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Muttern
Múttern: 1) f.; uv.:
Name einer als Futterkraut vorzügl. Alpenpflanze mit schwankendem botan. Namen: Sie irren langsam um, wo Klee und M. blühn. Haller 32, mit Anm.: ein Kraut, das in den Weiden allen andern vorgezogen wird, Seseli foliis acute multifidis umbella purpurea; „Mutterna“ und „Adelgras“. Kohl A. 1, 222; Da allein und nie in den tiefen Thälern wachsen das „Adelgras“ und das „Mutuera“, die gepriesensten aller Futterkräuter .., das erste .. Plantago alpina, das zweite Ligusticum mutellina. 3, 240; Meum oder Phellandrium mutellina. Oken 3, 1824; Stalder; Tschudi Th. 548 etc. 2) adj.: in Zsstzg.: Perl-m., s. Perl-Mutt u. -Mutter. 3) als Zeitw.:
a) intr. (haben): (vralt., mundartl.) Die Stummen macht er [der Wein] m., | die Redner macht er stuttern. Weckherlin (Wh Müller Bibl. 4, 51), reden, vgl. engl. mutter, brummen etc. und Stalder 2, 226.
b) refl.: Er vatert sich, er muttert sich: geräth nach dem Vater, der Mutter. Schottel 1138b; Bei jedem Menschen muttert es sich leichter als es sich vatert. Jahn M. 117, vgl. schwzr.: mütterlen, intr. (haben): nach der Mutter arten.
c) in Zsstzg. tr.: Be-m. Jemand mütterlich oder mutterhaft beaufsichtigen, für ihn sorgen etc.: Ein zärtlich bemuttertes Menschenkind. Goltz 1, 34; Jhre Schwester, die sie auf fast komische Weise bemutterte. Hartmann Erz. 94; Mügge NLeb. 1, 49; Da umflattern und umknixen und b. sie uns schon wieder. Wolfsohn DMus. 1, 2, 220 etc.