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mürb Mürbe Mürbe
Mürb, ~e, a.:
leicht zerfallend, vgl. morsch, nur von fehlerhafter Mürbe, z. B. in gutem Sinne von Speisen, die leicht auf der Zunge zergehn: M–es, saftiges Fleisch, Obst etc.; Für deinen Gaumen wird schon . das beste Geflügel m–e gekocht. Thümmel 6, 155; Den Stockfisch m–e klopfen; Hartes Fleisch in Essig m–e beizen etc. An diese Ausdr. der Küche schließt sich verallgemeinert: Jemand m–e machen, bekommen etc., seinen Widerstand oder seine Kraft brechen, ihn kirr, weich, nachgiebig, matt machen etc., z.B.: Mein körperliches Leiden muß mich m–er gemacht haben, als ich selbst glaubte, ich fühlte mich weich. G. 17, 225; Doch war er indessen selbst müde und sozusagen m–e geworden. 27, 201; Ihn m–e machen durch die kleine Quälerei unsrer Civilisation. Gutzkow R. 9, 145: Rabner 3, 64 etc. In andern Fällen dagegen ähnlich wie morsch, z. B.: Fällt ab, wie m–er Zunder. B. 15b; Das Mark des Vaterlands ist m. und ausgehöhlt. Haller 127; Seine m–e, dünne Beinkleider. Klinger F. 40; Bricht dir nicht entzwei die Schulter, | nicht entzwei die m–e Schulter? Platen 6, 27; Eh m. es [dein Fell] macht die Würmerbrut. Rückert Mak. 2, 46; Meine m–en Knochen. Scheffel 114; Bis .. | der treulos m–e Bau zusammenbricht. Sch. 361b; 4a; Seine m–en Fundamente weichen. 1154a; In dem Abfall seiner m–en Jahre. Schlegel Sh. 8, 281; Von der Zeit m. und morsch. W. Luc. 5, 210; Die m–e Hütte. Zschokke 8, 157 etc.
~e, f.; 0:
die Mürbigkeit, das Mürbesein: Den Zeitpunkt nicht verpaß! die Frucht nur bis zur M. | laß liegen! Schade wär’s, wenn sie verfault verdürbe.
Anm. Ahd. das Ew. maro, marawi und muruwi (Graff 2, 831), mhd. mar, mür, mürwe (Benecke 63b und 274a). Noch mundartl. mehr (s. d.), schwzr. mar, mor (von Obst, reif und mürbe, dazu: maren: durch Liegen mürbe werden. Stalder), bair. mar, mär und in Flexion: Ein marwer Apfel etc., dazu: dermären: mürbe werden. Schm., vgl. den Kompar.: mörver. Schweinichen 3, 68 etc. Niederd. mör (Brem. Wörterb. etc.). Wohl urvrwdt mit morsch (s. d.). Das Hw. ahd. mur(u)wî, mhd. mür.