Nachen
Náchen, m., –s; uv.; -:
nam. in der gehobnen Rede ein (gw. mastloser) Kahn (s. d.) für Fischer und als Fahrzeug für Pers. dienend, dagegen gw. nicht für Fracht, also z. B.: Was hat der Kahn [nicht: N.] geladen?; Apfel-, Holz-, Torf-, Elb-, Oder-Kahn [nicht: N.] etc., dagegen: Sprang | er in den nächsten Fischerkahn. | .. Doch, wehe, der N. war allzuklein. 37a; Der N. oder Fischerschifflin. 38; Wie der Fluß .. | so manchen lustigen N. bewegt | und, bis zum Sinken überladen, | entfernt sich dieser letzte Kahn. 11, 40; Legt er | schlafbedürftig in den nächsten Kahn sich. .. Schlief im N. 4, 352 und 355; Dort legt ein Fischer den N. an. | .. Nähm’ er mich ein in den rettenden Kahn! 425b; Schon füllt mit aufgeschmückten N. | sich der Kanal, schon drängt sich Kahn an Kahn. 12, 46 u. o. Auch in Zsstzg. z. B.: Einen alten Anker-N. Verg. 23, kleiner Wein-N., s. d., vergl. Anker 1; Ein leichter Fischer-N.; Mit seinen hohen Krieges-N. [ugw. statt Kriegsschiffen]. Herm. 17; Dein Lebens-N. emsig schiffte | nur von Gestade steuernd zu Gestade. Son. 205; 216; Der Wellen Schaukel-N. froh besteigen. 291; Einen Weid-N. 159, s. Weidling, vgl. Anm.; Ein sog. Wein-N., ein kleines Schiff, in welchem das Eisen naher Hüttenwerke verfahren wurde und im Herbste Wein, dessen das Schiff mehrere Fuder faste. Verg. 10, vgl. Anker-N.; Es fährt sich schnell und sanft in einem Zauber-N. 12, 294 etc.
Anm. Ahd. nacho, mhd. nache, eig. heimisch nam. in der Schweiz, am Oberrhein etc., wie denn z. B. in der Basler Bibel von 1523 das „ausländige“ Kahn durch: „Kleinschiff, N., Weidling“ erklärt wird; hier auch in gw. Rede, s. 3, 165 ff.; 1, 232; 2, 84 etc., auch: Der Nache. 4, 239; 2, 70; Auf jedem Nache. 11; 21; 70; Den Nache. 72; Gestalt eines Nachen. 4, 200 etc. und verkl.: Der Fischer Nächl[e]in. 129; Ins „Nächelgen“. 3, 170 etc. — Stammvrwdt. skr. nâu, gr. νiς, lat. navis, ahd. nâwa, mhd. nâwe (f. und m.), noch schwzr.: Naue (s. d.), dem am Mittelrhein Nähe, f., entspricht, od. die Nöh (z.B. 4, 243; 246 etc.), vgl. mit Wegfall des „n“ wetterauisch Ache, m., und am Niederrhein: Aak (s. d.).
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