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Nestel
Néstel, m. (n.), –s; uv. f.; –n; –chen, ein; -:
1) Band, Riemen, Schnur zur Befestigung von Kleidungsstücken etc., nam. vorn metallbeschlagen, s. Schnür-Band, Senkel etc.: Das Bund oder die N. zu lösen, welche ihre aufgeschürzten Röcke festhielten. Alexis H. 1, 2, 212; Das Scharlachmieder mit den silbernen N–n und Kettchen. Auerbach D. 4, 282; Die N–n aus den Hosen genommen. Freytag Bild. 2, 85; 98; Die Nestler .. mit ihrem Hämmerlein, Ambößlein und Blech, damit sie allerhand Riemen beschlagen und N. daraus machen. Garzoni 538a; Purpurrothes Mützchen mit kurzen schmalen N–n. G. 27, 184; Kann kaum die N. finden, | so oft ihm nöthig ist, die Hosen aufzubinden. Rachel 6, 555; Er sagt von gutem Wein, es wäre derselbe der N., der Leib und Seel zusammenbinden thät. Weidner 109; Ließ von seinem Zwerge | die N. der Schuhe sich knüpfen. W. 15, 21; Dem war ein „Stefftzen“ [Stiftchen] am N. abgangen, da brennet er den N. am Licht, daß er hart ward. Zinkgräf 2, 14 etc. Nbnf.: Der Busen, der die Nistel | zu sprengen droht. Gotter 1, 186.
a) in Zsstzg. z. B. nach dem Stoff: Leder-N.; Hunds-N. [Hundsleder-N.]. Schm. 2, 713 etc. oder nach dem damit Zuzuschnürenden, zu Befestigenden: Schnalle zum Schluß des Busen-N–s. ALewald 1, 42; Hosen-N., s. c; Der seiner Frau den Korsett-N. löst. Vischer (Schwegler 46). 536; Schuh-N. etc.; ferner: Schnür-N., zum Schnüren; Die Hochzeit-N–n od. der N.-Kranz: Kranz od. Büschel von rothgefärbten Lederriemchen, vom Brautpaar den Hochzeitsgästen als Hutschmuck verehrt. Schm. etc.
b) als Bez. für Etwas von geringem Werth vgl. (Steck-)Nadel: Daß ich je Einem eines N–s werth genommen. Berlichingen 216.
c) Den od. die N. knüpfen (s. d. 2 u. 5; verknüpfen 4), durch Zauber, nam. durch Knüpfen des Hosen-N–s zeugungs- unfähig machen, s. Schm.; Grimm Myth. 1127 etc.; Wie auch Kanidia . . | verbotne N. knüpft. Günther 419; Sie knüpfte manchem Ehepaar | den N. als ein Meister. Hölty 108; Des Volkes Glaube nennt sie Zauberin, | sie soll die N. knüpfen. Immermann Card. 56 etc. 2) = Haarnest. Adelung. 3) Wappenk.: ein schmaler Schrägbalken, gew. „Faden“, s. d. 3b.
Anm. Ahd. nestilo (m.), nestila (f.), mhd. nestel, s. Nest, Anm. u. vgl. it. nastro, nastola, Band (Diez 419).