Orgel
Orgel, f.; –n; –chen, Orgelchen (GJacobi 2, 95); -:
1) ein musikal. Instrument, bestehnd aus vielen Pfeifen, die durch einströmenden Wind zum Tönen gebracht werden:
a) so in manchen Zsstzg. (s. d.). —
b) ohne Bstw. gw. nur ein solches großes Instrument, dem der Wind durch eigne, von einem Kalkanten getretene Bälge zugeführt wird, mit einer klavierartigen Tastatur, zumeist oder fast ausschließlich in Kirchen und zu gottesdienstlichem Gebrauch: Eine O. bauen, machen 28, 13), aufstellen (26, 242); Die O. spielen, schlagen 3, 40, s. 3, 20); Auf der O. spielen; Die O. tönt, spielt, geht z. B. ernst und klagend 2, 153); Die O., bestimmter: die Bälge der O. treten; Manual, Pedal, Register, Pfeifen der O.; Dazu orglet man mit der großen Orglen. 201a; Als Bälge noch nicht athmeten, | der O. Mund noch schwieg. 314 etc. —
c) zuw. übrtr. von ähnlich klingenden Tönen (s. orgeln): Wo der Sturm im Kaminloch die O. heulte. 1, 110; Ihr führet eine | so helle O. in der Brust [Stimme zum Singen]. 564a etc. —
d) zuw. der erhöhte Platz in der Kirche für die O.: Auf die O. gehn. —
2) nach der Ähnlichkeit:
a) eine Art Fallgatter zum Verschluß von Thoren mit einer Menge eisenbeschlagner (röhrenförmiger) Pfähle. —
b) ein veraltetes Geschütz mit einer Menge Geschützröhren (O.-Pfeifen) zum gleichzeitigen Abschießen (auch: Todten-O. 21, 143), vgl. 517a; als Name einer Kanone 356, s. O.- Pfeife; 3, 86. —
c) Name mehrerer Korallen mit regelmäßigen, meist in mehrern Stockwerken über einander stehnden Röhren (Meer-, See-O.), so nam. Madrepora musicalis s. organon, Orgelstern, und Tubipora musica, Orgelwerk. —
d) Bergb.: beim Pfeilerbau eine Reihe von Stempeln zur Sichrung der Firste und einer Seite des offnen Grubengebäudes.
Anm. Aus gr. ȫργcνoν, Mz. ὸρcνꝛ (s. Organ u. Organist), ahd. organâ, orgelâ, mhd. orgel. Zstzg. z. B.: Drêh- [1a]: Leierkasten (s. d.): „Wissen Sie diese Geschichte?“ Die D–n spielen sie. R. 8, 148 etc., vgl. als Nachahmung des Tons: Orgelum, orgelei! | dudeldumdei! 7, 141. — Féld- [1a]: z. B. von der Syringe: Von der Erfindung dieser rohrenen F. Ländl. 2, 404, ähnlich Wald-O. — Hāūs- [1b]: beim Hausgottesdienst gebraucht. N. 1, 183, im Ggstz. zur eig. Kirchen-O. — Kírchen- [1b]: s. Haus-O. -ähnl.: Kloster-O. und dazu z. B. Mönchs-O.; Es ist eine weiche Orgel, eine Nonnen-O. 26, 242. — Mêêr-, Sēē- [2c]. — Stéll-, Stūben-: Positiv. — Tōdten- [2b]. — Wáld- [1a]: s. Feld-O.: Diese mit so mannigfaltiger Kunst ver- edelte W. Ländl. 1, 73. — Wásser- [1b]: durch bewegtes Wasser zum Tönen gebracht. Allgm. vralt. und nur noch zuw. bei Wasserkünsten üblich: Der Bauer .. sitzt beim Bier, wo er der W. lauscht. Mar. 194; So spielten die Nereiden und Pan und Schäfer die W–n, die Syrinx und Flöten und Pfeifen. A. 1, 91 etc. — Wind-: im Ggstz. zur Wasser-O. etc.
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