nass
I. Náss, a.:
–est, nässest: flüssig, so daß es bei Berührung als Flüssigkeit an unserm Körper haftet (adhäriert) od.: adhärierende Flüssigk. an od. in sich aufgenommen habend, vgl. feucht (in geringem Grade n.); ferner: weil Flüssigk. od. Feuchtigk. in sich enthaltend, n. machend. — z. B.: Quecksilber ist flüssig, aber nicht n.; Geschmolzne feste Körper nennt man gewöhnlich nicht n., weil sie adhärierend nicht flüssig bleiben; Das Wasser ist n.; N–e Waaren, wie Wein, Branntwein, Bier, Öl etc.; N–e Schwämme, Tücher, Kleider, Hände etc.; Sumpfiger, n–er Boden etc.; Es geht n. nieder, es fällt ein Staubregen; N–es Wetter, n–e Wittrung, ein n–es Jahr, wo der Boden viel Feuchtigk. in sich aufnimmt; Das Auge naß von Thränen; Mit n–em Auge Etwas schaun; Vom Regen n. werden, durch und durch n. werden, n. bis aufs Hemde, bis auf den letzten Faden, bis auf die Haut; N. als sei man aus dem Wasser, aus der Pfütze gezogen etc. (s. Zsstzg.); Wir lachten unsre Kleidungen n. [bepißten uns vor Lachen]. 5, 103; Du sahst mir nach mit n–em Blick. 1, 56; Zogen sie wie n–e Mäuse aus dem Wasser, 3, 40; Probieren des Silbers. .. Zwei Methoden, die auf trockenem und die auf n–em Wege [mit Lösung in Salpetersäure]. 2, 879; Zappeln wie ein n–er Pudel. 118b; Sie sind vom Blute n. N. 1557; Die Schamröthe, in n–em Gewande auf das Ufer gelegt worden zu sein. 22, 295 etc. — Zuw. in besonderm Sinn mit Bezug auf berauschende Getränke, z. B.: N–e Brüder [Säufer]. 417; 193; Die n–e Zunft. Damit der Pöbel von Athen | beim n–en Schmaus von ihm zu reden hätte. Als sie in eine fürstliche Hofstatt .., die den Ruf des vielen Zutrinken hatte, ankamen und von einem .. Platzregen .. pfütz-n. worden, der Gesandte ihn fragte: was mag uns wohl dieser n–e Einritt bedeuten? antwortet er: Was anders als einen n–en Ausritt? 2, 43 etc. — Substant.: Das N–e [vgl. Il], nam.: eine n. machende Flüssigk., z. B.: Da der Arme krebset, während der Reiche fischet, um nur auch je im N–en zu sein. Lit. 3, 123; Daß das N–e feuchtet. 97b etc.
Anm. Ahd. mhd. na3, vgl. lat. nare, schwimmen etc. (s. Natter, Netz, netzen, Naue). Komparat. o. Uml. z. B.: Mein Aug ward n–er. 4, 158; Reis. 1, 21 etc., dagegen: N. u. nässer wird’s im Saale. 1, 188; G. 356; 3, 293 etc., vgl. blaß Anm.
Zsstzg., theils
1) einen hohen Grad der Nässe bez., theils
2) einem ,,von“ entsprechend zur Angabe des n. Machenden (vergl. mhd. bluotes naz. 1559), z. B.: Bách- [1]: naß wie aus dem Bach (Wasser) gezogen: Togg. 298; 44; 67. — Dréck- [1]: Was das für Salz sei, d. und unsauber? Sch. 215; auch: dreck-mus-n. 150, vergl. pfütz-n. — Dúrch- [1]: durch und durch naß: Den Baron da lassen Sie nur d. werden. Jer. 3, 180. — Fāden- [1]: Wir wurden f. Rh. 1, 58; Nachg. 1, 15; 185 etc., vergl. fadennackt etc. — Kátzen- [1]: vergl. pudel-n.: Springt in ein Regenfaß ..., aus dem er k. herauskommt. E. 3, 194. — Māden- [1]: Da stand er frostklappend und m. 1, 462). — Pfütz- [1]: s. bach-, dreck-n. gräf 2, 43 (s. o.); Pfütze-n. Reis. 33b; Pfutzenn. am ganzen Leibe. 1, 32; Pfudel-n. Garg. 47a und dazu 69b. — Pítschpatsch- [1]: In dem Netze p. Spr. Th. 13, nach dem Ton, vergl.: platsch-, quatsch(en)-n. — Plátsch- [1]: Pudel-n. die Hosen, | p. Rock und Mantel. (s. Sch. 1, 178). — Pūdel- [1]: naß wie ein schwimmender Pudel (s. d., vergl. katzen-n., wohl urspr. Umdeutung von pfudel-n.): Ist Alles p., wollen’s trocknen. 9, 124; Sch. 132; U. 2, 360; Tag. 1, 49; V. 1, 202; NKr. 2, 47 etc. — Quátsch(e)- [1]: s. pitschpatsch-n. etc.: Wie ihr mich quatschen-n. gemacht. A. 3, 180. — Rēūe- [2]: R. das | Auge. Mak. 1, 137. — Schwēīß- [2]: Mit sch–er Stimne. — Thrǟnen- [2]: Mit einem th–en Blick. Siegw. 16; Die th–en Wangen; N. 3, 189. — Trīēf- [1]: triefend naß. G. 1, 182. — Trópf- [1]: trief-n.: Fester Tuffkalk nimmt 20 — 40 auf 100 Gewichtstheile Wasser auf, ohne dadurch t. zu werden. Ef. 205. — Wásch- [1]: — Wásser- [1; 2]: trief-n.: Die w–e Gipsmasse. Kat. 146. — Zǟhren- [2]: [] . thränen-n. etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.