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Müdigkeit müdigkeitlich Müdigkeitling müdigkeitsam
Müdigkeit, f.; –en:
das Müdesein, die Ermüdung, Müde (s. d.): M. überkommt, überfällt Einen; Vor M. umfallen, nicht mehr stehn, sich nicht mehr auf den Beinen halten, die Augen nicht mehr aufhalten können; Als ihnen zuletzt vor M. die Augen zufielen. Hebel 3, 137; M. [personif. = ein Müder] | schnarcht auf dem Stein. Tieck Cymb. 3, 6 etc., auch: Wo ihn die M. alles menschlichen Wissens [der Uberdruß daran etc.] befiel. JFalk G. 255 etc. Auch Zsstzg. (s. die von müde I), z. B.: Die modische Europa-M. Scherr Nem. 1, 205; Die Lebens-M.; In der Nacht-M. [Verschlafenheit]. Immermann M. 1, 208; Alle Reise-M. vergessen. Gartenl. 9, 555a etc.
~lich, a.:
wie müdbar und müdsam gw. nur von er-m. in der Verneinung (meist mit „un“): nicht zu ermüden oder nicht ermüdend: Unermüdbar wie die Emse. Rückert Mak. 2, 227; Die unermüdbare Geschäftigkeit. Engel 12, 163 etc.; Stets | wird meine Feder unermüdlich sein, | wie mein Gemüth für diesen großen Staat. Platen 4, 229 U. V.; Jhr unermüdsames Streben. Kosegarten Po. 1, 17; Unermüdsam besorgt. 23 etc. Doch findet sich auch (obgleich seltner): Mit unmüdbarem Fuß. V. Myth. 1, 275; Er selber unmüdbar, | er allein ausharrend. 2, 317 etc.; Dem unmüdlichen [Cook]. 349 etc.
~ling, m., –(e)s; –e:
armer, müder, elender Mensch (vgl. ahd. muodinc, mhd. müedinc, bes. oft als Schmähwort): Ermatte dich nicht, M., ohne Noth. G. Lav. 19; Der Schrecken aller armen gedrückten M–e. Pestalozzi 1, 223; Schweigsam dahin schleppende M–e. Jahn 102 etc., auch: Der eitle Lebens-M. [des Lebens Überdrüssige]. V. 204 etc.
~sam, a.:
s. müdlich.