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Mähle
Mǟhle, f.; –n, Mühlchen; –n-, Mühl-:
1) Name von Maschinen:
a) zur Mehlbereitung (s. mahlen 1a) Mahl-M. etc.: Nimm die „müle“ und mahle Mehl. Jes. 47, 2; Matth. 24, 41 etc., [Du Pferd] sollt auch helfen umziehn die „Müll“, | damit ich Mehl bekomm die Füll. Rollenhagen Fr. 511; Diese mit rasselnder M. zermalmeten gelbes Getreide. V. Od. 7, 104; Deutsche M–n; Die verbesserten englischen und amerikanischen M–n, z. B. die Fairbairn’sche M. etc., hierbei, wie überh. bei allen größern M–n (im Ggstz. zu den Hand-M–n etc.) die zugehörigen Baulichkeiten mitumfassend: Der Müller wohnt in der M.; Die [Wind-] M. auf dem Berge; Die [Wasser-] M. im Thale; Getreide zur M. schicken, auf der M. abmahlen lassen; Mehl von der M. holen; Der trägt schwerer als zur M. | irgend ein beladnes Thier. G. 8, 318; Auf meinem Wege durchsucht’ ich | eine M. 5, 125; Damit ich [Bächlein] schnell | im Graben | zur M. dort hinunter soll. 1, 165; In der M. 169; Eine M. seh ich blinken | aus den Erlen heraus; | durch Rauschen und Singen | bricht Rädergebraus. WMüller 1, 10; Die M. (oder das Wasser der M.) schützen; Die M. (oder die Mühlsteine) zusammenlassen, stellen etc., s. c.
b) (s. a) verallgemeinert zunächst auf Maschinen, wodurch andre Körper zumeist durch Drehungen ähnlich wie das Getreide zu Mehl zermalmt oder zerrieben; ferner zerstampft wird, und in noch weitrem Sinne, von vielen Maschinen mit einem den Mahl-M–n ähnlichen Triebwerk, (Mühlwerk) zur Bearbeitung verschiedner Gegenstände (s. Zsstzg.), z. B.: Sie zwingen sie, Öl zu machen auf ihrer eigenen M–n. Hiob 24, 11, s. Ol-M.; Sie nun langte die [Kaffe-] M. herab vom Gesimse des Schornsteins, | schüttete Bohnen darauf und fest mit den Knieen sie zwängend, | hielt sie den Rumpf in der Linken und drehete munter den Knopf um. V. 2, 153; Bei rohem Knochenmehl ist allein die englische [Knochen-] M. mit gezahnten Walzen anzurathen. Karmarsch 2, 444; Alle mit einander auf dem Stuhl oder M–n gewoben. Garzoni 568a, s. Band-M.; Dem Tuch die M. geben, es walken, s. Walk-M. etc., auch übrtr., z. B.: Setzte so nach und nach die M. zusammen, welche Staatsmaschine heißt. LSchefer Rom. 5, 78 etc. S. auch Altweiber-, Fleisch-, Geröll-, Schleif-M.
c) Sprchw. und übrtr. (nam. zu a): Das ist Wasser auf seine M., etwas ihm sehr Willkommnes, Passendes, zu Gute Kommendes, z. B. G. 19, 33; Platen 6, 71; Sch. 127b; W. 21, 196, u. v.; Der ganze Auftritt war ein prächtig Wässerlein auf des Rothen Mühle. Gotthelf Sch. 275; Das war ein Sonnenblick auf seine Saaten, ein lustiger Wasserstrahl auf seine M. Spindler St. 1, 29 etc., vgl.: In den 2 ersten Bänden wirst du Manches finden, das quellenhaft ist; du wirst es sammeln und auf deine M. leiten. G. Zelt. 2, 149; Daß nicht alles Wasser allein auf seine M. laufen wollte, Das zürnte er etc. Gotthelf U. 2, 58 etc., seltner: Das wäre Futter auf ihre M. Diesterweg Päd. 2, IX. Daß etwas Anderes auf der M–n ist, die man uns vorsagen will. Fischart B. 104b, im Werk etc. vgl.: Wenn des Dichters M. geht [wenn er einmal im Zug ist etc.], halte sie nicht ein. G. 4, 14 etc. Sich mit (Wind-) M–n schlagen, nach der Weise des Donquixote, sich Phantome von riesigen Gegnern schaffen, um sie zu bekämpfen etc., s. das ausführliche Gleichnis. L. 8, 200, s. Wind-M. Wie das Pferd etc. in der M. sich im Kreise drehn (s. G. 11, 181), sich abarbeiten etc. (s. 14, 162), vgl. Tret-M. und: Wie des Färbers Gaul (s. d. 3) etc.
2) eine Art Brettspiel, das 2 Pers. mit je 9 Steinen spielen (daher schwzr. Neunist etc. Stalder 2, 236, vgl.: Das Nunizieh, eine Art ländliches Damenziehen. Gotthelf G. 325), wobei es darauf ankommt, „eine M. zu bekommen“, d. h. 3 seiner Steine in eine grade Linie zu bringen, weil man dann jedesmal den Gegner einen Stein nimmt. Die M. aufmachen, öffnen, einen der 3 sie bildenden Steine fortziehn; die M. zumachen, die fortgezognen zurückziehn, so daß man wieder eine M. hat; Eine doppelte, eine Zwick- oder Fick-M., wenn 5 Steine so stehn, daß man durch das Aufmachen der einen M. die andre jedesmal zumacht, wo es dann also heißt: M. auf und M. zu oder (schwzr.): „Figge und M.“ (Gott- helf G. 237), übrtr.: wobei man auf jeden Fall im Gewinn, im Sichern, versorgt ist etc., s. ficken, Anm.
Anm. S. mahlen, Anm. In Bed. 2 wohl nach 1 von dem Hin- und Her- oder „Umziehn“ der Steine (s. 1a: Rollenhagen), vielleicht urspr. in obscönem Sinn, s. Fick- und Schleif-M.
Zsstzg. vielfach, z. B.: Áltweiber-: Eine A., in der man Alte wieder jung macht. Auerbach Leb. 2, 274; Gv. 225, nam. ein Fastnachtsscherz, s. Kinkel E. 166. Bánd- [1b]: eine Art Webestuhl („,Mühlstuhl“), auf welchem durch Umdrehung einer Welle viele Bänder zugleich gewebt werden. Karmarsch 1, 112.
Bánn-: Zwang-M., Mühle mit dem Mahlbann (s. Bann 3) oder Mahlzwang. Pfarrius Soonw. 14.
Bínnen-: in der Stadt gelegne.
Bóck-: auf einen Bock (s. d. 10) ruhende „deutsche“ Wind-M. im Ggstz. zur ,,holländischen“, s. Holländer 5, vrsch.: Bok- M. Bōhr- [1b]: Maschine zum Ausbohren, z. B. von Flintenröhren, von Bäumen zu Wasserleitungen etc. Bōk- [1b]: Stampf-M. zum Boken des Flachses, s. bocken 7, s. „Pok-M.“ Karmarsch 1, 808. Brétt- [1b]: Mühle zum Bretterschneiden, Säge-, Schneide-M.
Brōt-: volksth. Bez. des Munds. Spangenberg Lustg. 714. Cemént- [1b]: zum Zerpulvern des gebrannten Mergels zur Cementbereitung, Mörtel-M.
Dách-: im Dach eines Gebäudes angebracht, durch Wind oder Gewichte getrieben.
Dámpf-: durch Dampfkraft bewegt; so: Dampf- Mahlmühle, -Schneidemühle etc. Drāht- [1b]: eine durch Räderwerk getriebne Maschine zum Drahtziehn, vgl. Ziehbank. Dréchsel- [1b]: Mühlwerk, das mehrere Drechselbänke treibt, z. B.: zum Metalldrechseln für die Rothschmieddrechsler od. „,Drechselmüller“. Drésch- [1h]: Mühlwerk zum Ausdreschen des Getreides.
Erb-: die Jemand in Erbpacht hat, im Ggstz. zur Pacht-M.
Esels-: s. Pferde-M. Fárben- [1b]: zum Zerreiben von Farbstoffen etc., z. B.: auch des Kalkbreis zur Bereitung des Kalkblau’s. Karmarsch 2, 327 etc. Fêge- Mühlwerk zum Fegen (s. Fege 2), auch Putz-, Schwing-, Staub- und áhnl. Wind-M. Féld- [1a]: im Feldlager auf einem Wagen stehnd zum Mehlmahlen. Féldspath- [1b]: s. Feuerstein- und Porcellan-M. Fēūerstein- [1b]: zum Zermahlen des gebrannten Feuersteins, zur Bereitung des Steinguts und andrer feiner Töpferarbeiten, der Glasfabrikation etc. s. Kar- marsch 1, 774: Alle Getreide-M–n die Umgegend in F–n umgewandelt. Kohl E. 1, 76. Fíck- [2].
Flēīsch-: scherzh. der Leib unter dem Bild einer Maschine, Mühle: Der Wein ist das Wasser, das die Fleischmühl gehn macht. SFranck Last. H. 2b. Flōder- [1a]: ohne Lauf und Zarge zum Mehllauf. Frisch 1, 279a. Flútter- [1b]: eine Holländerin (s. Holländer 5), die von einer unbeweglich feststehenden Wind-M. in Bewegung gesetzt wird, Ggstz.: Schwanz- (oder Steert-) M., wenn sich die Wind-M. dabei selbst nach dem Wind dreht. Frisīēr- [1b] Mühlwerk zum Frisieren von wollnen Geweben, nam. von Tuch.
Geröll-: Es entstehen dann oft förmliche G–n, in denen ununterbrochen der Bachschutt, der fortwährend durch die Stärke der Bettneigung aufgeführt wird, sich selbst zerbricht, klein mahlt und dann in Form von Sand und kleinen runden Kieseln aufgeschwemmt wird. Tschudi (Körner Sch. 3, 302).
Getrēīde-: [1a] Mahl-M. 2) Korn-, nam. Windfege. Gewürz- [1b]: Hand-M., ähnlich wie die Kaffee- M. zum Zermalmen etc. von Gewürz, „Würz-M.“ (Frisch), vergl. Pfeffer-M. Gímp-, Gí(m)pf-, Gímpel- [1b]: kleine Spinnmaschine zum Umwinden von Schnüren zu Gimpe. Gíps- [1b]: zum Zermahlen des gebrannten Gipses, ähnlich: Kalk-M.
Glasūr-: Glätt-M. (2). Karmarsch 3, 486 und nam. 488. Glä́tt- [1b]:
1) Glättmaschine mit mühlartigem Triebwerk, zum Glätten, z. B.: von Wollenzeugen, Papier etc.
2) eine Mühle zum Zermahlen der Glätte od. Glasur bei den Töpfern, Glasur- M., nam. eine kleine Hand-M., wie die größern zum Mahlen der weißen Schmelze Schmelz-M. heißen. Grāūpen-: eine Mühle oder in einer Mahl-M. ein einzelner Gang zum Mahlen v. Graupen. Grütz-: Mühle zum Grützmahlen: Hand- und G–n sollen .. ohne obrigkeitliche Erlaubnis nicht geduldet werden, noch die Grützmüller sich unterstehen ohne einen Steuerzettel .., Grütze zu mahlen, am wenigsten aber Rocken, Malz, Branntweinskorn oder Futterschrot .. auf ihrer Grützquerre .. abzumahlen. Erbvgl. Beil. 65. Hánd-: die mit Händen gedreht wird, wie z. B. jetzt Gewürz-, Kaffe- M–n etc., früher auch Mahl-M–n, s. [1a] und z. B. Koner GrR. 1, 204. Hánf- [1b]: Hand-M. zum Zerquetschen des Hanfsamens zu Vogelfutter etc. Hólländer-: s. Holländer 5. Káffe- [1b]: Hand-M. zum Mahlen gebrannten Kaffes. Kálk-: s. Gips-M. Klápper-: eine klappernde Mühle, z. B. nach Campe auch eine vom Wind umgetriebne Klapper als Scheuche für Vögel (auch Wind-M.) etc., nam. oft aber im Vergleich oder gradezu zur Bez. eines Plappermauls: Ihr Mäulchen ging wie eine K. JGMüller Lind. 2, 203; AWall Stammb. 27; Ohne der K. [der plappernden Zofe] ein Ohr zu leihn. W. 10, 274; Mir die schnödsten Titel geben: | Windsack . ., K. Mus. 2, 2, 114 etc. Knêt- [1b]: Mühlwerk zum Kneten. Knóchen- [1b]: zur Bereitung des Knochenmehls. Kórn-: Mahl-M.: Papier-, Korn- oder Säge- Mühlen bringen immer Geld in einen Ort. IGMüller Lind. 4, 318. Krápp- [1b]: zum Mahlen der Färberröthewurzel zu Krapp, ähnl. Weid-M. Lāhn-: s. Platt-M. Lōh- [1b]: zum Mahlen der Gärberlohe. Māhl- [1a]: auch Getreide-, Korn-, Mehl- M. u. nach der treibenden Kraft z. B.: Dampf-, Hand-, Pferde-, Wasser-, Wind-(Mahl)mühle. Málz-: Mühle od. Mahlgang zum Mahlen od. „Schroten“ des Malzes, Schrot-M. Mêhl-: Mahl-M. Mōhn-:
1) Hand-M. zum Zermalmen der Mohnköpfe, um den Samen zu bekommen.
2) Mohn-Olmühle. Mörtel-: Cement-M. Öber-: eine am obern Lauf eines Wassers gelegne Mühle in Bezug auf die s und im Ggstz. zu der Unter-M. Ol- [1b]: eine Mühle (oder Mühlgang) zum Olschlagen, so: Mohn-, Raps-Ö. etc. s. Ole. Pácht-: gepachtete, s. Erb-M. Pánster-: Wasser-M. mit einem Pansterrad. Papīēr- [1b]: rädergetriebnes Mühlwerk zur Bereitung von Papier mit allen dazu gehörigen Maschinen und Baulichkeiten: 1390 wurde eine P. zu Nürnberg angelegt. Karmarsch 2, 788; Luther SW. 60, 95; Zinkgräf 1, 280 (s. Lumpen) etc.; Anno 1533 ward die „Papeyrmülli“ zu Zürich .. neu aufgebauen. Stumpf 497a. Pélz-: (burschik.) Bordell, dazu: Pelzmüller(in), Bordellwirth(in). Volmann, s. Pelz 3. Pfāhl-: gw. Wasser-M. im Ggstz. zur Schiffs-M. Pféffer- [1b]: Hand-M. zum Zermalmen des Pfeffers in Küchen etc. SClara EfA. 2, 701; JGMüller Lind. 4, 285 etc. Pfêrde-: von Pferden umgetrieben, Roß-M. Plátt-, Plä́tt- [1b]: Mühlwerk, Etwas platt zu machen, zu platten, z. B.: Draht zu Lahn (oder Plätt) etc., übrtr.: Jch bin .. der Prägstock der ihn münzt, der Glättzahn und die Platt-M., die ihn bohnt. IP. 21, 2 etc. Póch- [1b]: Pochwerk zum Zerpochen des Erzes. Pōk-: s. Bok-M. Polīēr- [1b]: Mühlwerk zum Polieren, nam. von Metallgeräth etc., s. Scheuer-M. Porcellān- [1b]: zum Mahlen der gebrannten Porcellanerde etc., ähnl.: Feldspath- und Quarz-M. Karmarsch 3, 516. Púlver- [1b]: Mühlwerk zur Bereitung von Schießpulver, theils Stampf-, theils Walz-M–n, s. Karmarsch 3, 102 ff. Pútz-: Mühlwerk, Etwas zu putzen, zu reinigen, z. B.: Das rasche Klappern einer Hand-M., der sogenannten P., die statt des ehedem üblichen Wurfelns das Korn säubert. Auerbach D. 4, 6, s. Fege-M. und Schm. 2, 568. Quārz-: s. Porcellan-M. Quétsch- [1b]: Mühlwerk, wodurch Etwas zerquetscht wird, z. B.: die Apfel bei der Ciderbereitung (Karmarsch 2, 755), der gebrannte Mergel bei der Cementbereitung (668) etc. Rōsenkranz-: ein durch Räderwerk getriebnes Paternosterwerk (s. Bäuschelkunst). Róß-: Pferde-M. Sǟge- [1b]: zum Sägen, nam. von Holz, Brett- M. Sánd-: eine durch eingeschütteten Sand umgetriebne Mühle als Kinderspielzeug. Schēūer- [1b]: z. B.: ein Mühlwerk, wodurch einige hunderttausend Nähnadeln mit zwischengeschichtetem scharfem Sande oder Schmergelpulver etc. in wurstförmigen Ballen „gescheuert“ oder polirt werden. Karmarsch 2, 744 ff. Schíff(s)- [1a]: ein auf kleinen Schiffen (s. Haus- und Wallschiff) ruhende Mahl-M. auf großen Strömen etc.; auch wohl: eine auf einem Schiff benutzte Handmahlmühle. Ferner (nach der Ahnlichkeit): eine Art, die Garben auf den Wagen zu laden. Krünitz 11, 449. Schlēīf- [1b]: eine durch Räderwerk oder auch nur durch eine Kurbel umgetriebne Vorrichtung zum Schleifen von Glas (Schleifbank, s. Spiegel-M.), nam. aber schneidender Werkzeuge, auch übertr.: Die Mathematik ist die Sch. des Kopfs. Benzel Sternau, vgl. Wetzstein, auch = Probierstein. Luther SW. 46, 223, auch obscön.: Derowegen eifern die Weiber ganz billig, wenn ihre Männer nicht auf ihren eigenen Sch–n schleifen; dargegen aber möchten Theils Weiber auch mit ihrer Sch. nicht generis communis oder gar generis omns sein, so müßte mancher Näscher zu Hause in seiner Mühle bleiben etc. Rockenphil 2, 215 etc. Schmélz-: s. Glätt-M. 2. Schnēīde-: Säge- M. Schöpf- [1b]: Mühlwerk, Wasser aus Gräben, Teichen etc. zu schöpfen, vergl. Flutter-M. Schrōt-: zum Schroten des Getreides, s. Malz-M. Schwánz-: s. Flutter-M. Schwíng-: Fege- M. Sénf- [1b]: zum Mahlen des Senfs zur Mostrichbereitung. IG Müller Lind. 1, 115. Spīēgel: [1b]: Schleif-M. für Spiegel. Spinn- [1b]: Mühlwerk zum Spinnen, z. B. des Tabacks (Karmarsch 3, 444), auch zum Bespinnen mehrerer Fäden mit Lahn etc. Spítz- [1a]: Mahlgang zum Spitzen (s. d.) des zu vermahlenden Getreides. Stāber-: Wasser-M. mit einem Staberrad. Stámpf-: Mühlwerk, wodurch Etwas zerstampft wird, z. B.: Graupen-, Loh-M., s. Pulver-M. Stä́rke-: Mühlwerk zur Bereitung von Stärkemehl. Stāūb-: Fege-, Putz-M. Stêêrt-: s. Flutter-M. Stēīn-: die gew. Mahl-M–n mit Mühlsteinen im Ggstz. der neuern Walzen-M–n. Karmarsch 2, 708. Strāūb-: Wasser-M. mit einem Straubrad. Thīēr-: von Thieren umgetrieben, s. Pferde- M. Thōn-: ein Werk, den Thon für die Dachziegel durcharbeitend vorzubereiten, bestehnd aus einem Faß mit darin angebrachter eiserner Welle, von der mehre messerförmige Eisen mit abwärts gekehrten Nebenmessern etwas geneigt ausgehn. Karmarsch 3, 485. Trêt-: durch ein Tretrad (das Menschen oder Thiere durch fortwährendes Treten in Bewegung setzen) umgetrieben, oft als Bild des rastlosen schwersten Sich-Abarbeitens, s. [1c]: Bis seine Jugend und Lebensfreudigkeit dahin ist und der Staat ihn endlich in seine T. aufnimmt. Forster Br. 1, 61; In der T. ihrer täglichen Verrichtungen. Gutzkow 11, 369; Uli arbeitete sich ab, wie ein Roß in einer T. Gotthelf U. 2, 109 etc., auch: Das stampfte und trampelte, als ob da eine Tritt-M. für viele hundert Personen angelegt sei. 204. Unter-: s. Ober-M. Wāgen-: Feld-M., nam. solche, wobei die Wagenräder das Mühlrad treiben. Wálk- [1b]: Mühlwerk zum Walken (s. d.) von Tuch etc. Karmarsch 3, 578 etc. Nach 2, 705 auch eine Art der verbesserten amerik. Mahl-M. Wálz(en)-: wo das Mahlen durch Walzen geschieht, z. B. bei neuern Pulver-M–n (s. d.), serner auch bei Mahl-M–n, s. Stein-M. Wásser-: durch Wasserkraft umgetrieben: Ober-, unterschlächtige W., vgl. Ober-, Panster-, Staber-, Straube-M. Wêbe-: s. Band-M. Wāīd-, Wēīd-: vgl. Krapp-M. Wínd-:
1) vom Winde umgetrieben, s. Klapper-M., nam. Mahl-M., vergl. Holländer etc.: Die W. schwankt, das Gebälk erkracht. Cham. 3, 175 etc.; Du willst einen Donquixote aus mir machen und mich bereden, W–n für Riesen anzusehen. W. 1, 99.
2) Art Fege-M., s. Schm. 2, 568. Zwáng-: Bann-M. Klinger Teutsch. 387. Zwíck- [2]: z. B. übrtr.: Den Schauspielern ist hierdurch eine köstliche Z. aufgethan: geht’s nicht auf diese Weise, so geht es auf die andere. Börne 1, 214; 4, 194; Macht ihm eine Z. zwischen dem Kaiser und Franzosen. Luther SW. 60, 204; Solche Buben haben gemeiniglich Z–n, die an einem andern Ort Weiber nehmen. 61, 232 etc. Zwírn- [1b]: durch ein Räderwerk in Bewegung gesetzte Maschine zum Zwirnen von Fäden. u. ä. m.