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narrhaft Narrheit narrieren
Nárr~haft, a.:
narrenhaft.
~heit, f.; –en:
(ohne Mz.) das Närrisch-Sein, närrisches Wesen, auch personif. und (m. Mz.) eine närrische Handlung, bald in mehr, bald in minder hartem Sinne (vergl. Narr 1, Thorheit und als Ggstz. Weisheit etc.): Ein Kluger thut Alles mit Vernunft, ein Narr aber breitet N. aus. Spr. 13, 16; Einem Narren in seiner N. 17, 12; 27, 22 u. o.; Eine N. begehn. 5. Mos. 22, 21; Exaltation der centralen psychischen Thätigkeit, d. i. Verrücktheit [s. d.], N. (paranoia, fatuitas). Bock Diagn. 305; N. hat gar ein groß Gezelt, | bei ihr lägert die ganze Welt. Brant Narr. 46, a etc.; Sein Hoffen, sein Leid zu verstecken, | anzog er [Brutus] der N. Gewand. Freiligrath Garb. 134; Sobald ich mich in das Gewand der Thorheit kleidete, blieb es nicht bloß bei der Maske, sondern die N. durchdrang mich sogleich durch und durch. G. 17, 119; Ehrwürdige N–en .. Unvermerkt würden sich noch andere Thorheiten hinter diese verstecken. W. 7, 181 etc., vergl. mundartl.: Das Narret. Schm.; (veralt.) Die Narrei und Gäucherei. Luther 8, 50b; „Narrv.“ Brant N. 16, 76. Zsstzg. (s. die von Narr), z. B.: Laß die Bücher-N. fahren! W. Luc. 6, 58 [an einen Büchernarren]; Die Karnevals-N., gewisse Mode-N–en mitmachen etc.
~īēren, intr. (haben):
s. narren 1 und Zsstzg.