morschen
Mórschen, intr. (sein und haben):
morsch werden, faulen (s. d.) und zerbröckeln, zertrümmern etc.: Todt morscht am Grund dort eine alte Eiche. Gd. 110; Durch einen Balken gestützt, der aber am untern Ende auch schon zu m. begann. M. 1, 100; Laienbr. 5 etc. Auch tr.: zertrümmern, wie einen morschen Körper zerbrechen, zerknirschen, zermalmen, z.B. Knochen entzwei m. oder zer-m. (s. d. und übrh. Zsstzg.). Zsstzg, vgl. die von faulen, modern, knirschen etc., z. B.: Ab-: Der abgemorschten | Hütte Wust. H. 1, 120, der vor Alter zerfallenden, morschen, auch von Pers. (s. altermorsch): Du seist abgemorscht und könnest Nichts mehr. Arist. 1, 415 etc. — Er-: in Morschheit übergehn, zu morschen beginnen: Ein Angstgerippe .. ermorscht. 15, 152. — Ver-: Die Mauer, die vermorschte, | altershalben ist gefallen. 4, 152; Eine vermorschte Planke. E. 23; Die Reichsverfassung war vermorscht. Kl. 1, 372; In einsamen Stunden der Apathie .. vermorscht, verfault und zerfällt ein Stück des frühern Menschen nach dem andern. Sans. 2, 202; Nachg. 199; Dem Gewesenen hold, das lange vermorscht. 4, 249; Wenn ein Theilchen deines Wesens, nur ein Theilchen unvermorscht. 168; Die vermorschten Glieder. 2, 146; Vermorscht ist schon der Strick. Ar. 1, 412; Vermorschte du! [du Alte]. 3, 273 etc. — Zer-: Wälle, zermorscht und faul. SW. 4, 104; Die Häuser verfallen, die Balkone z. Jt. 1, 292 etc. und tr.: Einem den Schädel mit der Keule z. etc., daneben: Zertrümmert liegt der Freiheit Haus, | zermürst die mächtigen Geschlechter. Gd. 239; Die langsame Zerreibung und Zermürsung meiner besten Kräfte. E. 326 (bei Denkw. 6, 370 Druckf.: Zerwürfung); Daß es Alles .. leichtlich zerbeißt und zermirset. Th. 25; Ich kann dich nicht so zermürßt [muthlos niedergeschlagen etc.] sehen. Merck 1, 401; Zerquetscht, zermürscht, | mit ihren Zähnen gar zerknirscht. Ps. 124, 3; Zertrümmertes, zermürschtes und zerriebenes Gestein. EE. 279, vgl. 2, 620 und 642, wie auch Mur (612) = Steingerüll, s. Murre, vgl. Moräne.
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