Nachtigall
nachtigallenhaft
Náchtigall, f.; –en; –chen (CRudolphi NGd. 241), Nachtigällchen (Bodenstedt 2, 350; Daumer H. 2, 46; Gotter 3, 548); -, –en-:
ein Singvogel von vorzüglichem Gesange, nam. zur Nachtzeit, Silvia luscinia (vgl.: Philomele, Bülbül, Dörrling, Sprosser, Tag-, Nacht-, Repetier-Vogel und als dichter. Bez.: Bardale (s. d.). Od. 1, 44, s. Lerche, Sänger(in) oder Königin der Nacht; Philomele, die Liedergöttin. 15, 10 etc.): Die N. flötet, gellt, girrt, gluckt, gurgelt, schlägt, schmettert, singt, trillert, wirbelt etc., s. die Zeitw. und z. B. 7, 35; Neugierig wie eine N.; Einst war mir die N. die Rose der Luft. Mir dufteten ihre Töne und blutleckende Dornen verwundeten das entzückte Ohr. 4, 257; Dann lockte das N.-Männchen die Braut | mit lieblichem tief aufflötendem Laut. 61b; Die Stunde, wo die N., zärtlicher und liebevoller, ihre letzten Gesänge wirbelt. It. 1, 149; Traurig schlägt die N. 8, 89; Munter wie ein Nachtigällchen. 3, 548; Töne, N., | meiner Klagen Widerhall. ebd.; N. .., wie du flötest, seligtrübe. Reis. 2, 259; Im Anfang war die N. | und sang das Wort: züküht! züküht! 267; Die N. . . gurgelte tief aus voller Kehle | den Silberschlag. 11; Der holden N. | liebejauchzendes Geschmetter. 13; (Lerche) Kann ich schmettern wie du? und ach, vermag ich zu flöten | wie du flötest, . . N.? Od. 2, 218; 125; Eine N. . . „Was?“ rief der Sprosser [s. a]. 112; Singt die N. . . . Die Liederfreundin girrt .. | in sanftem, süßem, liebevollem Ton. .. Die Waldsirene .. jauchzet lauter noch und schmettert länger nach. F. 1, 25; Die N., sie gellt in tausend Nachten | nicht aus die ew’ge Melodie der Rose. 2, 436; Rost. 41a; Mak. 1, 102; Wie, umhüllt von Erlenblättern, | N–en ziehend schmettern. 50; Gluckt, N–en, zärtliche Lieder! 2, 140; 112; 1, 41; Wie wenn Pandareos Tochter, die N., falbes Gefieders | holden Gesang anhebt, in des Frühlinges junger Erneuung, | unter dem dichten Gesproß umlaubender Bäume sich setzend | wendet sie oft und ergießt tonreich die melodische Stimme, | klagend ihr trautes Kind etc. Od. 19, 518; Ar.; Gurgeln und trillern wie eine N. 13, 18 etc. Vgl.: Ein sonders Vögelein . ., | Trutz- N. mit Namen etc. 2, 275 Z. 30 ff.). —
~enhaft, a.: a) Auch von einigen ähnl. Vögeln, z. B.: Die große oder polnische, Wiener N., der Sprosser (s. d.), Sylvia philomela; schwedische oder italienische N. (s. u.), Blaukehlchen, S. suecica; amerikanische N., Turdus polyglottus (Spottdrossel) und Motacilla calidris; virginische N., Kardinal, Loxia cardinalis etc., ferner in Zsstzg. im Ggstz. der eig. N. oder Auen-N., z. B.: Die Bastard-N., Sylvia hippolais. 7, 32; Baum-N., Motacilla modularis. Binsen-N., M. schoenobanus. Der Weißschwanz, im Simmenthal Berg-N. genannt, Saxicola oenanthe. Th. 97; Mauer-N., Motacilla phoenicurus. Schild- od. Wasser- N., die schwedische N. (s. o.); Singdrossel, Turdus musicus .. Ihre vortreffliche metallreiche Stimme hat ihr den Ehrennamen der Wald-N. gewonnen. Th. 103; Winter-N., Baum-N. etc. —
b) übertr. auf Pers., z. B.: Mach deine Sache gut, lautschnäbliges Nachtigällchen [Anrede an einen Spielmann]. 2, 350 etc. und burschik.: „eine Jungfer, die unter der Thüre oder unterm Fenster durch Singen Kunden herbeilockt“. ferner: Meine Früh-Lerchen von ehedem! meine Morgen-N–en, die ihr mich oft zur Unzeit geweckt! [Exekutoren]. Lenz 22 etc. —
c) ein nachtigallartiger Gesang: Den N–en gewisse Läufer und Tonfälle abzulernen . .. Jmmer fand sie Gelegenheit, ihre N–en anzubringen. 13, 196. —
d) (veralt.) Name einer Kanone, ähnlich wie Singerin etc. Gd. 356. —
in der Weise einer Nachtigall, vgl.: Zu gurgelen und im Hals nachtigallisch zu dichten. Garg. 175b.
Anm. Ahd. nahtagalâ, nahtigalâ, mhd. nahtegal(e), s. Gall, Anm. und oben die Stelle aus Veralt.: Die Nachtgall. 155; Th. 173 etc. (obgleich noch bei Dichtern: Nacht’gall); bei die Nachtigalle und mundartl.: Der N. Bei Einigen: Nachtigal und z. B. im Dat. der Mz.: Nachtigalen (Reim: Thalen). Po. 1, 77.
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