einzupackendes, z. B. für geschnittnen Taback zum Verkauf; für eingerolltes Geld; für den Satz zum Feuerwerk; im Bergb. für das Pulver zum Sprengen, womit das Bohrloch besetzt wird (Karmarsch 1, 167; Scheuchenstuel) etc., s. nam. d.
d) (s. c) die Papierhülsen für die Kartuschen (s. d. 1) und diese selbst, z. B.: Die P. in den Lauf!; Scharfe P–n, Kugeln enthaltend, Ggstz.: Platz-P–n, die nur knallen, nicht verwunden (s. platzen; Platzpulver etc.); 64* Spiegel (s. d.) der P. etc.
2) (s. 1a) steifes Papier etc. mit best. Ausschnitten, als Muster dienend, nam.:
a) = Schablone, zum farbigen Durchzeichnen z. B. bei Spielkarten: Das Illuminieren der Bilder wird mit P–n bewerkstelligt, welche aus mit Ölfirnis überzogener steifer Kartenpappe angefertigt werden. Für jede Farbe muß natürlich eine besondere P. vorhanden und diese so ausgeschnitten sein, daß ihre Ausschnitte genau mit den entsprechenden Stellen der Figuren zusammentreffen, welche mit derselben Farbe auszufüllen sind. Karmarsch 3, 337; beim Stubenmalen: Ein Tapezierer, ein Maler, der mit P–n und leichter Vergoldung sich zu helfen wußte. G. 15, 236; bei Tapeten, Wachsleinen etc. Auch übrtr.: Man kann Theorien, die sich irgendwo bewährt, nicht durch die P. auf alle Völker, auf alle Verhältnisse streichen. Waldau N. 2, 69 etc.
b) Bildweber.: die nach Maßgabe des Musters gelochte Karte u. dann überh. das auf Papier entworfne zu webende Muster etc.
3) (s. 2) in manchen Gewerben = Modell, z. B. Gießmodell der Goldschmiede; bei den Drechslern die Form für die Schraubenmuttern, s. auch Futter II 1b.
~rōnschaft, f.; –en:
das Patron-Sein (s. Patronat). Forster Voln. 163.
~rouille (frz., pahtrúlje), f.; –n:
Streifwache (s. Patsch, Anm.), auch: Patroll(e), Patrulle. Zsstzg. z.B.: Mause- oder Schleich-P., sich spähend an den Feind zu schleichen; Seiten-P–n, die Flanken der Truppen bewachend; Visitations-P., die Wachsamkeit der Schildwachen und Posten kontrollierend, „Ronde, Runde“, z. B.: Patroll. Fouqué Dr. 1, 265; Seitenpatroll(e). 319; 339.
~rouillīēren (pahtrulj–), intr. (haben, sein):
als Patrouille oder in der Weise einer solchen umherstreifen, patroll-, patrull-ieren, auch in Zsstzg. z. B.: Die Kneipen fleißig ab-zu-p. Grube 3, 91; In der Nacht einen Theil des Schlachtfeldes ab-zu-p. Kinkel E. 436; Umher-p. etc.