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Nāch: 1) a. (vralt.) = nah, s. d. u. vgl. hoch, Anm. 2) präp. mit Dat., hauptsächl. (s. 1) zur Bez.:
a) der Richtung, des Strebens wohin, zunächst räumlich, dann aber auch geistig: N. Osten, Westen, Amerika, Newyork, der Stadt; n. Hause (hin) gehn, fahren, reisen; N. dem Walde zu (s. d. †) laufen; Von vorn n. hinten, von außen n. innen, von hier n. dort etc.; N. Etwas greifen, streben, ausblicken, verlangen, sich sehnen, sich erkundigen, fragen etc.; „Ich rufe Geister aus der wüsten Tiefe.“ .. Kommen sie, wenn ihr n. ihnen ruft? Schlegel Sh. 6, 96; Das Verlangen, Streben, die Sehnsucht n. Etwas etc. Die Präpos. berührt sich nahe mit dem Adv. als Bstw. in zsgstztn Zeitw., wobei aber der Dat. nicht ein unbewegliches Ziel angiebt, das man zu erreichen strebt, sondern Etwas, das durch seine Richtung die des Strebenden bestimmt etc. (s. c), vgl.: N. dem Ziele eilen, laufen, streben etc. und —: Einem Voraneilenden, einem Flüchtling n.-eilen, -laufen; Einem Voranschreitenden, einem Muster n.-streben; So wendet . ., | wie sich die Blume n. [präp.] der Sonne wendet, | die Seele .. sich dem süßen Troste n. [adv.] G. 13, 66; 34, 195; O laß n. [präp.] dir mich wandeln, | wie Mond der Sonne n. [adv.] Rückert 1, 107 etc. Bes. zu erwähnen ist hier das häufige Weglassen eines Zeitw. der Bewegung, z. B. beim Adv.: Länder durchjagt ich | Ergötzungen n. [-eilend etc.]. Mak. 1, 98, fast = n. Ergötzungen; Ich fühle mich .. grimmig, wie die Tigerin dem . . Räuber ihrer Jungen n. Sch. 124b; Ein Dichter lässt sich, wie ein guter K., frohen Gesichtern n., [vgl. c] aufsuchen. Novalis 1, 90, wenn man den frohen Gesichtern nachfolgt etc.; Hui, die Juden ihnen n. Gotthelf U. 2, 295; Ich den Kerlen n.! Tieck N. 5, 174; Der Sultan gleich | dem Tone n.! W. 11, 30; Ich auf und ihm n.! etc., ähnl. auch mit der Präpos.: Der Prinz reißt einem Bedienten den Stock aus den Händen und n. der Gegend zu etc. Sch. 737a etc.
b) so daß der abhäng. Dat. das Vorangehnde bez. in Bezug auf das zeitlich Folgende, später Kommende, die Reihenfolge, Rangordnung etc. (vgl. hinter und als Ggstz. vor): Unmittelbar, gleich, einige Zeit, drei Jahr n. diesem Ereignis; Das galt vor Diesem, jetzt schreiben wir n. Diesem; N. dem Essen, n. Tisch, n. Abendbrot, n. der Kirche werde ich zu dir kommen; Das Kupfer kommt, gehört n. dem Titel des Buchs; Nicht Alle zugleich, immer Einer n. dem Andern oder n. einander etc., auch zuw.: Stück n. Stück vor die Hand zu nehmen. L. 8, 329, so daß ein Stück aufs andre folgt, vgl.: Stück vor (s. d. u. für) Stück; Geschlossene Säulenwände bildeten Pforte an Pforte, Gänge n. Gängen. G. 18, 45. Zu beachten ist hier ein von n. abhäng. Hw. mit begleitendem Partic. (im Lat. der Fügung der absolut. Ablat. entsprechend), nach heutigem Gebrauch gw. mit einem fast pleonast., nur das Ende von Etwas schärfer hervortretenden Partic., z. B.: N. gethaner Arbeit ist gut ruhn, fast = nach der Arbeit; N. beendetem Gottesdienst; N. aufgehobner Tafel; Erst n. bezahltem theurem Lehrgeld. G. 3, 156; Als n. allen durchgegangenen Versuchen der wackere Mann den Kopf schüttelte. 15, 272; N. gehörter Messe. Sch. 276b; Gleich n. geschloßner Allianz. 933a; N. einigen zurückgelegten Meilen. Tieck N. 7, 80 etc., minder gw., wo die Bed. des Partic. entschiedner hervortritt od. mit einem zwischen Partic. u. Hw. stehndem Fw. (besitzanz., hinzeigend, unbest. etc.), z. B. gewöhnlicher: 30 Jahre n. Erbauung der Stadt als: n. erbaueter Stadt; Zehn Jahre n. beendigtem Bilde. G. 31, 61; Wo n. überwundenen Gegnern [n. Überwindung der Gegner] Nichts mehr zu scheuen war. 25, 264; N. ausgetilgter Spur. 39, 120; N. ausgeruhten vier Wochen. 31, 19; N. ausgerauchter Pfeife. 22, 209; N. verlesenen ähnlichen einigen Gedichten. 23, 194; N. gelesenem diesem Blatt. 12, 15; Zelt. 5, 426; N. verrichter meiner Schularbeit. Hammer RH. IX; N. eingenommener Stadt. H. R. 7, 302; N. abgebrausten ersten Fragen. Nicolai 1, 312; Wie der junge Gaul n. langgewohntem Stalle | .. die Wiese wiedergrüßt. 2, 82 [nachdem er lang den Stall gewohnt gewesen]; Die n. beschwornem | Vertrag hieher zu kommen mich beredet. Sch. 276b; Der aus Argos entfloh n. getödtetem Manne. V. Od. 15, 223; N. vollbrachten seinen Geschäften. Zinkgräf 1, 138 etc. Als Adv. in dieser Bed. als Bstw. (z. B. nachfolgen, -kommen; der Nachkomme, Nachkömmling; Nachmittag; die Nachwelt; Nachruhm etc., vgl. c), ferner in Zsstzg. (s. d.), seltner Sanders, deutsches Wörterb. II. allein dem Ggstz. gegenübergestellt: Für Alles .. hast du nicht nur meine Stimme voraus, sondern auch meinen innigsten Dank n. IP. HV. 133, oft in der stehnden Verbind.: N. wie vor (s. d.), in der (Gegenwart und) Zukunft unverändert, ganz so wie in der Vergangenheit: Sie ist n. wie vor bescheiden. G. 15, 30 u. 0., vgl. mehr mundartl.: Anno Domini 1480 vor und n. hat sich etc. Stumpf 525b, um das genannte Jahr, etwas früher oder später; Die Vorwürfe .., die Woldemarn vor und n. zu Ohren kamen. FHJacobi 5, 39, nicht alle zugleich, sondern einige früher, andre später, im Lauf der Zeit, allmählich; Die stille Wehmuth Wilhelm’s verwandelte sich nun vor und n. in eine gesprächige und vertrauliche Traurigkeit. Stiling 1, 78; Nun mußte er ein Stück lesen und vor und n. auswendig lernen. 88; 93; 2, 49; 63; 143; 168; 170 etc. Dafür gw.: N. und n., so daß Eins n. dem Andern kommt etc., z. B.: Es war kein Sturz —, es war ein sinkend Gleiten, n. und n., | ganz all- gemach. Baggesen 4, 93; Erst n. und n., so hofft ich, würdest du | dich aus Beschränkung an die Welt gewöhnen, | erst n. und n. den liebsten Hoffnungen | entsagen lernen, manchem holden Wunsch | und nun auf einmal, wie der jähe Sturz | dir vorbedeutet, bist du in die Sorgen .. herabgestürzt. G. 13, 250 etc., vgl.: Dies Lied lockt uns n. und n. 136, allmählich immer weiter n. Auch substant. (vgl. das Nacheinander), z. B.: So ist hier doch kein wirkliches Vor und N., sondern wir müssen uns Beide als zugleich gesetzt denken. Schelling 2, 2, 50; G. Zelt. 1, 456; Gutzkow R. 6, 23 u. o.
c) (s. a) zur Angabe des Maßgebenden, z. B. des Musters und Vorbildes, dem man folgt; des Maßstabes, den man urtheilend etc. anlegt u. ä. m. (vgl. gemäß): N. Etwas oder Einem sich bilden, richten; Ein Lustspiel, frei n. dem Französischen; N. der Natur gezeichnet; N. dem Schein, Äußern, Augenmaß urtheilen; Ein Centner n. Hamburger Gewicht; Ganz n. Belieben; Das richtet sich n. den Umständen; N. dem Mann oder (je) nach Dem oder danach der Mann ist, brät man die Wurst, s. nachdem 2a und je 7; N. der Ansicht des Aristoteles od. nach Aristoteles, aber selten mit persönl. Fw.: Sein Gesichtspunkt, n. mir, ist nicht sehr hoch. Cham. 5, 58, mit der Anm. von Hitzig: Ein Gallicismus, den Cham. bis an seines Lebens Ende in Rede und Schrift beibehielt, selon moi; Was n. ihm im Fortgange der Kultur sich müßte gefunden haben. Engel 4, 351; Das Kauen, n. mir, ist etc. Ense Denkw. 1, 438; N. ihm beherrscht die Welt ein blindes Ohngefähr. Lichtwer 225 etc., vgl. (s. u.): Die Sie so sinnreich Generalpächter des Menschenverstandes, ich weiß nicht wem n., nennen. L. 10, 100, ich weiß nicht, nach wessen Vorgang u. Muster etc.; N. dem Maß, womit ihr messt, sollt ihr wider gemessen werden; Daß man nicht n. dem Homer, sondern wie Homer mythologisch-epische Gegenstände bildkünstlerisch zu behandeln habe. G. 27, 83; Daß man einen individuellen Fall als im Beispiel ergriffen, um n. ihm und an ihm andre, ähnliche zu bezeichnen. 39, 98; Was die kluge Welt | n. sterblicher Vernunft für lauter Thorheit hält. Opitz 1, 13; N. Haar und Runzeln alt, doch jung n. Mien’ und Augen. Reithard 50 etc. Oft geht, wie bei „gemäß“ (s. d.) oder „zufolge“, das abhäng. Hw. voran, wo denn n. nicht mehr von einem Zeitw. abhäng. Präpos., sondern Adverb. ist, s. a und z. B.: Wäre es n. [präp.] deinem alten Murrkopf gegangen. Rabner 3, 37; Wenn es dem Vf. n. [adv.] ginge. Forster’s Br. 2, 116; N. [präp.] meiner Ansicht; Meiner Ansicht, Meinung, Überzeugung n. [adv.]; Allem Anschein n.; Der Sage n.; Einen dem Ruf, dem Namen n. kennen; Den Jahren nach waren die Grabsteine an der Mauer aufgerichtet. G. 15, 18; Ihr Körper kann ihren Jahren n. noch nicht ausgewachsen haben. L. 1, 282; Dem löblichen Exempel der päpstlichen Kirche n. Luther 6, 120b; Unser[er] Weisheit n. . . N. [präp.] meiner Weisheit wäre es nicht fein. 233a; Er hatte, seinen Mienen | und Blicken n., von ihr entzückt geschienen. W. 11, 192; Der Strenge n., zu richten. 247; 12, 215; Nicht ihrem Geld und Gut n. [adv.], sondern n. [präp.] ihrer Tugend geschätzt. Zinkgräf 1, 301 etc. So auch: Dem Gesagten, Diesem, Solchem, Dem, Allem n., z. B.: Allem n. erhieltst du meinen | Brief nicht. Hölderlin H. 2, 67, nach allen Umständen zu urtheilen etc. Erbitte dir dem-n. (–⏑) ein’ andere Gnade. B. 67b, also; da ich nach deiner Unkenntnis des Latein dich allerdings nicht zum Abt machen kann; Dem-n. wäre alle Unvernunft sehr bald zu heilen. Immermann M. 2, 227; Seit .. der .. Singer uns vorsingt, | hat er nimmer geruht von schwermuthsvoller Betrübnis, | unser Gast. . Jener dem-n. (⏑–) halt ein. V. Od. 8, 542; Gesetzt dem-n. (⏑–), du würdest hochgeschätzt etc. W. 10, 98; Für dieses Mal .. | soll keine Muse sich mit unserm Spiel bemühen, | kein Hippogryph etc. . . | Hier ist dem-n. (⏑–) von Feeen und von Zwergen | .. keine Spur. 11, 155; Dem-n. (⏑–), so hatt’ er etc. 20, 73 etc. Alles hat seine Zeit! .. Diesem-n. giebt es eine Zeit zu schweigen etc. G. 4, 157; Diesem n. 26, 289; Diesem-n. also. W. 14, 123; 18, 133; 24, 44; Luc. 5, 84 etc. Du kennst mich, daß der klingende Vortheil bei mir eben nicht der vornehmste ist und solchem-n. äußern sich andre Be- enklichkeiten. L. 12, 176; Möser Ph. 3, 201 etc., s. da-, ier-, so-n. Nam. obrd. st. des voranstehnden Dat. auch zuw. der Genit., z. B.: Goethe ist seines ursprüng- ichen Berufs n. kein dramatischer Dichter. Platen 5, 25 etc. Als Bstw. in unzähligen Zsstzg., welche bez., daß man sich nach einem Vorbild und Muster richtet, ihm solgt etc., s. nachahmen, nachbilden, nachmachen, nachsprechen etc. und vgl. z. B.: Die Ersten, welche das Prisma n. (b) ihm handhabten, handhabten es ihm nur n. (c). G. 39, 334, die zeitlich auf ihn Folgenden, die Spätern waren nicht selbständig etc.
Anm. Goth. nêhva (mit Dat.) und nêhv (mit Acc., nur Luk. 15, 25), ahd. nâh, mhd. nâch und (s. nah u. vgl. hoch), vgl. gnug etc. Vereinzelt mit Acc.: Kehrten wir n. jene n Platz zurück. Forster R. 1, 127; N. gut Wetter ausgeschaut. Goltz 1, 37; Je durstiger wird mein Herz davon n. ein Mehreres. Zelter 1, 264; Nachs Gymnasium. 5, 278. Vralt. mundartl.: So kann Euch Niemand nacher bringen. Berlichingen 131; Nacher Deutschland. Gryphius Fr. 257; Es ginge nacher Wien. Sch. 359a; Stilling 1, 142; 2, 122; Willkomm Bank. 2, 39; Zinkgräf 1, 84: 106; 129; 170; 247; 2, 87 etc.; Von Rom naher Trient. Weidner 112 etc., vgl.: Als aber naher [nachher, hern.] auf Absterben K. Heinrichen des 7 etc. Stumpf 343a. Vereinzelt: Bis auf ein paar geringe Städte n. Schlegel Sh. 7, 203, pleonast. od. Druckf. für noch?
Zsstzg. (vgl. die von nah): Da-, dar- (–⏑): s. da, Anm. u. [2], z. B.:
1) [2a] Das ist das Ziel, darnach steuerst, lenkst, fährst, gehst, strebst du hin etc. und relat.: Das Ziel, da(r)nach [wonach] du strebst; Ringet —, trachtet darnach, daß etc.! 1. Thess. 4, 11; 1. Kor. 14, 12; Sie trachteten darnach, wie sie ihn griffen. Matth. 21, 46; Fragst du Nichts darnach, daß etc.? Mark. 4, 38; Das Erbe, darnach [wonach] man zu erst eilt. Spr. 20, 21; Die nicht darnach jagen. G. 9, 191; Laß dich nicht da(r)nach verlangen, gelüsten etc.; Das Verlangen danach ist sehr groß etc.
2) [2c] nach Maßgabe des Vorhergenannten oder des als bekannt Vorausgesetzten; nach Etwas als Richtschnur, Muster etc. dem Genannten oder Bekannten gemäß, entsprechend: Viel Regeln hier zu geben | ist leicht; darnach [nach den gegebnen Regeln] zu thun .. ist schwer. Lichtwer 244; Sehet und handelt danach [nach Dem, was ihr seht], o ihr Handelnden. Rückert Mak. 1, 82; Ich darf nicht soviel Geld ausgeben, die Zeiten sind nicht danach, sind nicht so, daß ich es ausgeben darf, nicht solchen Ausgaben entsprechend; „Hab Alles von mir selbst gelernt.“ | Es ist auch darnach [solchem Lehrmeister entsprechend, schlecht genug]. G. 3, 115; „[Das Porträt] ist so nicht, | daß es Einen von dem Tuch anspricht.“ | Es ist auch darnach ein Angesicht. 7, 256; „Daß wir .. in Noth und Verwirrung sind.“ Ihr seht nicht darnach aus. 15, 18; Dagegen sah ich keinen Betrunknen. Das Hauptgetränk ist aber auch danach [so, daß man sich nicht darin betrinkt]. Stahr Par. 1, 46: Daß ich mich auf der Stelle so gut in Alles zu finden wußte. .. Aber es war auch ein Land und ein Volk darnach [so, daß man sich leicht darein finden konnte]! das angebauetste .. policierteste aller Länder und das .. glücklichste aller Völker. W. 32, 221 etc. Auch relat.: Du sollst Leide tragen, darnach [nach Dem, wie etc.] er gewesen ist. Sir. 38, 17, nach Maßgabe, im Verh. zum Werthe des Verstorbnen, und oft: Darnach .., darnach, um das Verhältnißmäßige und Entsprechende zweier Dinge auszusprechen; Darnach der Mann ist, darnach brät man die Wurst; Darnach die Arbeit, darnach der 47 Lohn, wie die Arbeit, so etc.; Darnach sich Einer aufführt, darnach wird Einem. G. 8, 142 etc.
3) [2b] zeitlich später, nach dem genannten Ereignis etc., dann, dar- auf, her-n. etc.: Adam zeugete einen Sohn .. und lebte darnach 800 Jahre. 1. Mos. 5, 4; ⏑7; 40 etc.; Bald darnach. Mark. 9, 8; Nicht lange darnach. 2. Macc. 6, 1; Nach drei Jahren darnach. 14, 1 [gw.: Drei Jahre darnach]; Darnach am dritten Tage. Tob. 3, 18 etc.; auch in Bezug auf die Reihenfolge: Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. 1. Tim. 2, 13 etc. Dem- (–⏑):
1) [1c].
2) (vralt.) her-n., dann: Fischart B. 191b; 201a etc.
3) (vralt.) als Bindew. = weil, sintemal etc.: III; Garg. 18a; Schweinichen 2, 163; Zinkgräf 1, 314 etc. Dīēsem- [1c]. Her- [2b]: da-n. (3), vgl. nachher: Jetzt . ., h.; Lange h.; Über 430 Jahr h. Gal. 3, 17; Die vorn gingen und die h. folgten. Mark. 11, 9; Erst schnäbelt sich’s, h. neckt sich’s und hernacher [s. u.] zankk sich’s. AWall Stamb. 39 etc. Auch substant.: So entsteht ein Hüben und Drüben, ein Oben und Unten, ein Zuvor und H. G. 37, XIV etc. Mundartl. Nbnf.: Hernacher. Fischart B. 6b; Gutzkow Liesl. 66; Immermann M. 1, 260; 4, 238; Scherr Nem. 1, 216; Weidner 36; 265; Hernachher. Zinkgräf 1, 33; Was soll denn hernachern werden? Holtei Lammf. 1, 95 etc.; Naher. Stumpf 343a. Vralt. Bed. = nach (adv.), z. B.: Obwohl der alte Adam nicht h. [nach, folgen] will. Luther 6, 350b; Wo die Deichsel am Wagen sich hinrichte, da gehen die vier Räder h. Zinkgräf 1, 152 etc., vgl.: Daß er Beiden . . hinnach, bis er sie erhaschte, lief. Logau (L. 5, 145); Wo Gott sein Wort hinsendet . ., da folget er gewißlich hinnach etc. Luther 5, 69a; Obgleich Judas solch Opfer hätte gethan, wie kommen wir dazu, daß wir’s auch hinnach thun müssen? 162b, nachthun, ihm folgend, nach seinem Vorgang; „Hinach.“ 368b; 6, 142b; SW. 56, 115; Schaidenreißer 68a etc. Hier- (–⏑): sich zu ,,danach“ (s. d. u. vgl. hier 3 und da, Anm.) verhaltend, wie „dieser“ zu „jener“ etc.: H. [1a] frage ich nicht; H. [1c, nach dem Gesagten oder nach dem Vorliegenden] ist er unschuldig; Erst kam der Kaiser, h. die Gesandten etc. Vgl. mundartl.: Solches müsse einst abgebüßt werden an beiden Orten hienache und dertnache (hier und dort). Gotthelf G. 82. Hin-: s. her-n. Hinten-: hinterher, hinterdrein, nachdem die Sache vorbei ist; nachträglich; a posteriori etc.: Macht er zum Spaße h. | aus Thon ein nacktes [Thier]. Arndt 6; Garve Br. 49; Auffallend, daß der .. Zusammenhang zwischen den verschiedenen Epochen der Revolution nicht h. . . Allen eingeleuchtet. Gentz Rev. XXII; Du wirst dich auch nun h. erinnern, wie etc. W. 16, 147; 154 etc. Vgl.: Und hinten der moralische Satz nach, wie in einer Leichenpredigt. Klinger LeidW. 39. Je-: (selten) jenachdem (s. wie-n., da-n. 3 u. je 7): Wie Manches ist darin zu schelten und zu loben, | j. man es beschaut von unten und von oben. Rückert W. 3, 230. So- [2c]: folglich (vgl. somit etc.), nach dem Gesagten oder Vorliegenden, in Gemäßheit desselben: S. gehört die Kreideformation zu den allerverbreitetsten Gruppen. Burmeister Gsch. 261 etc. Solchem- [1c]. Wie-: selten (vgl. so-n.): 1) in direkten und indirekten Fragen = wie, auf welche Weise, wieso etc.: W. soll denn Herr Simon an Jungfer Lorchen denken? Gellert 3, 186; W. er so geschwind gekommen. IP. 1, 92 etc. 2) je nachdem, danach (3), je-n.: „Das ist wohl ein gutes Zeichen?“ W. du es nimmst, je nachdem du dich beträgst. G. 18, 180. Wo(r)-: fragend und relativ dem „darnach“ entsprechend: W. richtest du dich?; W. man sich zu richten hat; Eine Pause, w. alle Instrumente einfallen; Gesetz und Regel, wornach es ordnend spricht. G. 13, 265; Allen Reiz, wornach mir je gelüstete. Heinse A. 2, 48 etc., auch zuw. = irgend-w., nach irgend Etwas, z. B.: Obgleich sonst keinerwärts | wornach verlangt mein Herz. Musäus M. 3, 157 etc.