munzen
Mǘnzen, tr. und intr. (haben):
1) Münze prägen: Dukaten m.; Gold zu Dukaten m.; Das Münzregal oder das Recht zu m. haben; Falsch (oder falsches Geld) m.; Gemünztes Geld. Luc. 1, 120; Barren oder ungemünztes Geld in die Bank legen etc. —
a) oft übrtr. (s. Münze 1b), z. B. sprchw.: Es gilt der Pfennig nirgend mehr als da [wo] er gemünzt ist. 1, 161 etc.; Was ihr nicht münzt, Das, meint ihr, gelte nicht. 12, 15; Das Weib geschmiegt an Mannes Brust, | so münzten sie zu voller Lust | die lautre Einfachheit. 27, 87; Ich bin die Rändelmaschine und der Prägstock, der ihn münzt. 21, 2; Meine Tochter ist zu ’was Hohem gemünzt. 183a; Kann der Herzog Gesetze der Menschheit verdrehen oder Handlungen m., wie seine Dreier. 190a; Der die Gesetze falschmünzt [fälscht]. 119a; Daß ein falschgemünzter [nichtswerther etc.] Baron weit weniger als ein gut gemünzter Bürger ist. Beitr. 3, 3, 20; Männerchen hier, armselige, falschgemünzete, | werthlose, ganz verpräget. Ar. 1, 38; Frei bleibt es auf ewig, | auszugeben ein Wort, vom heutigen Stempel gemünzet. H. 2, 356 etc. —
b) dazu: Münzung, f.; –en, bes. von den Zsstzg., ferner nam.: Münzer, m., –s; uv., z. B.: Andere Münzen, deren innerer Werth nur wenig geringer ist als der echte, so daß der Münzer wenig mehr als den Schlageschatz dabei gewinnen kann. 8, 456 etc., nam. oft: Ein falscher M. Empf. 4, 53; 26, 131; 28, 118; 127; 6, 119a etc., auch übrtr. z. B.: Dieser Lug- Schmied, dieser falsche M. Mak. 2, 173; NGd. 160 etc., heute häufiger als Zsstzg., z. B.: Euch Pharisäer, euch Falschmünzer der Wahrheit. 123a etc., vgl.: Heck- oder Winkelmünzer, — der heimlich und ungesetzlich Geld münzt, ferner: Kupferstecher und Schau- münzer [Medailleur]. 1, 179), ebenso: Denkmünzer etc. — Fortbild., z. B.: Die Haken und Striche, die für Falschmünzerei Fußangeln sind. R. 9, 343 und als (komischer) Ggstz.: Wie sehr die Erdenfürsten auf Rechtmünzerei ausgehen. Fat. 2, 176 etc. — 2) (s. Münze, Anm.) Etwas 3, 253 etc.), einen Anschlag 9, 193) etc. oder es (z. B. 24, 220; 5, 16; Luc. 1, 32; 4, 59 etc.) auf Einen m., es auf ihn absehn etc.; ferner: Jch will es dir noch besser m. [dir Schlimmes zu bereiten]. 3, 1, 10 etc.
Zsstzg. vgl. die von prägen, z. B.: Áb-:
1) auf einer Münze abbilden: Medaillensammlung, in der alle fidelen Franzosen abgemünzt werden sollen. 4, 152; 38, 165. —
2) [2] Das Gesetz war nur auf mich abgemünzt etc. — Āūf-:
1) ein Bild auf Etwas prägen. 3, 42b. —
2) münzend auf- oder verbrauchen, ver-m. — Āūs-: ausprägen: Goldbarren zu Dukaten a.; Beim A. der Skudi. 28, 175; Wegen der freien Ausmünzung der 60000 Mark fein. 12, 167 etc., — oft übrtr.: Die Barren [s. d.] der Wahrheit . . sind nicht dienlich um die kleinen täglichen Bedürfnisse der Unbemittelten damit zu vergelten; diese Brauchbarkeit hat nur das ausgemünzte Wissen. 2, 106; 32, 343; Haben Sie diesen physiognomischen Scherf selbst ausgemünzt? Ph. 2, 220; Wenn auf diese Art Weiber Anordnung für Zufall und Zufall für Anordnung auszumünzen wissen. 1, 18; 8, 222; Wird aber jenes dramatische Spiel der Kombinationen zu weit vom Dichter verfolgt und bis zum letzten Heller ausgemünzt. 17, 104) etc. — Eīn-: münzend einschmelzen: Ein kluger Fürst, der münzt sie [die alten, feinen Thaler] ein | und thut ein tüchtig’s Kupfer drein. 7, 208 etc. — Um-: münzend umgestalten: Die eingezognen Gulden zu Thalern um-m., übrtr.: Durch umgemünzte Franzosen [umgeformte franz. Wörter] gegeben. 3, 35; Ich sah noch keinen Mann, | so klug, so jung und brav, so schön gebildet, — | sie münzt’ ihn um ins Gegentheil. Viel Lärm 3, 1 etc. — Ver-: zu Münzen verbrauchen, auf-m.: Ist Manches [von Cellini’s Arbeit] vermünzt worden. 29, 181; Ein Münzmeister, der feines Silber zu legieren und zu v. hat. 2, 881 etc.; übrtr.: Sie haben einen großen Wortreichthum und müssen nur darauf denken, Ihren Schatz [englische Vokabeln] mehr und mehr unter englischer Präge zu v. Mar. 1, 95 etc.
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