Faksimile 0354 | Seite 352
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Musikali~en musikalisch Musikant Musikantin musiken Musiker Musikus musisch musivisch
* Mūs~ikāli~en, pl.; -:
Noten; Tonstücke zum Spielen.
~ikālisch, a.:
die Musik betreffend, dar- auf bezüglich, dazu gehörig etc.: M–e Abendunterhaltung, Gesellschaft, Instrumente; M–es Gehör etc.; ferner auch: M. sein, Vokal- oder Jnstrumentalmusik, nam. die letztre, auszuführen im Stande sein; auf einem Jnstrument spielen können. Scherzh. Zsstzg.: Katzen-m. Scheffel Tr. 154.
~ikánt, m., –en; –en:
Spielmann; Einer, der (in zünftiger Weise) sein Brot durch Musikmachen hier und dort erwirbt, vgl. als schon etwas edler: Musikus, was z. B. auch für das Mitglied einer fürstlichen Kapelle etc. gilt und: Musiker, was, wie das entsprechende deutsche Tonkünstler, nicht bloß den Spielmann, sondern überh. den Tonkundigen und Musikverständigen bez., z. B. auch den Tonsetzer (Komponisten), z. B.: Wie Hunderte von zünftigen M–en .. auf dem Pfeifertag sich versammelten. Augsb. Z. (1844) 1669a; Erbvgl. 343 ff.; Da sind wir M–en wieder, | die nächtlich durch die Straßen ziehn. Brentano (Echtermeyer 581); Die M–en spielen ihre närrischlustigen Hopsamelodien. Heine Sal. 1, 298; Machen sich so die Deutschen, die schon seit Mozart’s und Haydn’s Zeiten die Musiker Deutschlands geworden, auch zu M–en des halben Asiens. Kohl Pet. 2, 310; Sowie wir M–en haben und keine Musiker mehr, so haben wir auch bloß Philosophanten und Physikanten und keine Philosophen und keine Physiker mehr. Lichtenberg 5, 262; Mit der Fiedel auf dem Rücken, | mit dem Kappel in der Hand, | ziehn wir Prager M–en | durch das weite Christenland. WMüler 1, 106 etc. Zuw. freilich steht für das nicht volksthüml. Musiker auch M. in weitrem Sinn, für einen Komponisten, doch mit Bezug auf das sofortige Erklingen seines Werks, z. B. übrtr., von Dem, der das Revolutionslied ins Leben überträgt und ausführt: Und der dies Lied für euch erfand, | in einer dieser Nächte,| Der wollte, daß ein M. | es bald in Noten brächte! | Heißt Das: ein rechter M.! | Dann kläng’ es hell durchs deutsche Land: | Pulver ist schwarz! | Blut ist roth! | Golden flackert die Flamme. Freiligrath Pol. 1, 51 etc. Sprchw.: Da liegt ein M. begraben, vgl. Spielmann; (Schlägt an seine Tasche): Hier sitzen die M–en. AWall Bill 246, hier ist das klingende Geld, das Werthvolle, Beste etc. Zsstzg. z. B.: Die Fidel und die Sackpfeife unsrer Dorf- M–en. Pfeffel Pr. 3, 18; Der Balgentreter als „Kalkant“; der Lumpensammler betitelt sich „Gassen-M.“ Gedike Du 29; Die Stadt-M–en, in einer Stadt ansässig und berechtigt, dort bei sich ergebenden Gelegenheiten Musik Musk zu machen, z. B. zum Tanz aufzuspielen etc.
~ikántin, f.; –nen:
die Frau eines Musikanten, ungw.: ein weibl. Musikant.
~īken (–⏑⏑), tr. in Zsstzg.:
Bem., z. B.: Drei solche Akte zu be-m. Zelter 6, 408, mit Musik zu versehn, vgl.: [Die Jphigenie] von Gluck betont, von dir gesungen. G. 6, 117 etc.
~iker, m., –s; uv.:
Tonkünstler (s. d. und vgl. Musikant): Die Oper als ein Werk des Dichters und des M–s etc., auch weibl.: Ottilie ist eine große M–in. Hartmann Unst. 48; Erz. 94 etc.
~ikus, m., uv., –se (auch in Gen. und Mz.:
-ici nach lat. Abwandl.): s. Musikant: Bei Oratorien und Koncerten stört uns immer die Gestalt des M. G. 17, 322 etc.; Fürstlicher Kammer-M.; Auf des Altars Stufen kauern | auch die Tempelmusici. Heine Rom. 103 etc.
~isch, a.:
musenhaft, den Musen geweiht etc.: Die m–en Werke. Gervinus Sh. 1, VII.
~īvisch (-īwisch), a.:
s. mosaisch 1.