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Nase
Nāse, f.; –n; Näschen, lein; –n-, Nas-, -:
1) das Geruchsorgan und der es umfassende Theil des Kopfs, bei vielen Thieren (vergl. Schnauze) u. nam. beim Menschen, z. B. in Bezug auf die äußre Form: Deine Nase ist wie der Thurm auf Libanon. Hohel. 7, 4, vgl.: Die N. raget hervor, schön und stolz wie das Lustgebäude auf einer der Höhen Libanons. H. R. 7, 53; Die breite Thier-N. zieht sich [durch den aufrechten Gang des Menschen] zusammen und organisiert sich höher und feiner. Ph. 3, 165; Die Wurzel der N., ihr Rücken, ihre Spitze, ihr Knorpel. Lit. 13, 307; Die N. ragt ihrer ganzen Länge nach aus dem Gesicht [des Menschen] hervor und bildet eine dreiseitige Pyramide oder ein Tetraeder, wie es bei keinem Thiere vorkommt. Sie besteht aus dem Rücken oder der Firste, aus der Scheidewand und aus den N–n-Flügeln. Sie öffnet sich hinten in den Mund. Oken 4, 327; 95 etc., vgl.: Du sollt dein Brot essen im Schweiß deiner N–n. Luther 5, 128b, st. des edlen: deines Angesichts. 1. Mos. 3, 19, ferner in Bezug auf den Geruch, z. B.: Sich immer räuchern zu lassen, dazu gehört die göttliche N. eines Gottes oder vielmehr die hölzerne seiner Bildsäule. Leisewitz Jul. 41; Wolken von Weihrauch . ., eine Ceremonie, die meiner N. um so willkommner war, da ihr der dumpfige Geruch . . beschwerlich zu werden anfing. W. 16, 191 etc. N. findet sich in einer Menge stehnder Verbindungen u. sprchw. Wendungen, die wir der Übersichtlichkeit halb nach grammat. Beziehungen ordnen:
a) alleinstehnd: Erst N–n, dann Brillen! Sprchw. man muß nicht eher fliegen wollen, bis Einem die Federn gewachsen etc. Ferner mit Ew. (b—g):
b) zur Bez. der äußern Form etc., vgl.: Die N. wird, da sie Organ des Geruchs ist, unwillkürlich als Organ des geistigen Spürens symbolisch gedeutet. .. So erscheint die aufgeworfene N., das 0μμoν, naiv, neugierig, naseweis; die Adler-N., das ρρνν, durch ihr Vorschwellen in der Mitte kühn, durch ihr ruhiges, schlankes Absinken aber gelassen, daher großartig und edel, welch letzterer Zug der ohne Einziehung hochgekrümmten, geistlos anmaßenden Rams-N. fehlt, die kurze, runde, stumpfe Kartoffel-N. plump sinnlich, ohne Unterscheidung im täppischen Ergreifen des Genusses, die schmale, spitze mikrologisch, pedantisch, kleinlich scharfsinnig. Von der geraden griechischen N. wird anderswo . . . die Rede sein, [vergl. Profil]. Vischer Ästh. 2, 211 etc.; Übrigens finde ich ebenso natürlich, daß ein Mann seine eigene Art, über jede Sache zu denken, als daß er seine eigene individuelle N. habe. Es giebt freilich N–n von so besondrer Figur und Proportion. ..! Aber unter tausend mehr oder weniger gebogenen oder eingedrückten, viereckigen oder aufgestülpten, längern oder kürzern N–n vom gewöhnlichen Schlage mag immer ein Elephantenrüssel oder ein Habichtsschnabel ohne Schaden mitlaufen. W. 9, 48; Große, kleine, schöne, häßliche, spitze, stumpfe (vrsch. c), platte, breite, gequetschte, aufgeworfne, gestutzte, feine (vrsch.
c) oder feingeschnittne, grade, krumme N. etc.; auch: Rothe, kupfrige, finnige N.; Die rothe N. des Trinkers. Vischer Ästh. 2, 219 etc. (s. d). c) in Bezug auf die Feinheit des Geruchs u. übrtr. der geistigen Spürkraft (vgl. Riecher): Der Spürhund hat eine gute, scharfe, feine (vrsch. b), dünne, eine stumpfe (vrsch. b) N.; Dieser Klatschfink hat eine feine N. Zelter 4, 310; Ihre N. muß die feinste nicht sein, wenn Sie hier nicht die Jronie gemerkt haben. Mendelssohn 4, 2, 366; Anmuthiges Witzes | und feinspürender N. V. H. 2, 43; Meine N. ist nicht eben kritisch hierin. JvMüller 14, 117; Meine N. müste gewaltig verstopft sein, wenn ich Glauben sollte etc. W. Luc. 1, 159 etc., auch: Er . . | reckt das gespitzte Ohr und hebt die luft’ge N. W. 11, 253, lauschend und spürend, witternd, vgl. d.
d) zu a und b zuw.: eine Pers. (allgemeiner s. 2t —: ein Wesen) mit so oder so beschaffner N., nam., in Zsstzg. (vergl. Bart 3 u. z. B. als masc.: Der Groß-N. Spate 2, 63), z. B.: Ihr stumpfen Näschen! daß doch ihr | euch immer klüger dünkt als wir. Ramler F. 3, 113; Dich schickt mit langer N. [f] die lange N. heim. Reithard 48, Rudolf von Habsburg mit der lange N. etc.; ferner (s. c): Doch manche Gäste Das verdroß, gewisse feine N–n. G. 2, 198 etc., s. k: stecken.
e) insofern die Haltung der N. u. das sich durch die N. kundgebende Mienenspiel als Ausdruck des Jnnern gilt, z. B.: Die auf uns Sünder, die das „Von“ nicht führen, | mit hoher N. niederschauen. Hölty 76 (vgl.: Der hielt den Nacken so steif, daß die N. mit den Wolken so ziemlich gleich war. Pump! lag er. . . Was will ich nun damit sagen? „Ei, die alte Lehre! du sollst die N. nicht allzu hoch tragen“. Aber auch nicht allzuniedrig. Engel 1, 92; Wenn die Leute .. mit der N. in der Luft vorbeigehen. W. Luc. 1, 62 etc., s. k u. hochnäsig etc.); Die Base sah mich mehr als einmal mit einem spöttischen Näschen an. G. 14, 25 (vgl. k: Die N. aufwerfen, rümpfen, ziehn, runzeln, kräusen etc.).
f) (s. e) Eine lange (s. d. 1g) N. als Ausdr. der Beschämung im Gesicht Dessen, den sein Streben, Etwas zu erlangen getäuscht, der leer und unverrichteter Dinge ausgeht, nam. in der Wendung: Mit langer oder mit der langen N. abziehen (vergl. auch 2h). B. 496b; Forster Br. 2, 215; L. 10, 240; Sch. 107a etc.; Einen mit langer N. heimschicken (s. d). Daher auch: N., die höhnende Geste, wobei man die ausgestreckte Hand gleichsam als Verlängerung der N. mit dem Daumen an die Nasenspitze legend, Einem entgegenhält, vgl.: So machte ich mir, als wollte ich die ganze Post verhöhnen [mit der Schlafmütze], eine lange baumwollene N. Börne 2, 80; Wie die Damen fort waren, lachte sie uud machte hinter ihnen eine lange N. Gutzkow R. 5, 165 etc.; dann auch: N. = Verweis etc., vgl. das Räthsel: Gott giebt’s im Mutterleib, ein Andrer auf Papier. | Das Eine putzt [s. d.] oft uns, das Andre putzen wir. Hebel 2, 236 u. z. B.: Drob der alte Fritz erstaunte | und ihm eine gutgelaunte | oheimliche N. gab. Freiligrath 2, 70; Da werden von oben her N–n über schlechte Proceduren ausgetheilt. Gutzkow R. 1, 136; 5, 364; Was mir aber eine gelinde N. eintrug. Hackländer Hand. 1, 56; SGsch. 3, 147; Von oben Nichts wie N–n über die Landarmenpflege. Lewald Leb. 3, 28; Erhält der Landrath wieder eine officielle N. Waldau N. 2, 79; 78 etc., vergl.: Diese gute Herren wollen die Nas in allen Sachen haben, darum muß man ihnen bisweilen eine lange Nas langen. Weidner 16 etc.; ferner:
g) Wächserne (s. d.) N., als Bez. v. Etwas, das man nach Belieben umformen, drehen, biegen kann: Danzel 43; Fischart B. 33a; L. 10, 65 etc. Dazu wohl: Einem eine (lange, ungeheure etc.), bei Ältern z. B. Ayrer Proc 3, 1; Forster 134a etc. Bocks-N. drehen (s. d. 1g), ihn täuschend, zum Besten haben od. anführen. Gutzkow R. 5, 469; Luther 5, 416a; SW. 35, 17; Prutz Mus. 1, 233; 3, 129; Ihr wollt mir wohl ein kleines Näschen drehn? W. 10, 46; Ist’s möglich .., nicht zu sehn, | daß dein Orakelspruch und dein beseeltes Bild | und deine Phantasie dir eine N. drehn? 12, 323; 14, 140; 15, 165; 34, 301 etc.; Dem .. ist leicht ein Näschen angedreht. Müllner 6, 104 etc.; Machen sie dem armen Volk ein N–n. Luther 1, 381a; Mit einem solchen Schein .. die Welt zu bethören und ihr eine N. zu machen. SW. 60, 301; Schottel 1132b etc.; Einem eine N. ansetzen. Adelung; Wer leichtlich Glauben giebt, kriegt mehr als eine N. Günther 1019.
h) mit nachfolgender adverb. Best.: Immer der N. nach (gehn, schlendern etc.), in grader Richtung vorwärts. Hackländer Stillfr. 1, 311; W. 10, 92; 11, 187 etc., so auch: Immer die od. der N. lang (s. d. 1e). Ferner: Alle Nas lang (s. d. 1c) = alle Augenblick.
i) als Subj.: 4 Die N. fließt, rinnt, trieft, tropft etc.; Die N. riecht, schnüffelt, schnaubt, schnauft etc.; Ihre N–n weideten sich im Vor- aus an Düften. W. 13, 160; Mir ekelt! N–n [s. Anm.], Augen, Ohren schütteln sich. Sch. 111b etc.; Indem sich ihre Nase merklich spitzte [vor Verdruß etc.]. W. 13, 35; So hoch die N. reicht, da mag’s wohl gehn; | was aber drüber ist, können sie nicht sehn. G. 3, 80; Der Fehler war, daß die guten Evatöchterchen nicht weiter sahen, als ihre N. reichte. W. 9, 105; Wenn die Fürsten so fortfahren, wie bisher, nur so weit zu sehen als die N. geht. Heyne (Forster’s Br. 2, 299); Man muß ihnen nicht .. weiter Glauben zustellen, als Einem die Nas lang. Weidner 19 etc.; Die Schwierigkeiten einer Sache pflegt ihr nie eher in Erwähnung zu nehmen, als bis euch eure N. daran erinnert. W. 13, 64, bis eure N. dar- auf stößt, s. 5. k) als Obj. (alphab. nach dem Grundw. der bezügl. Zeitw.): Wenn Christen ihr die N. abbeißen wollte, sie zündete ihm [hielte ihm das Licht] dazu. Gotthelf G. 13 etc.; Dem Feind die N–n und Stirn frisch und fröhlich geboten. Luther 8, 4a etc.; Die N. aufblähen, aufblasen, z. B.: Sich die N. an od. bei Etwas verbrennen (s. d. 2c), sich dabei beschädigen, zu Schaden kommen. Dein Roß wird mit schnaufender, aufgeblasener N. hinüberwiehern. Klinger Gris. 16 etc.; Einem eine N. (an-)drehen, s. g; seltner: Vor derem bettlerischen Anhauch ich erst die N. gedreht [mich ekelnd abgewendet]. FrMüller F. 143 etc.; Ich bemerkte bald ein paar Spürhunde [Spione], die auf mich ausgesandt waren, und führte ihre N–n auf allerlei Abwege. Heinse A. 1, 225; Jemandes N. auf eine falsche Fährte führen (od. leiten) etc.; Sich die N. begießen, betrinken; In jeden Quark begräbt er seine N. G. 11, 15, s. u.: haben, stecken; Ihr Liebhaber habt keine Augen, keine N–n [seht und merkt Nichts]. 9, 284; Schmuggeln that bei uns Alles, was sozusagen N. und Ohren hatte. Höfer V. 60, die Grenzbeamten zu spüren und zu hören etc.; Seine N. in allen Sachen (Weidner 16 etc.) oder allenthalben (Gott- helf G. 142) haben, sich vorwitzig od. unberufen in Alles mengen, s. u.: stecken. Schwzr.: Du hast einen guten Kerl an der Hand, der macht das Höflein zuweg, daß es eine N. hat. Gotthelf Sch. 102, bringt es gehörig in Stand, so daß es ein gutes Ansehn gewinnt (wie das Gesicht durch die N.), vgl.: Es müßte auf Emser’s Glossiren S. Paulus’ Spruch ein solch N–n [An- oder Aussehn] gewinnen. Luther 1, 394a; 345a etc., andrerseits aber auch: Etwas hat eine N., seine Schwierigkeit, so daß es nicht glatt abgeht (vgl. 2 die N. als hervorstehnde Spitze etc.), z. B.: Rechnen hat eine N., besonders wenn man es nicht wohl kann. Gotthelf U. 2, 100; Sch. 256; 260; G. 7; 292; 315 etc.; Die N. hoch halten (od. tragen, vgl. e); Die N. hinhalten, um sich eine Brille (s. d. 1b) aufsetzen zu lassen, selbst die Hand dazu bieten, daß man getäuscht und betrogen werde; Die N. hängen lassen (od. senken), als Zeichen der Beschämung, des Kleinmuths, vgl. e; Die N. kräusen (Engel 1, 340; 7, 215), darob kräuseln (V. H. 2, 303), kraus ziehn, s. u.: rümpfen; Einem die N. krümmen. Luther 8, 19a, sie höhnisch gegen ihn rümpfen, ihn verspotten, s. u.: ziehn; Seine N. von od. aus Etwas lassen, sie nicht hineinstecken, sich nicht unberufen hin- einmischen etc.; Jemandes N. auf falsche Fährte leiten (od. führen); Der Hund hat die N. [Wittrung] verloren; Einem eine N. machen, s. g; Die N. putzen (od. reinigen, schnäuzen, wischen); Nie, seitdem ich mir | die N. selber putze. W. 34, 256, seit früher Kindheit, s. u.: schnäuzen; Die N. (höhnisch, spöttisch, verächtlich etc.) rümpfen (s. d.) zu od. über Etwas; Das Nase(n)-Rümpfen; Die N. runzeln, vgl.: Wo Nichts die N. runzlicht macht [kräust, rümpft etc.]. Hagedorn 1, 114; Sich die N. schnauben, putzen etc.; Wer die N. hart schnäuzet, zwingt Blut heraus. Spr. 30, 33; Sich die N. mit den bloßen Fingern schnäuzen. Forster Br. 1, 491; Seitdem wir alle unsre Bürgersöhne, sobald sie sich die N. am Ärmel schnäuzen können, dispensando ins Heirathen pfuschen lassen. W. 27, 148, s. o.: putzen; Daß sie unbarmherzig mit dir handeln sollen; sie sollen dir N–n [s. Anm.] und Ohren abschneiden. Hes. 23, 25; Wer sich die N. abschneidt, schändt sich das Angesicht. Sprchw. von Jemand, der sich selbst durch Das, wodurch er Andre strafen will, den größten Schaden zufügt: Einem eine N. ansetzen, s. g; Die N–n eingespannt! [macht euch nicht so breit; seid nicht so hochnäsig]. Sch. 12a; N. und Maul aufsperren, gaffend, vor Verwundrung; Ihm die N–n [Anm.] aufzuspünden, die er so fest zugespündet hat und nicht riechen will, wie er stinkt, auf daß er’s riechen müsse. Luther 6, 358b etc.; Die N. ins Buch (Prutz Mus. 3, 228), ins Koncept (2, 16) etc., in Dinge, die Einen Nichts angehn (1, 109), in Alles stecken; Ich mag | mein Näschen nicht in Alles stecken, mag | mein Händchen nicht in Allem haben. L. Nath. 4, 1 etc., s. o.: haben; dazu (s. d): Allerdings, du Nas’ in Alles! Droysen A. 3, 431, du, der du dich in Alles mischest etc.; So riecht sie der Feind, sobald er die N. ins Dorf streckt. Hebel 3, 162 etc.; Der Hund trägt die N. hoch, wenn er beim Suchen den Kopf hoch hält. Laube Br. 293; von Pers. = hochnäsig, hochmüthig sein (s. e): Diese gebornen Herren .. möchten die N. wieder höher tragen, als sie gewachsen ist. Hat mein Herr ihnen letzthin nicht seinen Daumen nicht fest genug aufgedrückt? Alexis Dor. 1, Kap. 13 etc.; Der die N. du wirfst, mit dem Blick in die Straßen umherfrechst. Droysen A. 3, 48; Die Kleine warf das Näschen in die Höhe. Prutz Mus. 1, 122; Die N. aufwerfen, stolz und verächtlich etc.; Eine N. gewinnen, s. o.: haben; Wer dem Kinde die N. wischt, küsst der Mutter den Backen. (Sprchw.) L. 11, 386 etc., auch als verhüllender Ausdruck für „Arsch“ (s. d., Anm.): So weiß der Nachbar schon, was auf dem Briefchen steht, | woran man sich die N. wischt. DanStoppe Gd. (1778) S. 94 etc.; Die N. ziehn, in Falten (W. HB. 1, 101), in Runzeln ziehn etc., vgl. kräusen, rümpfen, krümmen, auch: Ein jedes aufgestutzte Bäumchen höhnt | mich an! .. Der Buxbaum zieht mir eine N. G. 2, 72 etc. Ferner abhäng. von Präpos. (alphab.): l) Einem einen Ring an die N–n [Anm.] und ein Gebiß in das Maul legen, bibl. (s. N–n- Ring); Etwas an (od. unter) die N. halten, um es zu riechen; Einem Etwas an die N. streichen, um es ihn riechen zu lassen, übrtr.: ihn durch ein Schmeichelwort berücken. W. 64, 301; Den Finger an die N. legen, sinnend; Einen an der N. führen (Grabbe Hann. 103; Prutz Mus. 3, 182 etc.), herumführen (s. d., W. 11, 75 etc.), herumziehen (G. 11, 18 etc.), ihn äffend hinhalten, ihn anführen (s. d. 2), nasführen, zum Besten haben, vgl. o; Sich an die eigne N. fassen (vgl. o), bei Vorwürfen, die man Andern macht, bedenken, daß man an der eignen Pers. einen näherliegenden Stoff hätte; Zupf dich an deiner N.! Auerbach Gv. 209 etc.; Einem Etwas an die N. heften (s. d. 1e u. vgl. m). Sch. 183b etc., Etwas, das man verheimlichen sollte, so machen, daß es Einem unvermeidlich in die Augen fallen muß; Einem überlaut an die N. lachen. W. 3, 40; HB. 2, 209, ins Gesicht (vgl. r u. v); Einem Etwas an der N. ansehn, aus seinem Gesicht, aus seinen Mienen merken; Was ihm gefällt und was man lassen soll, | kann man dem Herrn nie an der N. spüren. G. 11, 143 etc.; Wenn wir von Dingen, deren es nur wenige giebt, sagen, daß sie sich an den Fingern zählen lassen, warum sollte man nicht von Dingen, die fast einzig in ihrer Art sind, im Scherze sagen dürfen, daß sie sich an der N. zählen lassen? L. 11, 655. m) Eine Brille auf der N. haben, auf die N. setzen; Die Brille der Eigenliebe sitzt beinahe jeder Nation auf der N. Zimmermann Nat. 2 etc.; Einem einen Schlag (Schneller, Stüber etc.) od, Eins auf die N. geben, auch übrtr.: seine Hochnäsigkeit strafend ducken, so auch: Eins auf die N. bekommen etc.; Recht ist, daß Dem auch ’mal ’was auf die N. kommt. Gotthelf U. 2, 255; Wenn Der [dieser Person] nicht Etwas auf die N. werde, so wisse man nicht, ob man noch an eine Gerechtigkeit glauben solle. G. 63 etc.; Auf die N. fallen, eig. u. übrtr.: mit einem Vorhaben scheitern, Schiffbruch leiden etc., z. B. Stiling 4, 40; 89 etc. (vgl. s); Auf der N. liegen, z. B. von einem Kranken und Schwachen, der sich nicht wieder emporraffen kann. Forster Br. 2, 90 etc.; Einem auf der N. spielen, tanzen, sitzen, hosieren etc., seine gutmüthige Schwäche im höchsten Grade mißbrauchen; Sich auf der N. spielen (Prutz Mus. 1, 118), herumtanzen (Hebel 3, 242), sich Einen auf die N. sitzen (Vogt Oc. 2, 150) lassen etc.; Den Dreck auf der eignen N. nicht sehen. Gotthelf U. 2, 193, vgl.: den Balken im eignen Auge etc.; Gründe, die er ihm nicht auf die N. zu hängen Lust hatte. IGMüller Lind. 2, 259, vgl. l: an die N. heften etc. u.: Einem Etwas auf die N. binden, s. d. 3c u. aufbinden 2c etc.; Der edelmüth’ge Hohn, der auf der N. saß. Zachariä, s. e. n) Einen solchen Schnupfen haben, daß Einem das Wasser aus der N. fließt, trieft, strömt etc.; Aus der N. bluten, riechen, stinken etc.; Ist Euch das Jüngferchen aus der N. gerückt [entgangen]? Benedir 10, 43; Einem die Würmer aus der N. ziehen (z. B. G. 11, 89; Vogt Oc. 2, 237 etc.), auf schlaue Weise ihn übertölpelnd, durch Fragen Das aus ihm herauslocken, was man wissen will etc. o) (s. l) Einen bei der N. (herum)führen. G. 6, 350; 9, 145; L. 11, 404 etc.; Sich (selbst) bei der N. nehmen (Luther 5, 295a; 6, 25a; 86b; 316a etc.), fassen, zupfen etc. p) Durch die N. sprechen, singen etc., näselnd, nieselnd, schnüffelnd, (wie) mit verstopfter N., vgl.: Der Schelm sagte darauf mit einer häßlichen Stimme, die ihm durch seine Esels-N. klang. G. 29, 75 etc.; Einem eine Feder (s. d. 1) durch die N. ziehn. q) Das ist Nichts für deine N., für dich (passend od. bestimmt etc.). r) Rotz in der N. etc.; Gott blies ihm ein den lebendigen Odem in seine N. 1. Mos. 2, 7; Hiob 27, 3; Weish. 2, 2, etc.; Eine Prise Taback in die N. bringen, stecken etc.; Ich ließ den Gestank in eure N–n gehn. Am. 4, 10 etc.; Etwas in die N. bekommen etc., es riechen, spüren, merken etc., mit manchen Nebenbegriffen: Bei ihrem bedeitenden Verkehr bekam sie gar manches Geschäft in die N., das er nie vernommen hätte, oder witterte Gefahren, an die er nicht gedacht. Gotthelf Sch. 185; Das kam Joggeli in die N. [den Vorwurf merkte er etc.]. U. 2, 286; Da stieg der Geruch von den Würsten dem Wolf in die N., er schnupperte. Grimm M. 119; Das Warmbier, das schon von der Küche herauf in die N. kribbelte. Gutzkow R. 2, 137; Die schönen duftigen Speisen stachen mir recht in die N. Prutz Mus. 3, 51, reizten den Appetit, das Verlangen danach und so auch verallgemeinert: L. 12, 504 etc.; Diese Rede biß mich ein wenig in die N. W. Luc. 1, 433, verdroß, kribbelte mich; Die den Junkern wie englischer Senf in der N. krabbeln wird. V. Br. 2, 190; Es schnupfte ihm in die N. Adelung, machte ihn stutzig, betreten machen etc.; Einem einen Rauch (s. d.) in die N. richten. Stumpf 211a, vralt.: ihn schmeichelnd berücken etc.; Viel Winds in der N–n haben. Berlichingen 62, sehr aufgeblasen sein etc.; Einem in seiner N. Trutz bieten (Gleim 4, 11), Etwas sagen (Luther 1, 366a), lachen etc. = ins Gesicht, s. l u. v, vgl. auch: Sprach er wohl unsrer N. Hohn? G. 2, 147 etc. s) Mit langer N. abziehn, s. f; Einen mit der N. auf Etwas stoßen (Forster Br. 2, 281; Kolbe Bel. 65; L. 3, 415 etc.), ihn so derb darauf hinweisen, daß er es nicht übersehn kann; Mit der N. ins Weiche (L. 1, 288), in den Dreck fallen (vgl. m: Auf die N. fallen); Warum die Nachkommen .. richtiger urtheilen, als die Zeitgenossen, die mit ihren N–n dabei waren [in unmittelbarster Nähe oder dabei betheiligt]. Thümmel 2, 209 etc. t) Des Menschen Sehkreis reicht nicht über die N. hinweg. Gervinus Lit. 5, 317 etc.; Es fehlt ihm über der N., sagt man im gemeinen Leben von Einem, der nicht viel Verstand hat. Lichtenberg 3, 473. u) Sich viel Wind um die N. gehn lassen, sich die Welt um die Ohren schlagen etc. v) Einem etwas zu Riechendes, ein Riechfläschchen unter die N. halten; Einem Etwas unter die N. reiben, auch übertr.: es ihm auf eine unangenehme Weise eindringlich sagen; Ich werde Niemanden etwas Unangenehmes unter die N. reiben. L. 7, 186; Sahen die Bediente[n] nicht aus, als wenn sie die Wohlfahrt des Hauses einem Jeden unter die N. reiben sollten? Möser Ph. 1, 162; Er wird seinen Glauben Jedem unter die N. reiben. Zimmermann Nat. 35 etc., ähnlich: Ich will das Büchlein den Widersachern des Evangelii unter die N–n gestoßen haben, daß sie sich selbst in ihr Herz schämen. Luther 5, 259a etc.; dann auch: Unter die N. (vgl. r, l u. x) = grade ins Gesicht (in die Zähne, in den Bart etc.), z. B.: Wie Voltaire einem Engländer so Etwas unter die N. sagen könne. L. 7, 70; Einen unter die N. auslachen. Spindler Stadt 1, 39; Lachte er ihr unter die N. W. Luc. 5, 100 etc., vgl. auch: Das Töpfen stehet ihm so unter die N–n [Anm.], daß er’s nicht kann leiden. Luther 5, 315a etc. w) Dampf ging aus von seiner N–n. Ps. 18, 9 etc. x) Vor der N. (vgl. Maul 1n), in der unmittelbarsten Nähe, ganz dicht vor Einem (vgl. v), z. B.: Was siehst du hier? „Wo denn?“ Grad hier vor der N. G. 18, 41; Wenn man’s nicht alle Stunden für der N–n sieht. Luther 5, 530b; Was Einem vor der N. geschehen | nicht glauben dürfen, bei Gott, ist hart! W. 11, 19; Vor der Nas’ ihm gar sein einzig Kind umfangen! 20, 103 etc.; Einem die Thür vor der N. (zu)schließen (Heine Reis. 4, 50; Müllner 6, 49; W. 11, 214; Luc. 3, 393 etc.), zuschlagen (W. 11, 64), sperren (Werner Febr. 38) etc.; Einem Etwas vor der N. wegfischen (Prutz Mus. 1, 257), fallen lassen (Hackländer Hdl. 2, 56) etc., auch: Sie knüpften ihm Fäuste vor die N. Stilling 1, 24; Einem Etwas für die N–n halten (Fischart B. 46a etc.), vgl.: es ihm vorhalten etc. y) Damit er Akten und alles Nöthige zu Augen und N–n [Anm.] kriege. G. Merck 2, 253, zu sehn u. zu merken etc.; Bis es euch zur N. ausgehe und euch ein Ekel sei. 4. Mos. 11, 20, vgl. Hals 5.
2) (s. 1) etwas N–n- Ähnliches, z. B.:
a) der entsprechende Theil einer Maske: Jeder Unmaskierte mußte . . sich mindestens eine Wange oder N. kaufen. Gutzkow R. 4, 235; 236 etc.; Masken-N. Düringer 758 etc. Ferner spitze Hervorragungen überhaupt etc. (vergl. schweizr.: Der Nosen, Zinke, Gipfel. Stalder), z. B.:
b) Gletscher, dessen Eismassen bald in Spitzen und N–n hervorstanden. Kohl A. 1, 19; Die äußerste Spitze oder N. dieser Brücke. 243; Hier an der Mündung setzt man gewöhnlich eine hölzerne N. oder Fortsetzung an, die man „Schutz“ nennt. 117 etc., s. Felsen-N. und die folgenden technischen Anwendungen.
c) Bauk.: N–n, die erhabenen Winkel (kleinen umgekehrten Spitzbogen), welche die regelmäßige Ausfüllung des germanischen Maßwerks bilden. Otte Kunstarch. 349, s. auch s, Dach-, Wasser-N. etc.
d) Bot.: Abgeschnittne N., Pimpernuß (s. d.), s. auch l.
e) Buchdr. etc.: Das Papier wird hier theils behufs des Festhaltens, theils des richtigen Anlegens in eine sogenanten N. (ein Streifchen, dem langen Steg nach gefalztes Kartenpapier, dessen einer Falz auf den Deckel geklebt wird und dessen andrer zum Halten dient) gelegt. Franke Buchdr.
f) Büchsenschäft.: der Vorsprung der Schwanzschraube im Gewehrlauf.
g) Hutmach.: ein gekerbtes Holz, worüber die Saite des Fachbogens liegt.
h) Hüttenw.: Es bildet sich alsdann [im Hoh- ofen] gewöhnlich ein Schlackenkanal (N.) vor der Form. Mit- scherlich 2, 2, 70; So lässt man vom Gebläse aus einen Kanal von ungefähr 8“ von kalt geblasener fester Schlacke sich bilden, welches man die N. nennt. 214; Dadurch bildet sich vor der Form [am Schachtofen] aus zusammengebackenen Massen ein Kanal für die einströmende Luft, den man die N. nennt. 255 etc.; Die N. ist licht, es bildet sich kein Schlackenansatz; Mit einer langen N. schmelzen (vgl. 1f), s. nasen 3.
i) Kochk.: N–n von Krebsen, Krebs- N–n, das spitze Vordertheil der Krebsschale; Putze die Krebs-N–n sauber aus .., fülle sie etc. Scheibler 69; Suppe mit gefüllten (farcierten) Krebs-N–n; Potage mit Krebs-N–n (Allerlei). Willkomm Sag. 1, 88. k) Kriegsk.: eine das Hin- u. Herschieben der Geschützachsen verhindernde Vorragung auf ihrer obern Fläche; s. auch f. Landwirthsch.: l) das obre spitzre Ende der Kartoffeln (Kartoffel-N.). m) N., Pflug-N., die Stelle des Pflugs, wo das Streichbrett an die Griffsäule stößt. n) Schiff.: eine ins Wasser vorragende Landspitze. Bobrik (vgl. Hut), so nam. auch schwzr. Stalder; ferner: das Vordertheil des Schiffs: Den Wind auf die N. haben; Mit der N. in den Wind stechen; Das Schiff liegt in die N., ist vorlastig. o) Schlosser.: Erhöhung an der Mitte des Barts mancher französ. Schlösser. p) Tischl. etc.: N. des Hobels (s. d. 1). q) Uhrmach.: der vorragende Theil des großen Steigradklobens, mit dem Loch für den vordern Zapfen des Steigrads. r) weidm.: Näschen, die Erdspitzen, welche vorn in der Hirschfährte in die Höhe stehen. Laube Br. 276, s. naschen, Anmerk. s) Ziegelbr.: eine Erhöhung an den Ziegeln zur Befestigung derselben auf dem Dach etc., z. B.: Andre Ziegel haben an der Querseite eine N., an der andern ein der N. entsprechendes Loch. Bucher Nat.-Z. 8, 297 etc. t) Zoolog.: (vgl. 1d) ein Fisch mit vorstehnder stumpfer N., Cyprinus (od. Chondrostoma) nasus, auch Näsling. Oken 6, 303; Ryff Th. 229; Tschudi Th. 51, vgl.: Die Zärthe, C. vimba .. kommt .. in der Donau vor, wo sie unrichtig auch Näsling heißt wegen der stumpfen N. etc. Oken 7, 315; Die Blau-N., Abramis vimba Cuv., z. B. EBol Rüg. 186 etc. Ferner in Zsstzg. Name von Fledermäusen, z. B. bei Giebel 967 ff.; die Familie der Blatt-N–n, Istiophora, mit den Gattungen: Blatt-N., Phyllostoma; Hohl-N., Nycteris; Zier-N., Megaderma; Kamm-N., Rhinolophus und dazu: Hufeisen-N., Rh. ferrum equinum; ferner bei Oken 7, 961 ff.: die Gattung der Zungen-Fledermäuse oder Blatt-N., Phyllostoma, dazu: die Speer-N., Vespertilio hastatus; die Gattung der N–n-Fledermäuse oder Falten-N–n, Rhinolophus, eingetheilt in die Leier-N–n (dazu z. B. die Herz-N., V. spasma) und die Hufeisen- N–n, Rhinolophus, ferner als eine Abtheilung der Ohrenfledermäuse: die Deckel-N–n, Rhinopoma U. ä. m., s. Trichter-N. 3) Verweis etc.: s. 1.
Anm. Ahd. nasa, mhd. nase, vgl. skr. nâsâ, lat. na- Sus, russ. nocЬ etc. Veraltend, mundartl. (Schm.) auch in Ez.: Nasen, z. B. noch im Nomin. Sch. 111b (s. 1i), im Accus. Eichendorf Gd. (1837) 247, am häufigsten noch im Genit. u. Dat., z. B.: Vom Ohre bis zur N–n. G. 12, 86 etc., s. o., fernere Bsp. Herrig 16, 428. Über das Bstw. s. nam. Nashorn, naseweis u. Nas(en)tuch.
Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach den folg. Bsp. (vgl. die von nasig): Ādler- [1b]: gekrümmt wie der Adlerschnabel (s. Aar, Anm. und Habichts-N.): Sie hat weder eine emancipierte A. noch ein witziges Stumpfnäschen. Heine Lut. 1, 43; Eine feingebildete A. Klinger F. 65; W. 12, 232; 19, 269 etc., auch [1d], vgl.: Mit ihrer Papageienschnabel-N. JKinkel Ib. 1, 75.
Áffen-: die Nase eines Affen; eine ihr ähnliche, bei Spate: Bracken-N. etc.; Mit einer platten A. W. Luc. 3, 439, auch [1d] u. vgl. [2t] Bez. einer Schlangenart, Coluber simus, ähnlich C. pallidus, Blaß-N.; C. mycterizans, Kumpf-N. etc. Blátt- [2t].
Blāū-: ein Wesen mit blauer Nase, z. B.: Wie die Yankees ihre englischen Nachbarn nennen, die B. [1d]. Kürnberger Am. 85, ferner [2t].
Bócks-: s. [1g] u. vgl. Ramms-N.
Brácken-: s. Affen-N.
Bránntweins-: wie sie Säufer zu haben pflegen, roth u. kupfrig, dann auch [1d] = Säufer, ähnl.: Schnaps-, Wein-N. etc. Brēīt- [1b u. d]: breite Nase u. Pers. mit solcher. Dách- [2]: mit einem Giebeldach versehnes Dachfenster. Déckel- [2t].
Ēsels-: z. B. [1p]. Fálten- [2t]. Fēīn- [1c u. d]: Nase u. Person von feinem Geruch (vgl. Lecker-N.): Sie werden zu F–n und Feinzünglern abgerichtet. Jahn V. 178. Félsen- [2b]: Der heftige Gewitterwind blies an die F–n um sie her. Eichendorf Lärm 50; Die langen F–n, | wie sie schnarchen, wie sie blasen! G. 11, 170. Flách- [1b u. d]: vergl. Breit-N. Fláschen- [1b]: flaschenförmige Nase. Schücking Mark. 2, 17 und [1d] Pers. mit solcher.
Fórschungs-: vgl. Spür-N.: Die stockgescheiten Äuglein, die aufgestülpt pfiffige F. Heine Reis. 3, 9.
Gécks-: die Nase eines Gecks u. dann [1d] = Geck: So kommt aber eine junge G., närrichter dann ich. Berlichingen 83, vgl.: So ein Gäxnäsi wie du bist. Gotthelf G. 171. Gewúnder- [1d]: (schwzr.) neugierige Pers.: Jeder G. Bericht geben. 146.
Grōß-: vergl. Breit-N.
Gúrken-: gurkenähnl. Nase u. Pers. mit solcher.
Hābichts-: s. Adler-N.: So mannigfaltig als Abfälle zwischen einer Habichts- und Stumpf-N. G. 14, 50: Eine nicht übertriebene H. 21, 38; Eure H. sieht freilich in eine edle Familie. 34, 300; Lewald Ferd. 3, 185; Die Gesichter mit den überhängenden H–n. Lichtenberg 5, 492; Der steckte seine H. | nun in den Handel tiefer. 4, 389; Reithard 80; W. 1, 60 etc., auch [1d].
Hāken-: hakenförmig gekrümmt, Habichts-N.: Seine H. Kürnberger Am. 334. Hérz- [2t]. Hōhl- [2t]. Hūfeisen- [2t].
Húnds-: vgl. Bracken-N., Spür-N., nach Spate auch = Hundsfott.
Kāīser-: wie sie ein Kaiser hat, wohl mit Bezug auf die große Habichts-N. der Habsburger (vgl. Riesen-N.): Die Oper, die wohl einen derben Puff aushalten kann mit derber K. Zelter 4, 3. Kámm- [2t].
Karfúnkel-: rothglänzend (wie bei Säufern) u. [1d] eine Pers. mit solcher.
Kartóffel-: [21], dann auch eine Nase von ähnl. Form, s. [1b] und eine Pers. mit solcher [1d]. Krêbs- [2i].
Kúmpf-: Stumpf-N., vgl. Affen-N.
Kúpfer-: kupfrige, rothe Nase. Sealsfield Leg. 3, 113, auch [1d]. Kúrz-, Láng-: vergl. Breit-N.
Láppländers-: Warum gerade mir diese L.? gerade mir dieses Mohrenmaul? etc. Sch. 105b. Lécker- [1cu. d]: vgl. Fein-N.: O, Das dampfte so app’titlich | und dein feines Leckernäschen | sog den Duft ein, wollustglänzend. Heine Rom. 109. Lēīer- [2t]. Másken- [2a].
Móps-: Nase eines Mopses, eine ihr ähnliche (Keller gH. 4, 375) u. [1d].
Papagāīen(schnabel)-: s. Adler-N. Pflūg- [2m].
Plátt-: vergl. Breit-N.
Rám(m)s-: (s. Rammskopf) zumeist von Pferden, gewölbte od. gebogne Nase u. ein Pferd mit solcher, vgl. [1d]: Pferd mit etwas gebogenem Kopf (halber R.). Vischer Ästh. 2, 149; Die Nase . . in der Form der R. gebogen. 247 etc., vergl. Falke 2, 226.
Rīēsen-: ungemein große Nase: Des Habsburgs R. Reithard 46, vgl. Kaiser-N.
Rȫmer-: Adler-N. im Ggstz. zur griech. Nase etc.
Rōth-: vergl. Blau-, Kupfer-N. etc.
Rótz-: Nase mit herabhangendem Rotz: Ihn ungeachtet seines kleinen Rotznäschens herzlich zu küssen. G. 14, 23; Heine Verm. 1, 186 etc. und [1d] eine Person mit solcher Nase, vergl. Rotzlöffel.
Rubīn-: Karfunkel-N.
Sáttel-: sattelförmige. Kürnberger N. 1, 333.
Schāf-: vgl. Mops- N. etc., z. B. auch: Bei uns heißt man diese Äpfel Sch–n. Auerbach Leb. 2, 74.
Schīēf-: s. Breit-N. Schlácken- [2h].
Schnáps-: Branntweins-N. Spêêr [2t].
Spítz-: vgl. Breit-N. etc.: Es giebt äußerst witzreiche Stumpf-N–n, deren Witz freilich von ganz anderer Art als der Sp–n. Lavater 4, 106 etc.; Alle Zeigefinger und Sp–n [neugierig vorgestreckten Nasen] nach mir hingelüftet zu sehen. W. 23, 228.
Spǖr-: fein spürende Nase u. [1d] Pers. (od. Thier) mit solcher: Unser Gesandter . ., diese beeiferte Sp., hat doch auch die eigentliche Trüffel [s. d.] noch nicht gefunden. König Jer. 1, 66; Eine Sp., wie die Jhrige, .. wird schon spüren, was an ihm. Merck’s Br. 2, 220; Mit dem ganzen obligaten Rüstzeuge der Kritik, dem Scharfsinn und der Spitzfindigkeit, dem Spähauge und der Sp. anrücken. Schwegler (47) 1077 etc.
Stínk-: stinkende Nase, nam. als Krankheit: Stinkender und mit Krusten untermischter schleimiger Ausfluß kommt der Ozäna (St.) zu. Bock Diagn. 376; 379 etc.
Stúlp-: aufgestülpte Nase u. Pers. mit solcher [1d].
Stúmpf-: vergl. Breit-N., s. als Ggstz. Spitz-, Adler- und Habichts-N.: Das artige Stumpfnäschen forschte so frei in die Luft etc. G. 21, 270; Kurze Nasen, die doch keine St–n sind. 26, 45; Ein leichter Hügel, eine sanfte Vertiefung, kaum merkliche Aufziehung des Nasenflügels giebt der Adler-N., der St. eine neue Form. Vischer Ästh. 2, 207; Diese rümpfte eine kleine St. W. 13, 27 etc.
Stútz-: aufgestutzte Nase u. Pers. mit solcher [1d].
Thīēr-: s. [1] im Ggstz. der Menschen-N. Tríchter- [2t]: Vespertilio spectrum: Die T–n, sie saugen | schlafenden Menschen das Blut. H. 15, 334
Trīēf-: triefende Nase und [1d].
Trínker-: s. Branntweins-N. Wásser- [2]: (vgl. Dach-N.) dreieckige Vorragung außen am Fenster zum Ablaufen des Wassers.
Wēīn-: s. Branntweins-N.
Wēīs-: s. weisnasig u. Naseweis.
Wēīt-: mit weiten Naslöchern, vgl. Breit-N. Zīēr- [2t].