Faksimile 0409 | Seite 407
Faksimile 0409 | Seite 407
neckhaft neckisch
Néck~haft, a.:
in der Weise eines Necken (s. d.) oder Kobolds (s. d.), d. h. theils drollig, possierlich, sonderbar etc., theils tückisch, schadenfroh, oder mehr harmlos Neckereien übend, wie „neckisch“ (s. d., vgl. necken, Anm. und neckerhaft): Der n–e Scherz, der in allerlei verwirrendem Zauber mit uns spielt. ETAHoffmann Ausgw. 7, 264; N–igkeit.
~isch, a.:
neckhaft (s. d. in seinen in einander spielenden Bedd.), nam.: drollig, possierlich, schnakisch, sonderbar; harmlose Schäkerei und schelmische Neckerei liebend oder zu üben beflissen und solch heitrem, muntrem Sinn gemäß: Doch hat die Fee Morgana | dein leidig Dürsten n. [2] oft gestillt. Freiligrath Garb. 115; In dem n–en Gefechte dieser vergleichsamsten Witzbolde. Gervinus Sh. 1, 133; Munter muß ich sein, ungezwungen, n., närrisch, drollig. G. 29, 249; Die n–en Gesichter, die ich schneide. 252; Die n–e Gruppe. 1, 239; Das Heitere und N–e der Volksmelodien. 3, 157; 4, 35; Was! rief Luciane gebieterisch . . . Dann legte sie sich auf ein n–es Bitten. 15, 178; 183; Jenen n–en [sonderbaren, wunderlichen] Haß. 246; 16, 117; Die Jüngere n., lieblich, unstät. 18, 102; 111; 21, 27; Diese Worte klingen so n., ja so albern. 114; Wo er denn allerlei n–e Beigedanken schelmisch hervorblicken ließ. 117; Friederike glänzte durch manchen n–en Einfall. 22, 14; 262; Heitere, n–e, unverfängliche Beziehungen und geistreiche Scherze. 334; 24, 115; Einen guten n–en Mam. 25, 38; 103; So konnt’ ich doch .. gewisser n–er [2: spottender] Einfälle mich nicht enthalten. 105; 36, 368; Hagedorn 2, 247; Also bekam seiner Fragen jede | zurück den Trumpf einer spitzigen Rede; | doch konnt’ er dem Mädchen zürnen nicht, | zu lieblich stand ihr ein n. [2] Gesicht. Hart- mann Pet. 2, 207; Sah die junge Fischbrut .. n. durch Kraut und Strauchwerk schießen. Höfer V. 273; Immermann M. 4, 283; Uns gram zu sein über ein paar n–e [2: neckende] Worte. König Kl. 1, 129; Tieck A. 261; Uhland 490 etc. 2) zuw. auch wie schon durchschimmernd in einigen bez. Bsp. v. 1 von einer mehr tückischen und schadenfrohen Necklust, z. B.: Hundert Wenn und Aber sind mir gleich n–en, tückischen Kobolden aufgestiegen. König Kl. 2, 230 etc. 3) (s. 1) wunderlich, eigen; der sich nicht zu nahe kommen lässt: Es war eine n–e Kreatur, mein Landsmann. Höfer V. 115, mit Anm.: „N. wird in Norddeutschland oft von Jemand gesagt, der sich nicht necken lässt.“