närrisch
Nä́rrisch, a.:
(s. Narr 1):
1) thöricht, unklug, und, wie diese Wörter, auch zuw.: nicht recht bei Trost, irr im Kopfe; andrerseits (nam. bibl.) von verkehrtem Sinn und Gemüth etc.: Die Sünde . ., damit wir n. gethan und uns versündigt. 4. 12, 11; Ob der Narr selbst n. ist in seinem Thun, noch hält er Jedermann für Narren. 10, 3; Ein kluges Herz handelt bedächtiglich, aber die kühnen Narren regieren n. 15, 14; 14, 7; Ich bin der „aller närrischt“ und Menschenverstand ist nicht bei mir. 30, 2 etc.; Alles, was weise war, soll als n. erkannt werden. 39, 70; N–es denken. 4, 24; Wie leicht war es da, die vorerwähnte Linie zu überhüpfen und vor lauter Freude, nicht mehr dumm zu sein, — ein wenig n. zu werden. 7, 178; Könnte ein wenig n. sein, ohne daß er gerade Das sein müßte. was man verrückt heißt. 1, 183; Man könnte n. [verrückt] werden, wenn man dran denkt etc. —
2) (mundartl.): Alle Jungen waren n. in sie, wie man zu Altenahr sagt für „verliebt sein“. rhD. 2, 15, vergl. Narr 1c. —
3) Lachen erregend, possierlich, drollig: Ein n–er Kauz; N–e Kleidung, Tracht etc.; Im Auge stand ihm eine Thräne, aber der n–e Gast verscheuchte sie gleich. 15, 18; Munter muß ich seine ungezwungen, neckisch, n., drollig. 29, 249; Sich vom kleinen Savoyarden die n–en Thierchen zeigen zu lassen. 31, 326 etc.; verstärkt: Ein pudel-n. Thier. 11, 49; 5, 48; Lind. 4, 165 etc. —
4) (s. 3) verallgemeinert, auch ohne Bezug auf lebende Wesen = schnurrig, sonderbar, eigenthümlich, wunderbar, bemerkenswerth etc.: Das ist doch n., daß ich ihn nie gesehn habe etc.
Anm. Nbnf.: Es ist narrisch [4]. V. 46; Rockenstubnarrische Spiel. Garg. 170aetc.; Ein ,ner- richter“ [1] Sohn. 17, 25; 5. 32, 21; 5, 380a; 8, 21a; Was stehet lächerlicher? .. und was kann doch nerrichter (3) geschehen? 6, 140b; SW. 64, 124 etc.; Närrichter (1) denn ich. 83; Die „närrichsten“ [dummsten] Thiere. 84; Diese übernärrigte Narren. 803b etc., „Narrig“ (1), s. Bl. 1, 426 etc.; Narrecht. N. 6, 46 und 48; Übrschr. v. 15; 55 etc. u. schwzr.: narrchtig. 2, 231 u. (vergl. 248) narrochtig. G. 81; 105; 249; Etwas Narrechtiges. 262 u. dazu: Narrochtigi f. 54; Sch. 111 etc., bair.: narret. (vergl. Narretei) und im Superl.: Wer müßig geht, der ist der narrst. Narr. 971, 14. S. mhd. nerrisch, narreht u. narrekeit.
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