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Mick
Mick: 1) m., s. Mack. 2) f.; –en:
in versch. Gewerben:
a) Kriegsk.: Richtkeil einer Kanone.
b) Messingbrenn.: zwei Hölzer, die Griffe der den Schmelztiegel haltenden Zange zusammenzudrücken.
c) Reepschläg.: eine Art hölzerner Bock mit einem horizontalen, kammartig gestalteten Querholz, die Duchten zu tragen. Nam. aber (d—g) Schiff., so:
d) M. der Pumpe, Pumpen-M., gabelförmig ausgeschnittnes Holz, worin der Pumpenhebel mittels eines Bolzens befestigt ist, „Wageknie“.
e) M–en in einem Boot, aufrechtstehnde Eisen, oben mit zwei Gabelarmen, den Mast und die Rahen darin niederzulegen, wenn man nicht segeln kann, sondern bloß rudern muß.
f) M. der Gaffel, der gabelförmige Ausschnitt an ihrem innern Ende.
g) M. oder Geck (s. d. 2a) auf dem Schornstein etc.
h) s. Mücke 6.
Anm. Zu 2 auch M.-Knopf = Korn (s. d. 15) oder Visier an einer Kanone, welches an Gewehren „Fliege“ (s. d. 5) oder Mücke heißt, wie auch: micken, eine Kanone richten, visieren, verallgemeinert: in Augenmerk nehmen etc. (Micker, Handlanger bei den Artilleristen), s. Bobrik und Brem. Wör- terb. 3, 160, vgl.: Das mickt [kümmert] mich nicht. Höfer Leb. 34, mit Anm.: „Es mickt mich oder ich micke Das nicht, es trifft mich, ich fühle Das nicht“, wozu jedoch zu vgl. schwzr.: Mieken, tr.: verdrießlich machen, kränken; Es ermiekt [gemahnt, erinnert] mich an Das. Stalder. Abstammung von 2 fraglich, ebenso bei den folgenden mund- artl. Wörtern: Micke, f.: 1) eine kleine Pumpe. Brem. Wörterb. 2) ein kleines Brot. ebd. und Stalder (vgl. lat., it. mica, frz. miche etc.). 3) kleines schwächliches Kind. S. auch: Vermickern, intr. (sein): nicht zur vollen, kräftigen Entwicklung gelangen, sondern winzig und schmächtig bleiben, verkümmern, vgl. verbutten, verkropfen 2, z. B.: Solch ein vermickert Angesicht. Droysen A. 3, 30; Ein Herz, das vor Unterdrückung gleichsam vermückert. Lütkemann, s. Frisch 1, 671b, s. mückern = muffen, müffen (3), also: vermückern = vermüffen (s. d. und vgl. in der Anm. zu „mucken“ das bair. „vermucken“). In Mecklenb.: vermiekert, vermückert, auch: mickrig, miekrig, mükrig = winzig, schmächtig etc., ähnlich: miesig, schles. miesrig, miestrig. Weinhold. Micker, m., –s; uv.: kleiner Rindviehdarm. Campe, vgl. „Mücker“, Gekröse. Schm. 2, 550. S. auch Muck, Anm. u. Öhrling.