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mischen
Mischen: 1) tr.:
Verschiednes so unter und durch einander bringen, daß es sich verbindend, sich gegenseitig durchdringend, Eins, ein Ganzes wird, eig. und übrtr., vgl. das nah svwdt. „mengen“ auch für die Belege: Die verschiedenen Bestandtheile unter oder durch einander m.; Wein und Wasser, den Wein (in gehobner Rede auch, z. B.: V. Od. 1, 110 mit partitivem Genit.: des Weins) mit Wasser in einem Gefäß, Wasser in oder unter den Wein, zum Wein m.; Häcksel und Hafer (in bestimmtem Verhältnis) zu Pferdefutter m. und meton.: Das Pferdefutter (aus Häcksel und Hafer) m.; Die Ingredienzien zur Arznei, die Arznei (aus den Ingredienzien) m.; Gift m. (oder bereiten); Einem Gift m. (unter die Speisen etc.), um ihn zu vergiften; Zwei Farben (in bestimmten Vh.) m., um eine dritte zu erzeugen und meton.: Eine Farbe m.; Grün aus Blau und Gelb m. etc.; Die Karten m., die einzelnen Blätter durch einander bringen (schiebend, stoßend), auch ohne Obj.: M. Sie gehörig, ehe Sie Karten geben und meton.: Das Spiel m., die Karten zum Spiel etc. und nach Analogie auch mundartl. = blättern, z.B.: in einem Buch, s. auf-m.; Einen in Etwas, z. B.: ins Spiel etc. m., ihn als Betheiligten hineinbringen. —: Wehe dir, der du deinem Nächsten einschenkest und mischest deinen Grimm darunter. Hab. 2, 15; Ich mische meinen Trank mit Weinen [„Thränen“. Mendelssohn]. Ps. 102, 10; Ich eilte nach dem Garten, | meinen heißen sehnsuchtvollen Athem | mit der kühlen Morgenluft zu m. G. 2, 80; Weiß der Sänger dieser viere [Elemente] | urgewaltigen Stoff zu m. 4, 7; Geht und mischt nur eure Karten! 8, 30; Zum trüben Reich gestalten-m–der Möglichkeit. 10, 269; Wenn in das große Spiel wir auch zuweilen | die zarten Hände m. könnten. 13, 118; Eine unaussprechliche Empfindung, die aus hilfreichem Mitleid und schöpferischer Zärtlichkeit gemischt war. Immermann M. 4, 85; Es steht zu Viel auf diesem einen Blatt für mich, | drum also m. muß ich mein Spiel, und wär es auch | mit doppelten Karten. Prutz Woch. 68; In das wilde Fest der Freuden | mischten sie den Wehgesang. Sch. 53a; Wenn der Späher Burleigh | .. in eure Mitte den Verräther mischte. 411b; Mischen wir nicht Alle eine Thräne des Mitleids in unsern Verdammungsspruch? 704b; Drohungen mischt er Gewalt. V. [vgl. 2: Freiligrath; W. 15, 171]; Jegliche Stimme gewann, wer Frommendes mischte zum Holden. H. 2, 379; Die Römer mischten unter ihre Rosen beim Gastmal die .. Lilie und den Eppich. HVoß JP. 34; Warum musst’ ich mit ins Spiel gemischt werden? W. 1, 120; Akacien u. Myrtenbäume m. | hier Licht u. Dunkelheit zu diesem Mittelstand. 12, 329 etc., s. 3a und b. 2) refl.: zu1 (s. d.), z. B.: Ol und Wasser m. sich nicht, zusammengethan, verbinden sie sich nicht, werden nicht Eins; Öl mischt sich nicht mit Wasser etc.; Er mischt sich ins Volk, unter die Menge, als ein darunter gehöriger Theil, in fremde Angelegenheit, als ein Betheiligter etc.; In den Jubel von allen Schiffen mischte sich der Donner der ersten Lagen. Droysen Y. 1, 34; Jenes Volks von Königen, in dessen Haufen Könige unbemerkt sich mischten. Forster Jt. 2, 130; Ein Auge, drin der Blick der Jungfrau lächelnd sich | dem Blick der Mutter mischt. Freiligrath SW. 5, 350; Blüthen und Früchte mischeten sich. Geßner 1, 62; Ein Flötenton mischt sich von Zeit zu Zeit [zu dem Schall]. G. 2, 161; Will mich unter Hirten m. 4, 2; Lasset . . . | Ernst und Lust sich m. 6, 30; Wie Stolz und Sorge, Vaterglück und Angst | zu übermenschlichem Gefühl sich m. 13, 224; Prinzen und Handwerker . .. m. sich ohne Unterschied im Gedränge. 30, 107, versch.: ins Gedränge, Jenes: sie sind ohne Unterschied in dem Gedränge verbunden, Dies: sie begeben sich so hinein; Mit einem Rufe, in dem sich Zärtlichkeit, Jammer und die alleräußerste Besorgnis zum herzzerreißendsten Tone mischten. Immermann M. 4, 164; Spröde sondert sich ab, was kaum noch liebend sich mischte. Sch. 75b; Als sich mein Athem mischte mit dem ihren. 502b; Ihre Stimmen m. sich mit meiner: | Heil! 581b [rufen vereint]; Eh mische sich der Himmel mit der Erde, | eh etc. W. 11, 248, vgl.: er falle auf die Erde; Sobald sich die Liebe ins Spiel mischt. 5, 126; Daß persönliche Leidenschaften . .. sich zu stark ins Spiel mischten. 35, 140; Der Teufel mischte | sich mehr in Lieb’! 11, 48; Hier m. sich neue Gestirne der Sphären erstaunendem Chor. 15, 171 [vgl. 1: V.]; Indem sie .. unter die [„zu den“ Zachariä 1, 279] traurigen Scharen | wandelnder Schatten sich mischt. Zachariä Murn. 4 etc. 3) zu 1:
a) der substant. Infin.: Das M. des Weins, der Farben, des Gifts etc.; Der Verdacht, auch im Gift-M. eine Jtalienerin zu sein. Sch. 1078a etc. (vgl. c).
b) das adjekt. Partic.: Gemischt: mehrere Bestandtheile enthaltend, nicht rein, lauter etc.: Den Wein gemischt [mit Wasser] trinken; Gemischte Metalle, wie Messing, Tomback, Glockengut; Gemischtes Zeug, wie Beiderwand; Gemischte Ehe, zw. Leuten verschiedner Religion etc.; Gemischte Bestände (Forstw.), aus Hoch- und Niederwald; Kochk.: Gemischtes Gewürz besteht aus weißem Pfeffer, englisches Gewürz, Muskatnuß, Muskatblüthen, Lorbeerblättern, getrocknetem Thymian und Basilikum, Alles zu gleichen Theilen fein gestoßen und durchgesiebt. Scheibler Kochb. 8 etc.; Jenes bedrängt, Dieses erfrischt, | so wunderbar ist das Leben gemischt. G. 4, 5, so Verschiednes enthält es in sich; Gemischt ward ihre Farbe, bleich und wieder roth. Simrock N. 1605; Gemischt war sein Haar | mit einer greisen Farbe. 1672; Die Krieger lagen buntgemischt auf der Erde. Stahr Rep. 3, 71, bunt durcheinander, in bunten Gruppen; Kälber zu Kühen gemischt. V. Th. 9, 3 etc.; auch: Seine tanzgemischten Opern. Schütze HambTh. 284, mit Tanz gemischt, abwechselnd Tänze enthaltend; Trinkt des wer- muthgemischeten Weins. Kosegarten Rh. 2, 317 u. ä. m.; ferner als Ggstz.: Ungemischter [reiner, lautrer] Wein; Wenn die Natur uns zum Genuß, zum frohen, ungemischten, heitern Genuß ruft. Forster Br. 1, 385; Des Lebens ungemischte Freude | ward keinem Jrdischen zu Theil. Sch. 57a etc., mit der Fortbild.: Von der Reinheit und Ungemischtheit der Thätigkeiten. Gervinus Lit. 5, 604 etc.
c) Mischung, f.; –en; –s-: das M. (s. a), z. B.: in best. Vh. der Theile etc. und das Gemischte, das Gemisch (s. d.): Der Zucker steht auch daneben und du wirst dir die Mischung wohl selber anmachen können. Gerstäcker Flatb. 16; Diesem Metall eine gewisse Mischung (temperaturam aeris) zu geben, welche etc. L. 11, 162; Die nothwendigen Tugenden seines Gewerbes .. spielen hier in sanfteren Mischungen mit menschlichern Lastern. Sch. 787b; Die aus diesen Mischungen entstehenden Farben. Sulzer 2, 210; Asklepischer Kolben Mischung. V. 3, 57; Umströmte ihn mit Nässe zugleich und malziger Mischung. Ov. 1, 291 etc., auch Zsstzg. z. B.: Nach dieser gemäßigten Blutmischung [Temperament etc.] kann ich weder an Lessing noch an Herder die Heftigkeit billigen. Mendelssohn 5, 586; Der, in Dessen Munterkeit diese Dazumischung unmerklich ist, faselt. Kant SchE. 17; Farbenmischung; Giftmischung; Die dem Spiele von ferne zugesehn, | begriffen, wiewohl sie Nichts von der Kartenmischung verstunden etc. W. 15, 70, von dem Zusammenhang etc.
d) Mischer(in), m–de Pers. und übrtr. z. B. Mischerin, von der englischen Mischsprache. Kl. Od. 2, 249 etc., häufiger in Zsstzg., z. B.: Arz- neimischer [Arzneibereiter]; Gift mischer. Heine Verm. 1, 24; Sch. 213b etc.; Das schändliche Gewerbe der Roman- mischer. Börne 5, 358 u. ä. m. Dazu Fortbild.: Nennt mir ein Gift, das zu seiner Mischerei keine Schale bedürfe. Börne 5, 74 etc.; Giftmischereien. G. 29, 121; Hat man doch die Giftmischerei beinahe in den Rang einer ordentlichen Wissenschaft erhoben. Sch. 113a; Der Giftmischerei angeklagt. W. HB. 1, 103 etc.; Mit dem bloßen Recept ist dem Kranken noch nicht geholfen, er bedarf auch der Tau- sendmischerei des Apothekers. Heine Lut. 2, 135 etc.
Anm. Ahd. miscan, mhd. mischen, vgl. gr. μγν, lat. misceo, s. Menge, Anm.
Zsstzg. vgl. die von mengen etc., z. B.: Án-: mit etwas Herangethanem, also ein wenig mischen: Du gewürzter Duft, mit Balsam angemischt. Brockes 1, 333; Ein Brei .. mit Wein angemischt. Franck Weltb. 147b; Daß man die Würze mit Ober- oder Unterhefe . . stellen, d. h. a. muß. Karmarsch 1, 222; Den Sorgen mische du bisweilen Freuden an. Opitz W. 1, 307 etc. Āūf-, z. B.: Den Wein a., mischend auffüllen oder mischend auffrischen etc.; auch; Die Farben, die mir die Abendröthe, die mir der Mond aufmischte, setzten alle andern Bilder meiner Seele in Schatten. Thümmel 5, 58, die Farben mischen und auftragen, auf die Tafel meines Geistes etc. Ferner mundartl. = blätternd aufschlagen in einem Buch, z. B.: Wo ich jetzt aufmische, da halte ich. Kompert Pfl. 1, 196, ebenso: Jetzt hab’ ich dir’s vermischt. ebd.; Das Blatt um-m.; Ein Bild im Buch über-m. etc., s. Zsstzg. von schlagen etc.
Be-: (vralt.) ver-m. Paracelsus 1, 62a.
Bēī-: mischend beifügend: Wie ein geheimes väterliches Wohlwollen gegen die Bestraften selbst seinem Feuereifer für die Literatur eine gewisse rührende Milde beimischte. Fichte 8, 20; Kohl Alp. 2, 207 etc.; Wie edles Gold . . | Beimischung braucht von niedrigeren Erzen, | so Beimischung von Erdenlust und Schmerzen | die Bilder auch der Phantasie enthalten. WHumboldt Son. 202; G. 39, 142; W. 17, 107 etc. I. Dúrch-: mischend gehörig durch einander bringen: Die Karten müssen gehörig durchgemischt werden etc., s. II. II. Durch-: mit etwas die einzelnen Theile Durchdringendem oder sich Hindurchziehendem mischen, nam. im Partic., s. unter-m. II: In dem Ocean Menschen und Monster | durchmischt [durch einander]. Creuz 1, 145; Gelb stehen die Sarbachen .., vom feurigen Rothe des Kirschbaus durchmischet. Geßner 3, 90; 154; Tannenwäldchen, das mit jungen Eichen durchmischt war. Miller Siegw. 310; In Prosa, mit Versen durchmischet. Schütze HambTh. 54; 47; 559; Gesang, der, von den Hörnertönen durchmischt, das Blut gerinnen machte. Wackenroder Klost. 149 etc. Dazu (s. I): Bei einer so beschaffenen Durchmischung der Verhältnisse. Kohl A. 2, 82.
Eīn-: in Etwas mischen, hinein-m.: Mehl e., in die Speisen; Sich in fremde Angelegenheiten e.; Anstatt hier ernsthafte Betrachtungen einzumischen. G. 20, 82; Die dem Traum oft eingemischten Empfindungen. H. Ph. 3, 268; Die Gesänge des Chors mischen sich den Scenen selbst ein. WHumboldt 3, 8; Daß sich nicht Eitelkeit mit einmischt. Immermann M. 4, 198; Die unterworfene Menge mischt sich [Dativ] die Herren ein [sie sich aneignend, amalgamierend]. Jahn (Herrig 24, 436); Das eingemischte Gift. Platen 2, 25; Mische das Mehl bei Kleinem ein. Rumohr Kochk. 102; [Der] mische seinen Jubel ein! Sch. 19a; Mische Thränen ein! JESchlegel 1, 221; Wenn Lieb’ und Andacht sanftes Flehn | einmischt harmonischem Getön. V. 4, 154; Daß . . | nicht die bittere Doris dir [dem Fluß] einmisch’ ihres Gewoges. Ländl. 2, 491; Einige mischten des Weins in die Mischkrüg’ ein und des Wassers. Wiedasch Od. 1, 110 etc.; Eine heimliche Einmischung in unsere Verhältnisse. G. 25, 197; Wo die Einmischung der Regierung als eine Wohlthat erscheinen mußte. Prutz Mus. 1, 30, das Sich-E.
Ent-: die Verbindung einer Mischung aufheben, zersetzen: Daß meine Säfte sich nach neuen chemischen Gesetzen mischten und entmischten. Immermann M. 1, 233; Alles erst umgestimmt, entmischt etc. 2, 162; Eine Entmischung der Form. Schr. 12, 276; Indem sie den Wasserstoff an das Chlor abgeben, eine Entmischung erleiden. Kar- marsch 1, 418; Die Fäulnis verdient streng genommen nicht den Namen einer Selbstentmischung. 750 etc. Hêr-, Hín- etc.: Etwas hinein-, hinzu-m.; Mischt man dem Licht etwas Dunkles hinzu. G. 39, 141; Darf ich Euch auch hin- ein-m., gnädige Frau? 9, 46.
Über-: allzusehr, mit zu vielen Bestandtheilen mischen: Die französische Küche ist auf dem Abwege der Übermischung. Rumohr Kochk. 14, s. auch auf-m.
Um-: mischend umrühren, umschütteln etc., auch: mischend umwandeln: Zufolge der doppelten Wahlverwandtschaft werden die beiden zusammengebrachten chemischen Verbindungen zersetzt und vollständig umgemischt etc., s. auch auf-m. I. Unter-: hinunterm.: Mit untergemischten Thränen. Thümmel 1, 206, s. II. II. Unter-: mit etwas Daruntergemischtem versehn, nam. im Partic., auch zuw. = unter einander gemischt, s. I und durch-m. II: Rubinen untermischt mit Perlen. Alxinger D. 324; Geßner 1, 37; Gesang, untermischet von den Flöten. 2, 80 (selten); Quasten mit klingenden Metallstiften untermischt. G. 18, 20; Die Bootsleute sind, untermischt, Männer und Kinder [Männer mit Kindern untermischt]. 31, 124; Die weinenden Stimmen .., die untermischten [s. I] Freuden- und Lobstimmen. H. R. 7, 345; Eine so hämische, würgende Bitterkeit, die mit dem süßen Gefühl wechselt und sich untermischt [I; vermischt]. Klinger Th. 2, 200; So untermischt er sie mit Stellen, die etc. L. 12, 63; Man siehet .., | mit Vögeln untermischt, die Liebesgötter fliegen. Nicolai 2, 111; Moos .., | mit Majoran und Veilchen untermischt. ESchulze 3, 293; Schüsse, untermischt mit dem Siegesgeschrei. Stahr Rep. 3, 69; Meine Gedanken, untermischt mit einigen Nebenbetrachtungen. V. Myth. 1, IV; Jasmin, | mit Rosen untermischt. W. 12, 224 etc.
Ver-:
1) verstärkt st. des Grundw.: gehörig u. durch einander mischen (s. 3), vgl.: Wein mit Wasser verm. oder mischen, aber nur: Wasser in, unter den Wein, zum Wein mischen, nicht verm., (wie z. B. veralt.: So magst du dich wohl unter die Werber verm. Schaidenreißer); Dein Getränk ist mit Wasser vermischet. Jes. 1, 22; Essig mit Galle vermischet. Matth. 27, 34; Daß alle Waffenabtheilungen sich im Gefecht verm. und .. durcheinander kämpften. G. 4, 296; Alle, | von einem Strom vermischt [bunt durcheinander] dahingerissen. 13, 245; Daß Sterne sonder Zahl | . ., durch ein verdeckt Gesetz vermischt und nicht verwirret [vgl. 3] | in eignen Kreisen gehn. Haller 69; Mit Nachbarvölkern aller Gattungen vermischt, verzweigt und wie veramalgamiert. Kohl A. 2, 87; Die Empfindung vermischt die Seelen der Freunde in ein einziges Ich und die Überlegung zertheilt sie wieder in Jch und Du. Mendelssohn Phil. 1, 5; Weß Blut und Urtheil sich so gut vermischt [die richtige Mischung, das rechte Maß hat]. Schlegel Haml. 3, 2; Ein vermischt Getön [viele Töne enthaltend]. W. 12, 279; Vermischte [allerlei verschiedne] Nachrichten, Aufsätze; Vermischte Hölzer [Laub- und Nadelholz]. Döbel 3, 40; Eine gröbere mächtigere Luft . ., ein vermischteres schwangeres Wasser. H. Ph. 3, 58, das mehr Bestandtheile enthielt etc., seltner: Auf vermischter [bunter] Trift. Michaelis 284 etc. Im verneinten Partic.: Sanders, deutsches Wörterb. II. Unvermischter Wein; Das jüdische Volk hat sich rein und unvermischt erhalten etc., auch mit Bstw.: Angst vermischte Freud’ und lusterfüllten Schmerz. Brockes (Weichmann 1, 10) etc.; Die Vermischung des Weins mit Wasser, von Wein und Wasser etc.; Eine niedre Schäferin kann nicht | als Gattin würdig euch zur Seite stehn. | Das königliche Blut, das eure Adern | durchrinnt, verschmäht so niedrige Vermischung [vgl. 2]. Sch. 466b.
2) (s. 1) Sich mit einer Pers. verm., fleischlich verm., ihr beiwohnen; So oft sie sich ehelich verm. Rockenphil. 1, 304 etc., vgl.: Der Liebe zu pflegen und in fleischlichem Lust mit einander vermischet zu werden. Schaidenreißer 43b etc., auch von Thieren und dazu: Jhre [der Eichhörnchen] Vermischung ist im Martio etc. Döbel 1, 32a.
3) (s. 1) Etwas, das gesondert, getrennt bleiben sollte, verwirrend durch einander bringen: Gewohnt, die Begriffe der Urbilder mit den Symbolen zu verbinden, vermischte der Geist sie endlich. Forster Voln. 156; Männer von dieser Art verdienen nicht, daß man ihren Stand angreife und sie dadurch mit schlechtern vermische. Die Gefahr, welche aus solcher Vermischung entsteht etc. Möser Ph. 3, 118; In ihrem Geist vermischte | die Gegenwart sich und Vergangenheit etc.; So will mir diese Annäherung, diese Vermischung des Heiligen zu und mit dem Sinnlichen keineswegs gefallen. G. 15, 206, wo „zu“ auf „Annäherung“ wie „mit“ auf „Vermischung“ sich bezieht. 4) s. auf-m. Zū-: hinzu-, bei-m.: Die ihr zugemischten kalischen Kalk-Arten. H. Ph. 3, 60; Daß durch das zugemischte Fremde die Einheit der Sprache zerstört wird. Kolbe Bel. 46. Zusámmen-: unter ein- ander mischen: G. 37, 8; Sie mischt das Vergangne und Gegenwärtige zusammen. H. R. 7, 161 etc.