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Mühsal mühsalsam
Mühsal, n., (e)s; –e. f.; –en:
das große, dauernde Mühe (s. d. 1 und 3) und Beschwerde Ver- ursachende, ein Zustand voll solcher Mühe und Beschwerde: Das Ende gegenwärtigen M–s [des Lebens] wünschen. G. 33, 160; Wiederholtes M. Zelt. 5, 29; Wo ich ihm meine Liebe, meine Wartung seiner körperlichen M. anbot. Gutzkow 3, 94; Ihre Jugend in M. und Entbehrungen dahingebracht. Hartmann Unst. 1, 187; Dem unter M. trüb das Dasein schwand. Pet. 109; Daß diese M. eben den Unterschied von den frühern Spielwerke begründe. Keller gH. 2, 47; Die M–en des täglichen Lebens mit dem Manne zu theilen. Koner GR. 1, 200; Umsonst ist alle sein M. Kl. M. 2, 373; Ihr ganzes Gefolge von Hamlet-Faustischen Gedanken-M–en. Rochholz (Herrig 16, 105); Lasst kein M. euch entwaffnen. Rückert Nal 215; Das M. vielfältiger Arbeit. Tieck Gs. N. 1, 85; Mit M. | eingesackt. V. H. 2, 334 etc. Dazu mühselig (s. d.).
~sam, a.:
1) mit Mühe (s. d. 3 und
1) und beschwerlicher Anstrengung verbunden, davon erfüllt, sie erfordernd etc. (vgl. das stärkre mühselig): M–e Arbeit; M–es Leben; Sich m. ernähren; M–e Manier eines Kupferstichs etc., im Ggstz. der leichten, wo man die Mühe zu sehr merkt; Da sie ihr System nicht in der Eile zusammenschlagen, sondern m. und langsam mehr ausbrüten als machen. Claudius 5, 118; Angefangene Plane, wenn sie zu vielbefassend und von zu aufhaltender M–keit waren. Engel 7, 14; Der sein ganzes Leben m., vielleicht mühselig zubrachte, um das ihm eingeborne Talent auszubilden. G. 36, 372; Das m–e Kleid [d. h. Anziehn des Kleides]. H. R. 7, 41; M–er als nützlich. L. 12, 396; 5, 265 (Logau); Rabner 1, 160; Doch.. find ich mehr Schmeichelndes als M–es darin, | Bedenken dieser Art zu heben. W. 12, 289 etc., zuw. noch: Der m–lich mit manchem schnellen Marsch | vor eure Thor’ ein Gegenheer gebracht. Schlegel Joh. 2, 1.
2) eifrig und unverdrossen sich bemühend, vgl. arbeitsam: Wir Mannspersonen sind allerdings sehr m., ihre Fehler auszuspähen. Rabner Br. 47; Ein m–er Mensch etc.; Fährt der Künstler im Anfang mit dieser M–keit und Geduld fort. G. 30, 262; Kant SW. 1, 218, und vralt.: Wie bemühsamlich der Teufel denenselben nachstellt. Simplicissimus 2, 186.