Nuchternheit
Nǘchternheit, f.; –en:
1) (ohne Mz.) das Nüchternsein, s. I. Nüchtern, worauf die Hinweise in [ ] sich beziehn:
a) [1]: Etwas gegen die N. genießen. 1, 189; Die Morgen-N. Pet. 2, 14. —
b) [2]: Aus dem Rausch zur N. erwachen etc., s. d. —
c) [3]: Er sprach bei jeder Gelegenheit von den Vorzügen der N. und aß und trank immer dazu wie ein Andrer. 5, 236 etc. —
d) [4a] Besonnenheit: Die N. und Geradheit darf nie und nimmer Schleichwegen und Verderbnissen Platz machen. Gv. 347; Daß seine Nation aus dem .. Taumel zur N. erwachen werde. 33, 165; Ein Rathschluß mit derjenigen N. und Reife gefasst. 797b; Einen gesetzten, nüchternen Schurken .., der unter dem Schutz seiner N. etc. (s. e). 6, 84; Sein Tod am Kreuz hatte ihnen alle N. des gemeinen Menschenverstandes (s. e) wiedergegeben, die der gewöhnliche Zustand der Leute ihrer Gattung ist. 18, 305 etc. —
e) [4b]: Die wehe N., die auf einen solchen Rausch folgt. 5, 309; Sprechen doch selbst wir von einer uns nicht behagenden N. und fordern ein Gegentheil derselben. 1, IV; Diese unerträgliche Dumpfheit und N. Denkw. 6, 5; Es hat geächtet dich [die Romantik] die N., | ach, und die Klugheit dieser hast’gen Zeit. 2, 26; Wenn er zwischen Iffland’scher N. und Schiller’scher Trunkenheit zu wählen hatte. Sch. 1, 329 etc., s. d. —
f) [4c]: Die N. der Speisen; Von der N. einer russischen Fastenmahlzeit. Pet. 2, 174 etc. —
2) etwas Nüchternes [4b], Schales, Geistloses: Eine so grenzenlose N. und Plattheit [wie Blumauer’s Äneīde]. 27, 372.
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