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Miesel Mieselei mieseln
Mīēsel, n., –s; uv., –s:
ein junges Mädchen als Ggstd des Liebelns und Kurschneidens: Wenn Sie ein M. wären. . . Wie Sie aber eine weise Frau sind. G. Stein 1, 214; Wenn ich ein M. hätt, | so schwätzt’ ich nicht mit Basen. 337; 234; 267; 293; 300; Die M–s. 38; 95; 113; 118; 177; 151; 188 etc.
~ēī, f.; –en:
Liebelei, Kourschneiderei etc.: Daß Sie Sich vom Herrn Vetter die Kour machen lassen, indeß ich fast aller M. entsagt habe. 318; Meine übrigen kleinen Leidenschaften, Zeitvertreibe und M–en. 103 etc.
~n, intr. (haben):
liebeln, einer Schönen den Hof machen: Endlich fing ich an zu m. . . Die Liebelei ist doch das erprobteste Palliativ. 5, s. Anm.: „Aus der Terminologie der damaligen geistreichen Gesellschaft: Misel, Schöne; miseln, schön thun.“
Anm. Ob etwa (s. Mies = Katze) nach Analogie von „Kätzchen“ für Mädchen in Kammerkätzchen etc., vgl. auch Grasaffe, Backfisch etc. Vrsch. M., s. Meißel, Anm. Mies(r)ig, s. Mick, Anm. und Moosig.