nieden
Nīēden, adv.:
unten; in der Tiefe, nam. zur Bez. des Irdischen, hier auf Erden, im Ggstz. zum Jenseits (s. droben), nur noch in gehobner Rede: N. ist nicht der Ort, der die Begierde vergnügt. 9, 141; 188; Was machst du n.? 15, 204; N. am Staube zerstreun sich unsere gaukelnden Wünsche; | Eins wird unser Gemüth droben, ihr Sterne, bei euch. 16, 31; Hoch u. n., um und um | ist es stille. 88; 221; 8, 184; 297 etc.; Daß du wähnest, | n. sei die Welt und Himmel rings um dich. Rh. 1, 46; N. im Staub oder droben im Göttersitz. 16b; In die Thale n. 2, 492 etc.). Nam. oft verschmelzend mit hier (s. d., Anm.): Unsere Werk .. laß „hie n.“ in diesem Regiment bleiben und eine irdische Frommkeit heißen. 6, 177; Wir werden .. entzückt werden und weggerückt gen Himmel und Alles „hie nidden“ lassen. 267b [Druckf. 269b]; Das arme Herz hie-n., | von manchem Sturm bewegt. 2, 1215 Z. 27) etc. Seltner: Die Stadt „da niden“ wird nidrig sein. 32, 19; War da niden im Palast. 14, 66; Die Zeit da-n. [auf Erden, — vom Himmel aus] | ist träge Zeit. 15, 29; Da-n. nur von ihrem Gift durchdrungen, | blickst du .. den Göttern zu. 11, 227; 2, 1, 39d; Es. 188b etc.: „Dniden“, Esop. (1623) 2, 446; Dort niden. 253; Aus dem Zauberthal dort n., | das der Regen still umtrübt. Stein, 1, 163 etc.; ferner: Her-n. in den Thälern ..; auf dem Gebirg. 605b etc.
Anm. Schwzr. nid präp. mit Dat., nam. in der geogr. Bez.: Unterwalden ob dem Walde und Unterwalden nid dem Walde. A. 1, 67; 523a; Auch der Altzeller soll uns nid dem Wald | Genossen werben. 524a; Drüben ob und nid dem Wald. 511 etc., ferner mit abhäng. Reflexiv-Fw., s. 236: nidsi: unter sich, abwärts, bergab, Ggstz.: obsi und z. B.: Schneidet man den Hollunder im abgehnden Mond, kocht ihn und trinkt darab, so wirkt er „nitsig“; schneidet man ihn in wachsendem Mond, treibt er „obsig“. Sch. 114; Es geit [geht] Alles „nidsig“ [bergab]. G. 317; Auf .. unz [bis] an den grünen Hag . ., aber nidsich ab unz an den Hauenstein. 484a etc. So ahd. nida mit Dat., s. 2, 681; dazu als Adv. n., ahd. nidana, mhd. niden(e); ferner nie- der, ahd. nidar (auch als Präpos. mit Dat.), mhd. nider; niedern, ahd. nidarjan, mhd. nideren etc., eines Stamms mit Gnade (s. d., Anm.), vgl. Gl. 231 und 404 (wo es wie 552 zu lat. intra, infra gestellt wird, vgl. Anm. zu Nabe, Nagel und unter).
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