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Nebelei nebelhaft nebelicht Nebelig
Nêbel~ēī, f.; –en:
Nebelhaftigkeit u. nebelhaftes Treiben; Dinge von verschwimmender Gestalt ohne Wesenheit (vgl. Nebelbild): Wo die sonst so praktischen Franzosen mit solchen N–en sich abgeben mochten. Scherr Gr. 1, 200 etc.; Verabredete Schwärmerei, Frömmelei und Schalks-N. V. Ant. 1, 16 etc.
~haft, a.:
nebel- ähnlich, eig. u. übrtr. nam. auf das ohne feste, bestimmte Gestalt u. Wesenheit wie im Nebel Verschwimmende, s. nebulistisch: Mit n–en Sympathien und unpraktischer Sentimentalität. KAndrée (Auerbach Volksk. 124); N–e Schwärmereien. Gervinus Lit. 5, 607; Von diesen n–en Wolkenzügen. G. 40, 325; Hügel, Seen glitten n. an Uriel’s Blicken vorüber. Gutzkow 11, 123; Der n–e Stern. L. 1, 183; Wirklichkeit | liegt unerkennbar vor mir, n. Müllner 3, 229; Prutz DM. 1, 2, 297; Vischer Ästh. 2, 183 etc.; In dem Eingreifen der Gegenwart, der Fülle des Lebens entwand sich das Bewusstsein jener Form der N–igkeit und bildete sich in seiner klar gediegenen, sinnlich lebensvollen Anschaulichkeit aus. Stuhr RelSyst. 180.
~icht, ~ig, a.:
nebelerfüllt, nebelvoll und nebelhaft, z. B.: Fin trüber, neblichter Tag. G. 14, 143; Hackländer SoldKr. 153; Bei neblichtem, bedecktem, aber angenehmem Wetter. G. 26, 47; Wenn die Zeit .. nebelicht und dunkel ist. 222; Die neblichten Dünste. 30, 274; Wegen der nebeligen Beschaffenheit der englischen Lande und Meere. Kohl E. 1, 198; Ins „nebliche“ Meer. ESchulze 3, 109 etc., ferner: Bist du nicht wirklich da, gaukelst du nur neblicht um mich her? Fou- qué 8, 23; Weil bei einer nähern Bekanntschaft mit den Herren der Nimbus von Ehrwürdigkeit und Heiligkeit wegschwindet, den uns eine neblichte Ferne um sie herum lügt. G. 9, 32; Ins neblichte Haus [die Wohnung der Schatten, der Todten]. Heine Lied. 36; Neblichte [gespenstische etc.] Gestalten, | die weit ausstreckten ihre Nebelarme. NGd. 293; Die große Menge in Frankreich hält Kant noch immer für einen neblichten, wo nicht gar benebelten Schwärmer. Lut. 2, 12; Indem die Verschiedenheit der Materie und der Form .. nicht in jener neblichten Unbestimmtheit gelassen, sondern bestimmter genommen wird. Hegel Log. 1, 4; Sind Religion, Volk, Vaterland unterdrückte, nebelichte Namen, so wird auch jede edle Harfe dumpf und in Nebel tönen. H. 9, 447; Nebliges Gespenst. Rückert W. 4, 126; Daß sich einige helle Köpfe über den engen und nebligen Dunstkreis ihres Standes erheben. W. 32, 199 etc.; Die N–keit der Formen, Gestalten etc.; Der feine hellneblige Ton in Bagge’s norwegischem Waldbilde. Stahr Jahr 1, 163; Die schwach- neblige Region [im Sternbild des Orion]. Littrow 504 etc.