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Mode
* Mōde, f.; –n; -, (–n-):
das dem wechselnden Zeitgeschmack augenblicklich Gemäße und dieser selbst personif. (auch als Göttin), bes. in Bezug auf die Kleidertracht (vgl.: In der neuen Kleidungsweis. Fischart [Wackernagel 3, 473 Z. 4] und Neulichkeit 2): Etwas ist M. (oder „mode“. Weiße Kom. Op. 3, 381), wird M. (Merck’s Br. 2, 53); Etwas M. machen, z. B. L. (Guhrauer L. 2, 209); Prutz Woch. 5 etc.; In der, aus der M. sein; Aus der oder in die M. kommen, bringen; Sich nach der M. richten; Die M. mitmachen; Ein Kleid nach der neuen M., veralt.: auf die neue M. (Wackernagel 3, 1, 795, Simpli- cissimus); Neue M–n aufbringen; Was sind Das für neue M–n [oder Einrichtungen etc.]?; Bei der alten M. bleiben; Englische, französische M.; Der M. launische Göttin; Was Vater und Mutter | schicklich erklärt, wenn M. just nicht, ist, denk’ ich, doch Sitte. Baggesen 1, 114; Was man M. heißt, ist augenblickliche Überlieferung. G. 3, 252; Anfangs war Nichts so sehr aus der M. als das junge Königspaar. .. In Kurzem wandte sich däs Blatt, das Herrscherpaar wurde M. Gutzkow R.; Die M. hat es eingeführt und mit der M. wird es vergehen. L. 4, 132; Bei andern abgelebten M–n. Uz 2, 53; Die M. ist Bestimmung der Kleidung durch Reflexion und Absicht. Vischer Ästh. 2, 266 etc.; Da müssen sich Schriftsteller, Bücher und Buch-M–n reißend schnell abnützen. Monatbl. 2, 226; Kleider-M–n; Die diesjährigen Frühlings-, Herbst-, Sommer-, Winter-M–n etc.